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20.08.2009 Vorschau: Im Keller brennt noch Licht von Andreas Killat
 Vor der Saison hatte HAFO eine Umfrage über die möglichen Absteiger gestartet, und von den sechs „Topfavoriten“ unserer Leser finden sich nach drei Spieltagen tatsächlich bereits fünf Teams auf den letzten Plätzen wieder (nur der SC Condor tanzt etwas aus der Reihe und überraschte bisher positiv). Die vier aktuellen „Absteiger“ ermitteln nun am Wochenende sozusagen betriebsintern ihren Meister. Denn – auch wenn die Saison noch jung ist - sowohl das traditionsreiche Barmbeker Derby Paloma gegen BU, als auch das Aufsteigerduell Lohbrügge – Uetersen, stehen schon jetzt ganz im Zeichen des Abstiegsgespenstes. Die Verlierer dieser Begegnungen werden nämlich vermutlich für lange Zeit vergeblich nach Licht im Keller suchen. Seine 500. Jubiläumsbegegnung in Hamburgs höchster Amateurklasse dürfte sich BU jedenfalls ganz sicher anders vorgestellt haben. An der Spitze dagegen findet sich mit Victoria und Meiendorf (mit dem Nachholspiel in der Hinterhand) bereits schon wieder das erfolgreichste Duo der letzten drei Jahre wieder. Nur Emporkömmling Niendorf „stört“ (noch) das gewohnte Bild und muss sich nun zu Hause gegen die vom Kollegen Mirko Schneider als „Drachentöter“ betitelten Curslacker erstmals ernsthaft behaupten. Der 4. Spieltag im Überblick: SC Victoria (1) vs. Wedeler TSV (5)*** – Freitag, 19:00 Uhr Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams am 29.04.2007 verpasste der zehnfache Meister dem TSV mit 5:0 eine gehörige Heimschlappe. An das Hinspiel in der Hamburg-Liga-Saison 2006/07 hingegen erinnern sich die Wedeler bestimmt wesentlich lieber, entführte man damals doch völlig überraschend einen Punkt von der Hoheluft (1:1, Torschütze Nils Matthiessen, der auch heute noch für die Nogly-Elf auf Torjagd geht). Saisonübergreifend hat die Ehm-Elf jetzt neun Siege in Folge hingelegt, mit dem Zehnten soll es Richtung 11. Titel gehen! Man darf gespannt sein, ob es Vicky gelingt, dem WTSV die erste Saisonniederlage beizubringen, oder ob der freche Aufsteiger weiter für Furore sorgt. Mit Abdullah Yilmaz und Jan Weinert kehren zumindest zwei Urlauber und damit Alternativen für Ex-Profi Peter Nogly in den TSV-Kader zurück. Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB) Meiendorfer SV (3) vs. SV Lurup (11)*** – Samstag, 14:00 Uhr (Letzte Saison: 1:1, 1:2) Allen jährlich wiederkehrenden Gerüchten um verspätete „Gehalts“-Zahlungen zum Trotz, mischt der MSV schon wieder kräftig an der Tabellenspitze mit. Vor genau einem Jahr ließ sich Trainer Lutz Göttling dabei nach einem 4:0-Erfolg gegen Ohe zu einer wagemutigen Aussage hinreißen („mindestens Platz 2“), und sollte die Weste am Samstagnachmittag erneut sauber bleiben, darf diese These getrost erneut aufgestellt werden. Die Gäste von der Flurstraße werden wohl vor allem auf die Künste des wiedergenesenen „ManU“ Kaladic vertrauen, der schon gegen Niendorf den Führungstreffer vorbereitete und im Zusammenspiel mit seinem Kumpel Basti Sander immer für einen Treffer gut ist. Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge) Oststeinbeker SV (14) vs. Eintr. Norderstedt (7)*** – Samstag, 14:00 Uhr Der OSV ist der 105. Klub, der den Einzug in die „Ewige Tabelle“ geschafft hat, und mit dem angestrebten Klassenerhalt würde man sogleich auf Platz 87 durchstarten. