18.08.2009 Erst mit 10 Mann war Wedel richtig stark von Andreas Killat
Wedeler TSV – Eintracht Norderstedt 1:1 (0:1)
Wedeler TSV: S. Blaedtke - Kaplan - Sedeghi, Waseq – D’Agata, Maksimovic, Yamrali (66. Munzel), Abdul - F. Blaedtke – Boesten (55. Mus), Matthiessen Eintracht Norderstedt: Böse – M. Barlak, Gersdorf, Schmedes, Dreyer (72. Sterczyk) – Akyere (68. Monteiro), Siedschlag, Koch, Cengiz (81. Bauer) – Mandel, Leuthold Tore: 0:1 Mandel (28.), 1:1 Maksimovic (76.) Rote Karte: Sedeghi, Wedel (58.), Tätlichkeit (Nachtreten) Schiedsrichter: Viatcheslav Paltchikov (TSV Eintracht Groß Grönau): Die Rote Karte war hart, aber wohl vertretbar, da der Ball schon weg zu sein schien. Ließ viel laufen, und auch wenn die heimischen Zuschauer manche Abseitsentscheidung kritisierten, war es insgesamt eine ordentliche Leistung. Beste Spieler: Waseq, D’Agata (beide 2. HZ) – Dreyer, Akyere, Koch, Mandel (alle nur 1. HZ) Zuschauer: 342
Die Eintracht-Elf wurde von Marco Krausz in der heutigen Nachholpartie vom 1. Spieltag zwar nur auf drei Positionen verändert (ohne Monteiro, Bauer und Werwath), war aber dennoch gegenüber dem Bergedorf-Spiel kaum wiederzuerkennen. Von Beginn an wurde aktives Pressing gespielt, mit dem die Hausherren überhaupt nicht zu Recht kamen. Nach zehn Minuten hatten die Garstedter bereits vier Eckbälle zu verzeichnen, aus denen sich zwei gute Gelegenheiten für Jannik Dreyer ergaben, doch erst strich sein Kopfball knapp übers Tor (6.), und dann wurde sein Schuss von Libero Ömür Kaplan auf der Linie geklärt (12.).
Die Gastgeber fanden in der ersten Halbzeit quasi nicht statt, nur Nils Matthiessen sorgte einmal für Gefahr, als sein scharf nach innen gespielter Ball in letzter Sekunde von Dennis Gersdorf zur Ecke geklärt werden konnte (19.). Auf der anderen Seite war es eine Freude, die junge Norderstedter Mannschaft „spielen“ zu sehen, Devin Cengiz „zauberte“ den Ball auf Moritz Mandel, der aus 14 Metern halbrechter Position das Leder an den rechten Innenpfosten setzte, von wo es zur völlig verdienten Führung ins Tor trudelte. Tobias Leuthold hätte die Führung sogar noch ausbauen können, doch zwei identische Situationen, in denen jeweils Mandel per Kopf ablegte, und Leuthold aus 20 Metern abzog (33./41.), blieb der Erfolg verwehrt. Einen knallharten Freistoß von Philipp Koch parierte Sascha Blaedtke glänzend (39.), und so ging es „nur“ mit 1:0 in die Kabine.
Die schlechte Chancenverwertung sollte sich – wie so häufig - am Ende noch rächen. In dem Maße, wie sich die Nogly-Elf steigerte, zogen sich die Norderstedter nun zurück. Selbst nach der Roten Karte für Shoaib Sedeghi, der Mandel von hinten umsenste (58.), blieben klare Aktionen nach vorne völlig aus. Und zeigte sich die EN-Abwehr in der ersten Hälfte noch gut gestaffelt, klafften dort nun auf einmal unerklärliche Lücken, in die Nikola Maksimovic und Gianluca D’Agata immer wieder nach Herzenslust hineinstoßen durften. Doch weder diese beiden, noch der eingewechselte Mümin Mus (70.) konnten ihre Chancen nutzen.
Als sich Maksimovic dann den Ball knapp hinter der Mittellinie zum Freistoß zurecht legte, ahnte noch niemand, dass ausgerechnet diese harmlose Situation zum umjubelten Ausgleichstreffer führen sollte. Doch wer sich das Spiel gegen Bergedorf in Erinnerung rief, dem schwante Böse(s)... Der Eintracht-Keeper unterschätzte den aus rd. 35-40 Metern geschlagenen Ball gehörig, reagierte viel zu spät und so schlug das Spielgerät unter der Latte zum 1:1 ein (76.). In der Pressekonferenz auf das Gegentor angesprochen, meinte Krausz nur lapidar: „Wir erlauben dem Gegner künftig nur noch aus nächster Nähe aufs Tor zu schießen“.
Vom Ausgleich wachgerüttelt, gab die Eintracht nun in den letzten zehn Minuten noch mal Gas. Doch zu spät, der Schalter ließ sich nicht mehr umlegen. Bis auf eine Kopfballchance von Mandel nach Flanke von Jendrik Bauer aus vollem Lauf (89.) waren keine nennenswerten Szenen mehr zu notieren. Der WTSV hatte sich das Remis jedoch auch redlich verdient. Erst in Unterzahl kam das Spiel der Hausherren in Schwung, so dass die Punkteteilung im Elbestadion in Ordnung geht.
Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 2003): 3 Spiele: 1 Sieg, 1 Remis, 1 Niederlage, 4:4 Tore
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer Eintracht Norderstedt): Die erste Halbzeit haben wir dominiert. Sehr gute Raumaufteilung und schön den Ball laufen lassen, aber eben leider „nur“ 1:0 geführt, das ist immer gefährlich. Nach der Pause hat meine Mannschaft dann zwei Gänge zurück geschaltet und Wedel einen Gang hoch. Die Rote Karte war trügerisch. Und dann fährt man eben nur mit einem 1:1 nach Hause. Wedel hat sich gut reingekämpft. Mit dem Remis muss ich zufrieden sein.
Peter Nogly (Trainer Wedeler TSV): Mit dem 1:1 kann ich sehr gut leben, aber die erste Hälfte hat mir natürlich gar nicht gefallen. Wir hätten lieber am Anfang der Saison gespielt, heute haben mir vier kreative Stammspieler gefehlt und drei weitere waren angeschlagen. Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, da haben wir endlich Fußball gespielt und uns mit 10 Mann gegen die Niederlage gestemmt. Der Sonntagsschuss hat uns gerettet.
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