29.05.2009 Victoria lässt sich auch im letzten Spiel nicht hängen von Peter Strahl
präsentiert:
SC Victoria –SC Vorwärts-Wacker 04 3:1 (2:1)
SC Victoria: Wolf –Aktan (27. Pomorin), Schulz, Bajramovic, Tunjic – Trimborn, Rahn, Stilz, Alewell (73. Möbius) – Westbrock (57. Erman) Akgül SC Vorwärts-Wacker 04: Graudenz – Bollweg, Liebermann. Sulinski, Paulsen (88. Mokaddem) – Meier, Kreutzer, Pietkun (73. Nouri), Gerdan (68. Zwiewka) – Reichenbach, Bogunovic Tore: 0:1 Bogunovic (10.), 1:1 Rahn (37.), 2:1 Stilz (42.), 3:1 Rahn (79.) Schiedsrichter: Eschner (Ahrensburger TSV), feiert heute seinen 28. Geburtstag, wird aber aus beruflichen Gründen die Pfeife an den Nagel hängen. Selbst Bert Ehm hält ihn für einen der besten Referees in der Hansestadt, und das besagt eigentlich schon alles. Zuschauer: 272
Wem es bislang noch nicht klar gewesen sein sollte, warum der SC Victoria abermals den Titel erringen konnte, dem offenbarte sich die Erkenntnis spätestens an diesem letzten Spieltagabend der Saison 2008/2009. Vor dem Anpfiff der Partie wurden nämlich zwei Spieler verabschiedet, die wie Mirco Schulz – nicht mehr – und Mladen Tunjic – noch nicht – zur Stammelelf gehörten, und die verständlicher Weise mehr Spielpraxis haben wollten. Zwei (in Ziffern 2) und kein einziger mehr wollte den Club verlassen, alle anderen fühlen sich an der Hoheluft offenbar sehr wohl und sorgen dafür, dass auch ein im Alter schon ein wenig fortgeschrittener Trainer –oder besser gesagt der erfahrenste der Liga - dort erfolgreiche Arbeit leisten kann und auch weiterhin leisten wird. In der Konstanz liegt also der Erfolg an der Hoheluft begründet, auch wenn die Gelb-Blauen (7 Punkte) im direkten Tabellenvergleich mit den drei Verfolgern nicht so bemerkenswert da stehen. Den gewinnt eindeutig der TSV Buchholz 08 (13 Punkte), bei dem aber gleichfalls über Jahre hinweg eine erfolgreiche Aufbauarbeit ohne jegliche –soweit bekannt - Turbulenzen geleistet wird. Das aber ist nur möglich, wenn eine Vereinsführung weitsichtig ihre vorhandenen Möglichkeiten erkennt und vernünftig zu wirtschaften versteht. So tat dieser Abend dem Berichterstatter richtig gut, der nach dem Irrungen und Wirrungen am letzten Dienstag beim Cupfinal am Millerntor nahe daran war, sich von seinen Idealen zu verabschieden.
Das Spiel selbst war unter diesen Gegebenheiten, aber auch da alle Entscheidungen bereits gefallen waren, eigentlich nur noch Nebensache. So konnte das Publikum das machen, was es gerne bei solchen Gelegenheiten zu tun pflegt, nämlich mit Freunden und Nachbarn fachsimpeln, und ab und zu auch mal einen Blick auf den wieder pokalendspielgeeigneten Rasen werfen.
Wo dann bereits nach zehn Minuten der keinesfalls schüchterne Relegat aus Billstedt durch Alexander Bogunovic in Führung geht, und sich anschließend für die einstmals vorwärts Strebenden auch noch beste, aber ungenutzte, Chancen für Daniel Pietkun, wiederum Bogunovic und Dennis Kreutzer bieten. So müssen die Vicky-Freunde bis zur 37. Minute auf den Ausgleich warten, den Stephan Rahn nach Vorlage von Sezgin Akgül erzielt. Kurz vor der Halbzeitpause dann das 2:1 durch Roger Stilz, der seinen Freistoß aus 25 Metern zwar nicht besonders präzise vor das Tor tritt, aber das Glück hat, dass VW-Keeper Samuel Graudenz, von der Sonne geblendet und ausrutschend, die Kugel passieren lässt.
Auch im zweiten Spielabschnitt halten die Billstedter munter mit, doch ohne Erfolg, da Yannic Reichenbach aus kürzester Distanz nur ein Kopfball Marke E-Jugend gelingt, und Christian Meier sich zwar an drei Victorianern vorbeiwühlen kann, dann aber nur das Außennetz trifft. Bei soviel Schussschwäche verwundert es dann auch nicht mehr, dass die Platzherren ihren Gästen demonstrieren wollen, wie es geht. Tunjic bedient Stilz, der weiter zu Rahn, und das Endergebnis steht fest. Als es dann es gleich drei Violetten nicht gelingt, den Ball über die Linie zu bugsieren, und der eingewechselte Imad Mokkadem aus sechs Metern an der Fußabwehr des erst neunzehnjährigen Torhüters Dennis Wolf scheitert, ist vollends klar, warum die einen absteigen müssen, die anderen aber ihren dritten Titel in Folge mit schließlich sieben (!) Punkten Vorsprung bejubeln können.
Stimmen:
Alexander Schäfke (Trainer SC V-W): Ich gratuliere dem SC Victoria zum Titel und wünsche dem Verein, dass er es im nächsten Jahr wieder schafft und vielleicht ja auch aufsteigt. Ich bin jedenfalls unter den gegebenen Umständen mit meiner Mannschaft einigermaßén zu zufrieden. Wir haben 1:0 geführt, und hätten das 2:0 machen müssen. Doch wie so oft zuvor gelang uns das gegen gute Gegner nicht, und das rächt sich dann.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Ein sehr angenehmer Gegner, selbstverständlich von der menschlichen Seite her gesehen. Aber auch heute hat er wieder, wie schon im Hinspiel, gezeigt, dass er Fußball spielen kann. Nur am Toreschießen mangelte es ihm, und das konnten wir heute und zur richtigen Zeit auf einem gut zu bespielenden Platz besser.
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