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, erstes Teilziel für die Oststeinbeker ist zunächst einmal der erste Dreier in der neuen Liga. Bei der Eintracht aus Norderstedt trauert man ein wenig den vier „verschenkten“ Punkten aus den Partien gegen Bergedorf und Wedel hinterher und man darf gespannt sein, ob sich Marco Krausz zu einem Wechsel im Tor entschließen wird. Stammkeeper Frederic Böse jedenfalls hinterließ bisher keinen besonders gefestigten Eindruck und es ist anzunehmen, dass Stefan Kofahl schon fleißig Fernschüsse im Training üben lässt... Schiedsrichter: Alexander Teuscher (SC Eilbek) VfL Lohbrügge (15) vs. TSV Uetersen (18) – Samstag, 15:00 Uhr Vor ziemlich genau drei Monaten traten beide Teams in Stellingen zum „Aufstiegsendspiel“ gegeneinander an, und die Rosenstädter standen trotz überlegen geführtem Spiel am Ende mit leeren Händen da, weil der VfL - wie schon im Saisonfinale beim Bramfelder SV – echte Finisher-Qualitäten bewies und in der Nachspielzeit das Oberliga-Ticket löste. Doch die TSV-Tränen waren nur von kurzer Dauer, denn dank der Zweitvertretungen unserer Hamburger Profiklubs dürfen nun doch beide Vereine auf Hamburgs höchstem Amateurlevel um Punkte kämpfen. An die letzte gemeinsame Verbandsliga-Saison 2002/03 hat der TSV trotz vierfacher Punktausbeute gegen den VfL (2:0, 1:1) dabei allerdings keine guten Erinnerungen: Während nämlich die Lohbrügger mit Platz 9 damals locker den Klassenerhalt schafften, gab es für Ehlers-Elf (respektive Andreas Klobedanz) am letzten Spieltag in der Nachspielzeit eine 2:3-Niederlage gegen den Meister HTB und man stieg ab (ein Remis hätte gereicht...). Übrigens: Es gibt insgesamt nur 10 Vereine, die mehr Spielzeiten in der Oberliga aufzuweisen haben, als der TSV (der in seine 23. Saison geht): Vicky, Bergedorf, Pinneberg, Sperber, HSV II, Altona, HTB, SpVgg. Blankenese, Stade und Langenhorn! Wer also glaubt, Cordi, BU, Meiendorf oder Lurup seien die Urgesteine der Liga, der irrt gewaltig. Schiedsrichter: Frederik Listner (Eidertal Molfsee) USC Paloma (16) vs. HSV Barmbek-Uhlenhorst (17) – Sonntag, 10:45 Uhr (Letzte Saison: 3:0, 1:3) In bisher 32 Heimspielen (seit 1946) im traditionsreichen Barmbeker Derby konnte der USC nur ganze sieben Mal gewinnen (bei 16 Niederlagen), doch letzte Saison war es nach gefühlten 100 Jahren endlich soweit. Große Sorgen muss sich BU, die mit dem 500. Oberligaspiel ein ganz besonderes Jubiläum feiern, dieses Mal aber eigentlich nicht machen, denn die deutliche 0:3-Niederlage fand an einem Dienstagabend unter Flutlicht statt. Überraschend: Trotz des schlechten Saisonstarts lautet das wunderliche Fazit an der Anfield bisher: Die Lage ist ernst, bleiben sie gelassen... Von den von Manager Volker Brumm vor der Saison formulierten Zielen („Einstellig bleiben, attraktive Heimspiele bieten, wenig Gegentore kassieren“) ist aktuell jedoch nicht eines ansatzweise erfüllt worden. Auch bei den Tauben ist nach toller Saisonvorbereitung inzwischen Ernüchterung eingekehrt, das bittere Pokalaus und die 70-Jahres-Pleite gegen Concordia lassen erneut Befürchtungen an eine zuletzt traditionell schwache Hinrunde aufkommen. Schiedsrichter: Marcel Barrabas (SC Condor) SV Halstenbek-Rellingen (4) vs. SC Concordia (8)*** – Sonntag, 14:00 Uhr (Letzte Saison: 0:0, 0:1) Die „Auswärtshelden“ des letzten Spieltages treffen aufeinander. HR konnte den Buchholzern deren unglaubliche Heimserie entreißen (19 Spiele ohne Niederlage) und Daniel Sager wird als der Trainer in die Cordi-Geschichte eingehen, der den ersten Sieg seit 70 Jahren an der Brucknerstraße holte. Im direkten Duell gilt es nun für die Gastgeber, endlich mal wieder ein Tor gegen Concordia zu erzielen (Vorjahr 0:0 und 0:1) und für die Hinschenfelder (man ist immer noch versucht, „Marienthaler“ zu schreiben) natürlich, dies zu verhindern. Toni Ude (nach seiner Verletzung zuletzt schon wieder zweimal Einwechselspieler) und Tommy Reiher (zuletzt nicht ganz ausgeschlafen) könnten dabei wesentliche Hauptrollen spielen. Schiedsrichter: Lennart Wicke (TSV Glinde) Niendorfer TSV (2) vs. SV Curslack-Neuengamme (10)*** – Sonntag, 15:00 Uhr (Letzte Saison: 2:2, 1:1) Trotz der Niederlage im Pokal bei Nachbar Germania und dem ersten Punktverlust in der Liga gegen Lurup, sind die Niendorfer guter Dinge, ihren tollen Saisonstart weiter auszubauen. Doch wer den Tabellenführer der 2. Liga schlägt, braucht sicher auch vor der Fahrt nach Niendorf keine