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23.05.2009
Adieu Marienthal: Cordi ist der Meistermacher von Andreas Killat


präsentiert:



SC Concordia – ASV Bergedorf 85 3:1 (1:0)

SC Concordia: Voß – Drews, Reiher, Clausen – Janke, Iwosa (71. Stendel) – Smereka, S. Müller – Algan – Jurkschat (77. Harms), Steinhöfel (84. Suermann)
ASV Bergedorf 85: Werth – Pettersson, Sobczyk, Savelsberg, Papke (77. Kunkel) – Ioannou – Aykurt (69. de la Cuesta), Nadj, Toksöz – Landau (86. Kalma), Reincke
Tore: 1:0 Steinhöfel (28.), 1:1 Landau (53.), 2:1 Algan (56.), 3:1 Harms (83.)
Schiedsrichter: Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide): Passte sich problemlos dem Spielniveau an: Eine sehr gute Vorstellung!
Beste Spieler: Jurkschat, Algan, Steinhöfel, Reiher – Reincke, Nadj, Landau
Zuschauer: 555

Nach 85 Jahren hieß es heute für den SC Concordia und seine Fans Abschied nehmen vom traditionsreichen Geläuf im Marienthal. Was mit der offiziellen Einweihung des Stadions am 14.09.1924 mit einem Ligaspiel gegen den großen HSV pompös begann (bis auf das Ergebnis: 1:16), endete heute gegen den langjährigen Weggefährten ASV Bergedorf 85.

Viele denkwürdige Partien wurden hier ausgetragen, 1952 unter anderem das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund, in dem Cordi 4:3 siegte und bis ins Viertelfinale (!) einzog (wo man dann auswärts bei Waldhof Mannheim mit 1:2 unterlag). Kurz vor der Pokalbegegnung gegen Dortmund wurde das Stadion übrigens in seiner heutigen Form fertiggestellt und in den 50iger Jahren betrug der Zuschauerschnitt in der Oberliga Nord stolze 6.400 Zuschauer pro Heimspiel!

Mit den Elstern hat der SCC inzwischen insgesamt 28 Jahre gemeinsam in einer Liga gespielt, in der Verbandsliga war es dabei fast immer das Duell um die Meisterschaft (z.B. 1993/94 und auch 2000/01). Doch das ist inzwischen nur noch Geschichte, aktuell ist man bei den Rot-Schwarzen froh, dem erstmaligen Abstieg aus Hamburgs höchster Klasse gerade noch mal entgangen zu sein.

Doch heute war es fast wie in alten Zeiten: 20 Minuten vor dem Anpfiff lange Schlangen vor dem Stadion am Kassenhäuschen, drinnen Luftballons, Bengalos und ein Fußballspiel, wie man es diese Saison insbesondere vom Gastgeber noch nicht zu sehen bekommen hatte. Befreit von dem Druck eines eventuellen Abstiegs, entwickelte sich eine von beiden Seiten technisch und spielerisch äußerst ansprechend geführte Begegnung. Schon in der zweiten Minute tauchte erstmals Harry Jurkschat vor dem Gehäuse von Christoph Werth auf, verzog aber aus aussichtsreicher Position knapp. Und so sollte es weitergehen. Das „magische Dreieck“ bei Cordi zauberte wie am Fließband: Kai Steinhöfel auf Berkan Algan, der seinen Gegenspieler nicht zum letzten Mal am heutigen Abend elegant austanzte und wunderbar in die Mitte auf Jurkschat passte, doch Werth verhinderte mit einer wahren Glanzparade den frühen Rückstand (12.).

Aber die Elstern hielten dagegen. Erst schob Tibor Nadj etwas zu leichtfertig eine gute Gelegenheit Keeper Sebastian Voß direkt in die Arme (17.), dann machte er es eine Minute später auf Zuspiel von Matthias Reincke zwar deutlich besser, aber Voß parierte hervorragend. Es ist nahezu unmöglich, hier im Bericht alle Chancen aufzuarbeiten, so wogte es immer wieder hin und her. Algans Freistoß hämmerte Thomas Reiher mit dem Kopf ans Lattenkreuz (20.), bevor endlich der erste Treffer fiel: Jurkschat (immer wieder Jurkschat!) mit einem Zuckerpass auf Steinhöfel (Jan Savelsberg sah dabei nicht gut aus und ließ den Ball unter seiner Sohle durchrutschen), der freistehend am Sechzehner auch noch den herausstürzenden Werth ausspielte und gekonnt zum 1:0 ins leere Tor einschob (28.). Was für ein Jubel vor einer würdigen Kulisse. Doch Bergedorf kämpfte um seine letzte Meisterchance, Jan Landau brachte mit seinem Schuss Voß auf seifigem Untergrund mächtig ins Schwitzen (36.). Kurz vor dem Seitenwechsel wieder die J-A-S Achse: Jurkschat auf Algan, weiter zu Steinhöfel, knapp daneben (43.). Mit donnerndem Applaus wurden beide Teams zum Pausentee verabschiedet.

