07.08.2009 Müder Sommerkick an der Hoheluft von Henrik Diekert
präsentiert:
SC Victoria – SV Lurup 3:0 (1:0)
SC Victoria: Wolf – Meyer, Asante (32. Ucan), Eybächer, Möbius – Trimborn, Stilz – Aktan (66. Brameier), Rahn (74. Alewell) – Erman, Vierig SV Lurup: Kindler – Timm, Czech, Ehlers, Friedrich – Carallo, Schmidt- Eggerstedt (46. Kayis), Brodersen (54. Celebi) – Sivcak (78. Ribeau) - Sander Tore: 1:0 Vierig (25., Erman), 2:0 Rahn (70., Brameier), 3:0 Stilz (84., Vierig) Schiedsrichter: Andreas Bandt (ETV): unauffällig, souverän. Hatte bei der leidenschaftslosen Partie aber auch sehr wenig zu tun. Beste Spieler: Eybächer, Stilz, Vierig – Kindler und Schmidt erreichten beinahe Normalform Zuschauer: 182
Victorias Kapitän Jasmin Bajramovic (Adduktoren-Probleme, fällt noch länger aus) und Lurups Mittelfeldkante Manuel Kaladic (Zerrung) absolvierten vor der Partie an der Hoheluft locker ihr Reha-Programm, die Sonne beschien den perfekt hergerichteten Rasen und die Verantwortlichen beider Vereine klönten gemütlich vor der ehrwürdigen Holz-Tribüne. Es war eine Begegnung von Freunden- von Freunden, die sich nicht wehtun wollten. Denn was der Hamburger Meister und die Spieler von Andreas Klobedanz den nur 182 Zuschauern boten, war ein ganz schlimmer Amateur-Kick. Die erste überhaupt erwähnenswerte Szene ließ bis zur 25. Minute auf sich warten, führte aber aus heiterem Himmel zu ein bisschen Unterhaltung: Dem Torschrei. Nach Vorarbeit von Erman konnte Jan Vierig an Kindler vorbei zum 1:0 einschieben. Zumindest bei den Gastgebern konnte nun so etwas wie ein kleiner "Hallo-Wach-Effekt" bemerkt werden. In der 36. Minute scheiterte Erman, als er nach schönem Solo mehrfach den richtigen Moment zum Abspiel verpasste und letztendlich aus ungünstiger Position auf das Tor schoss, wo Timo Ehlers klären konnte. Fünf Minuten später gelang dem Stürmer zwar der Pass auf Aktan, aber der zimmerte die Kugel über das Tor. In der Minute vor der Pause scheiterte dann erst Vierig, dessen Kopfball nur die Latte traf (Kindler hatte sich verschätzt) und anschließend Erman, dessen Schuss aus 16 Metern gehalten wurde. Für alle Freunde des Hamburger Fußballs kam die spannendste Nachricht des Tages vom Millerntor, wo Nils Pichinot aus Curslack bei seinem Profi-Debüt gleich den entscheidenden Treffer in der Nachspielzeit erzielte. Das fand in der Halbzeit an der Hoheluft wesentlich mehr Beachtung als das Spiel vor Ort. In den zweiten 45 Minuten ging es lange im Leerlauf weiter, ehe Brameier eine lange Flanke von links spielte und Stephan Rahn sich im Kopfball-Duell gegen den eingewechselten Celebi durchsetzte. Der Ball flog über Marcel Kindler ins Tor (70.). Dem Spieler aus Lurups zweiter Mannschaft konnte ansonsten bei seinem Oberliga-Debüt kein Vorwurf gemacht werden, in der Offensive zeigte er sogar gute Ansätze. Nach der Partie hatte er aber gemerkt: "Das ist eine ganz andere Liga." Der ebenfalls eingewechselte Robert Alewell verpasste es ebenso wie Aytac Erman einen klareren Sieg für Victoria herauszuschießen, ehe Roger Stilz in der 84. Minute den Endstand herstellte: Eine Erman-Flanke legte Vierig auf den Spielmacher ab, und der traf zum 3:0. Victoria kann man letztendlich nur den Vorwurf machen, den SV Lurup nicht in Grund und Boden geschossen zu haben. Die Akteure von der Flurstraße mussten ohne Stürmer antreten, und die vielen jungen Spieler haben sich offenbar noch nicht an das Niveau gewöhnt. Einzige positive Meldung: Matthias Ribeau feierte, ohne ein einziges Mannschaftstraining in den Knochen, sein Comeback nachdem er aufgrund eines verschleppten Wadenbeinbruchs und der Folgeoperationen ein dreiviertel Jahr nicht spielen konnte.
Stimmen:
Bert Ehm (SC Victoria): Ich habe selten so ein Spiel gesehen, in der ersten Halbzeit gab es fast gar keinen Zweikampf. Später war es dann eine gemütliche Partie mit zufrieden stellendem Ende für uns. David Eybächer hat heute granatenmäßig gespielt, Aytac Erman ist ab und zu noch zu eigensinnig.
Andreas Klobedanz (SV Lurup): Victoria hat hochverdient gewonnen. Wegen großer Personalnot mussten wir ohne Stürmer agieren, es ist uns aber nicht gelungen, wie wir es wollten, kompakt zu stehen und über Carallo anzugreifen. Uns fehlten vier offensive Kräfte, wobei mich das Comeback von Ribeau natürlich sehr gefreut hat. Er ist ein Teamplayer und wird uns, genau wie Jurek Rohrberg wenn er wieder fit ist, in vier oder fünf Wochen noch weiter helfen.
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