Angst zu haben. Wie im Vorjahr scheint für Wettbegeisterte daher die Null auf dem Tippzettel die Lösung zu sein... Schiedsrichter: Patrick Ittrich (MSV Hamburg) FC Bergedorf 85 (13) vs. SC Condor (12) – Sonntag, 15:00 Uhr (Letzte Saison: 3:0, 1:0) Nach dem befreienden Erfolg in Norderstedt wollen die Elstern nun auch zu Hause nachlegen, dank Neuzugang Fatih Gürel soll im Angriff endlich der ersehnte Durchbruch gelingen. Davon träumen auch die „Raubvögel“, und zwar nicht erst seit dieser Saison. Doch einen echten „Knipser“ haben die Oldenfelder noch nicht gefunden, vielleicht gelingt ja Kaveh Raschidy an seinem 19. Geburtstag etwas Besonderes. Den letzten (und einzigen) Sieg in Bergedorf gab es für die Breitmeier-Elf übrigens vor genau 10 Jahren (4:0). Schiedsrichter: Sönke Müller (Altenkrempe) Altona 93 (9) vs. TSV Buchholz (6)*** – Sonntag, 15:00 Uhr Die Erinnerungen an das letztjährige Pokalspiel und dem dramatischen Elfmeterschießen sind noch frisch, aber wissen Sie noch, wann die beiden Teams zuletzt um Punkte gegeneinander kämpften? 1981/82 und 82/83 war’s, in der Landesliga Hammonia (nachdem der AFC 1981 aus der Verbandsliga abgestiegen war)! Alle vier Duelle gewannen dabei die AJKer, gegen keinen Oberligisten hat der TSV eine derart niederschmetternde Bilanz. Und nun ging gegen HR auch noch die stolze Heimserie der Nordheider zu Ende. Doch auch in Altona ist längst noch nicht alles Gold, was glänzt. Den Saisonstart kann man getrost als unterdurchschnittlich bezeichnen. Die „späte“ Anstoßzeit ist übrigens der Regionalliga-A-Jugend des AFC geschuldet, die am Vormittag gegen Langenhagen spielt und die Kabine nicht bis eine Stunde vor dem (sonst üblichen) Anpfiff geräumt bekommt. Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye) Aus der Landesliga Hammonia präsentieren wir Ihnen dieses Mal folgende Begegnung: SV Rugenbergen (12) vs. FC Süderelbe (10)*** – Samstag, 15:00 Uhr (Letzte Saison: 2:0, 4:1) An dem 3:7 gegen die Übermannschaft von Germania Schnelsen hatte Coach Ralf Palapies noch die ganze Woche zu knabbern. Doch zum Glück können sich die Bönningstedter gleich in zwei weiteren Heimspielen (Süderelbe und Lieth) rehabilitieren. Für die Gäste vom FC Süderelbe bleibt es trotz angesagter Regenschauer hoffentlich hell genug, um das Tor noch zu erkennen. Ein etwaiger Protest dürfte jedenfalls auch hier wenig Aussicht auf Erfolg haben (in Memorandum an das verlorene Pokalspiel bei HTB). Schiedsrichter: Ali Karaduman (Groß Flottbeker SV) …und in der Landesliga Hansa treffen sich die letztjährigen Oberliga-Absteiger: FC Voran Ohe (12) vs. V/W Billstedt (6) – Freitag, 19:30 Uhr (Letzte Saison: 2:3, 2:1) Für die Billstedter ist der FC Voran Ohe so eine Art Trauma, denn nach neun sieglosen Spielen in Folge von Mitte November 2008 bis April 2009 (vier Remis, fünf Niederlagen) sollte gegen das damalige abgeschlagene Oberliga-Schlusslicht der Grundstein für den Klassenerhalt und die Wende zum Guten geschafft werden. Was folgte, war jedoch eine deprimierende 1:2-Heimniederlage und die traurige Gewissheit, dass es wohl nicht reichen würde. Doch während die Elf von Trainer Alexander Schäfke inzwischen wieder neuen Mut geschöpft und die Kurve gekriegt hat (6 Punkte und der Pokalerfolg gegen Bergedorf), war bei den von argen Personalproblemen gebeutelten Ohern schon wieder die Rote Laterne zu Gast. Aber der späte Treffer gegen Cordi II sorgte (zumindest vorübergehend) für tabellarische Entspannung, die nach dem Spiel gegen Billstedt im „Buddys“ auf dem Kiez übrigens seine Fortsetzung finden soll, wenn endlich das vor zwei Jahren beim hafo-Tippspiel gewonnene 50-Liter-Fass geleert wird. Schiedsrichter: Philipp Steiner (GW Harburg) Wenn Sie oben "***" drei Sterne finden, werden Sie 1.) einen hafo-Redakteur live vor Ort antreffen und 2.) wenige Stunden nach Schlusspfiff hier darüber lesen können. |
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