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22.08.2009
Tore satt in Bönningstedt von Andreas Killat



präsentiert:


SV Rugenbergen – FC Süderelbe 8:0 (2:0)

SV Rugenbergen: J. Meyer – Obe, Lühr (72. Kowski), Ockens, K. Meyer – Heine, Kiene – Dirksen, von Bastian, Grabow (66. Weber) – Knöfel (57. Schultze)
FC Süderelbe: Butt – K. Yildiz, Richter, Ludowici, Sichtwart (28. Lancker) – Taskin – Akbari, Menges (62. M. Yildiz), Subasic, Götz – Schröder (77. Svensson)
Tore: 1:0 Kiene (13.), 2:0 von Bastian (39.), 3:0 von Bastian (47., FE), 4:0 Dirksen (54.), 5:0 Schultze (63.), 6:0 Kiene (64.), 7:0, 8:0 Schultze (69./89.)
Schiedsrichter: Ali Karaduman (Groß Flottbeker SV): Auffällig unauffällig. Gut! Zum Schluss hatte er wohl Mitleid mit Süderelbe und pfiff den ein oder anderen Freistoß zuviel für die Gäste.
Beste Spieler: Kiene, Dirksen, Grabow, von Bastian, Schultze – keiner
Zuschauer: 100

Vor der Partie äußerte SVR-Coach Ralf „Palla“ Palapies arge Bedenken: „Mal sehen, wie die Jungs die Schlappe gegen Germania verarbeitet haben, und dann fehlen mir heute auch noch neun Spieler“. Neben diversen Verletzten (u.a. Dennis Masurat mit einem Riss in der Bauchmuskulatur) gab es dabei allerdings sozusagen auch einige „selbstverschuldete“ Ausfälle, weil sich Artur Frost in den Urlaub verabschiedte und Henning Hülsebusch lieber den Kindergeburtstag seiner Tochter feierte... Neben diesen erzwungenen Umstellungen, nahm „Palla“ noch einige weitere freiwillige Wechsel vor. Die beiden Innenverteidiger Niklas Kowski und Dennis Schmidt, sowie Keeper Yalcin Ceylani mussten nach dem Debakel gegen Schnelsen auf die Bank und vorne im Sturm bekam der junge Jan Knöfel aus der Bezirksliga-Reserve für Kim Schultze eine Bewährungsprobe.

Doch nach dem Schlusspfiff waren alle Sorgen vergessen, in einem wahren Spielrausch mit streckenweise großartigem Tempofußball demontierten die Bönningstedter ihren Gegner, die sich an die letzte Saison erinnert gefühlt haben dürften, als es in Uetersen (0:9) und Wedel (1:8) fast identische Klatschen gab. Beide Teams stiegen am Ende bekanntlich auf, so dass sie in Rugenbergen schon mal mit den Oberliga-Planungen beginnen können...:-)

Die Partie auf der schönen Sportanlage am Wulffsgrund ging von Beginn an nur in eine Richtung: Keeper Michail Butt hatte gefühlte 30 Großchancen zu überstehen, denn neben den acht Toren vergaben die Gastgeber noch serienweise weitere Top-Gelegenheiten, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Insbesondere Jan Knöfel tat sich hierbei hervor, war aber dennoch ein Aktivposten und bekommt bestimmt schon bald weitere Einsätze in der Landesliga. Patrick Kiene erlöste den SVR mit seinem schönen Kopfball zum 1:0 (13.), Dennis von Bastian legte kurz vor der Halbzeit nach (39.). Dazwischen lagen wie gesagt etliche Möglichkeiten, den FCS schon früh aller Hoffnungen zu berauben, doch noch durften die Gäste nach indiskutabler geführter Partie auf ein Wunder hoffen. Aber das kam nicht. Im Gegenteil. Nach einem Foul von Butt an Knöfel verwandelte von Bastian direkt nach dem Wiederanpfiff den fälligen Elfmeter zum 3:0 und Christian Dirksen erzielte mit einem Flachschuss den vierten Treffer (54.). Danach durfte der erschöpfte Knöfel vom Platz und Kim Schultze zeigte seinem Trainer mit drei Treffern in nur 26 Minuten (63./69./89.), dass er nicht gewillt ist, längerfristig auf der Bank zu sitzen. Das zwischenzeitliche 6:0 hatte der bärenstarke Kiene besorgt (64.) und damit seinem Trainer ein freudiges „Ich will noch mehr“ entlockt. In der Tat bekommen die Zuschauer diese Saison reichlich Entertainment geboten, in drei Heimspielen gab es stolze 25 (!) Tore zu bestaunen.

Und Süderelbe? Unerklärlich, wie körperlos die Spieler agierten und wie einfach es den Hausherren gemacht wurde. Jeder lange Ball der Rugenbergener nach vorne fand sein Ziel, die Viererkette glich einer „Amphibien-Abwehr“ (und ging kräftig baden). Übrigens spielt die Cornehl-Elf nächste Woche in Schnelsen...! Der nach so einem Debakel sonst übliche Spruch „Es kann nur besser werden“ dürfte einer Überprüfung wohl nicht Stand halten...good luck!

Beim SV Rugenbergen dagegen hofft man nun auf den Beginn einer kleinen Serie (siehe Trainerstimmen), das vierte Heimspiel in Folge (gegen Lieth) vor Augen soll das Feld von hinten aufgerollt werden. Vizemeister hinter Schnelsen ist schließlich auch ein lohnendes Ziel.


Stimmen:

Thorsten Cornehl (Trainer FC Süderelbe):
Mir fällt es nach so einem Spiel schwer, ein Statement abzugeben. Katastrophale Leistung, einfach nur desolat, dafür gibt es keine Beschreibung. Was wir an Fehlpässen gespielt haben, geht auf keine Kuhhaut. Wir wussten, was uns hier erwartet, Rugenbergen macht immer sehr viel Druck und darauf waren wir eigentlich auch vorbereitet. Aber wenn man nicht in die Zweikämpfe geht und keine Laufbereitschaft zeigt, dann hast Du gegen diese Truppe keine Chance. Gegen solche Fehler wie wir heute gemacht haben, kann man auch nicht gegen an arbeiten. Das 0:3 direkt nach der Pause hat uns das Genick gebrochen, danach gingen die Köpfe runter.

Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen):
Das war heute ein schwieriges Spiel für uns, weil wir uns die ganze Woche – völlig zu Recht – viel Hohn und Spott für die 3:7-Pleite gegen Germania anhören mussten. Dafür hat die Mannschaft das heute von Beginn an gut gemacht, allerdings muss das Spiel eigentlich schon zur Halbzeit entschieden sein. Das Ergebnis geht in Ordnung, wir haben eben eine gute Offensive. Das hat man schon gegen Elmshorn gesehen und auch gegen Germania waren wir vorne nicht so schlecht. Ich hoffe, wir kommen jetzt ein bisschen ins Laufen. Ich habe keine Lust, eine launische Diva zu werden, eine Woche gewinnen, dann wieder verlieren, sondern wir wollen jetzt eine Serie starten.


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