Trotz der bekanntermaßen nicht ganz einfachen Spielfläche im Marienthal, eine halbe Stunde vor dem Anpfiff und auch während der Partie hatte es zudem kräftig geregnet, blieb die Partie auch nach dem Wechsel auf hohem Niveau. Mit Macht drängten die Gäste nun aufs Tor und wurden früh belohnt: Landaus Kopfball konnte Voß noch reaktionsschnell abwehren, aber gegen den Nachschuss aus drei Metern war er machtlos (53.). „Jetzt geht’s los“ sangen die mitgereisten Elstern-Fans freudetrunken, doch anders, als wohl vermutet. Denn nur drei Minuten nach dem Ausgleich servierte Steinhöfel maßgeschneidert auf Algan, der am rechten Strafraumeck Savelsberg ganz alt aussehen ließ, und den Ball gekonnt ins lange Eck zur erneuten Führung schlenzte (56.). Für die elektronische Anzeigentafel war das zuviel, die blieb beim Stand von 1:1 bis zum Schlusspfiff stehen.

Jede Aktion wurde nun von den Zuschauern begeistert gefeiert, Gänsehautatmosphäre im Wandsbeker Gehölz. Bei allen Auswechslungen von Coach Andreas Reinke erhob sich das Publikum auf der altehrwürdigen Tribüne und zollte den Spielern seinen Respekt, besonders Harry Jurkschat wurde frenetisch gefeiert (77.). Die größte Chance zum abermaligen Ausgleich hatte Reincke knapp eine Viertelstunde vor dem Ende mit einem Freistoß aus 20 Metern, doch das Leder prallte fast wie beim Billard vom linken an den rechten Pfosten und von dort zurück ins Spielfeld.

Steffen „Habicht“ Harms sorgte dann sieben Minuten vor dem Abpfiff des sehr souverän leitenden Schiedsrichters Michael Ehrenfort für den vermutlichen Meisterschafts-KO der Nitschke-Elf und köpfte eine Ecke von Algan völlig freistehend aus wenigen Metern zum 3:1 ins Netz (wo war da die Zuordnung?). Endlich wieder „fette Beute“ für den Mann mit dem raubvogelartigen Spitznamen. Mitspieler Mathias Pornhagen, der ein paar Stunden später um Mitternacht seinen 28. Geburtstag im Vereinsheim feierte, hatte Tage zuvor gefrotzelt, wann der „Habicht“ denn wohl seine letzte Nahrungsaufnahme gehabt habe. Die Antwort gab es auf dem Platz, der nun für immer seine Schuldigkeit getan hat. Ein kleines Feuerwerk mit kräftigen Knalleffekten, Trauerflor und viele Tränen: Adieu Marienthal.


Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 1907): 56 Spiele: 19 Siege, 16 Remis, 21 Niederlagen, 90:85 Tore

Stimmen:

Manfred Nitschke (Trainer ASV Bergedorf 85):
Wir haben heute vor einer würdigen Kulisse ein interessantes und spannendes Oberliga-Spiel gesehen, mit einem verdienten Sieger. Da nur noch ein Spieltag zu spielen ist, gehört es sich ganz einfach, wenn man so lange die Klingen gekreuzt hat, dem SC Victoria zur Meisterschaft zu gratulieren. Das kann und darf ich jetzt sagen, weil ich damit Victoria nicht mal mehr unter Druck setzen kann, bis auf das Ergebnis ein wirklich schöner Fußballabend. Ich freu mich schon auf die nächste Saison, wo ich übrigens definitiv weiter machen werde.

Andreas Reinke (Trainer SC Concordia):
Ich freue mich sozusagen dreifach, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden konnten, über die Zuschauerzahl und dass wir zum Abschied von diesem Stadion einen Sieg beisteuern konnten. Ich bin rundum glücklich und freue mich auf Dienstag (Anmerkung der Redaktion: Pokalfinale gegen Altona 93). Dem SC Concordia wünsche ich danach alles Gute, da bin ich dann ja leider nicht mehr hier. Aber auch im Sportpark Hinschenfelde wird es mit Cordi weitergehen.


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