23.08.2009 Hui-BU, das Abstiegsgespenst von Andreas Killat
USC Paloma – HSV Barmbek-Uhlenhorst 4:0 (1:0)
USC Paloma: Dröge – Schmitz, Francke, Osinski – Hamurcu, Gregori – Savelsberg, Richter (82. K. Aidara) – Weidlich (74. Carrion Gaona), M. Aidara (79. Keklikci) - Kieckbusch HSV Barmbek-Uhlenhorst: Breitkopf – Bohnhorst, Klitzke, Stüve, Hormann (73. Obst) – Weigel, Wolters - Ciosanski, Peric – Algan (77. Braun), Hasenpusch Tore: 1:0 Richter (41.), 2:0 Gregori (67.), 3:0, 4:0 Kieckbusch (72./80.) Schiedsrichter: Marcel Barrabas (SC Condor): Mit neuer „Frisur“ kaum wiederzuerkennen. Leitete das Spiel sehr souverän. Nur zwei, drei strittige Abseitsentscheidungen und der fehlende Pfiff nach Sven Franckes klarem Schubser gegen Faik Algan (25.) trübten das Bild ein klein wenig. Beste Spieler: Savelsberg, Richter, Dröge, Kieckbusch – keiner Zuschauer: 270
Nach dem Schlusspfiff „feierte“ der Barmbeker Pöbel sein Team: „Wir wollen die Mannschaft sehen, wir wollen die Mannschaft sehen...“ erschallte es an der Brucknerstraße, so dass man der Meinung sein konnte, BU hätte das Derby für sich entschieden. Doch nichts dergleichen, es war purer Sarkasmus. Die deprimierende 0:4-Klatsche und der totale Saisonfehlstart (nur ein Punkt aus vier Partien und 1:13 Tore) schlug den Anhängern kräftig aufs Gemüt. Das „Jubiläumsspiel“ (500. Spiel in der Oberliga) ging für die Pieper-Elf also gehörig daneben.
Dabei hatte es für die Blau-Gelben eigentlich ganz gut angefangen, die erste halbe Stunde waren sie nämlich optisch überlegen und ließen den Tauben keinen Spielraum. Doch weder Markus Hasenpusch mit einem schönen Schlenzer, den Keeper Frank Dröge gerade noch mit einer Hand über die Latte lenken konnte (11.), noch Faik Algan mit drei Standards (14./23./34.), die er allesamt viel zu eigensinnig ausführte, konnten Kapital aus der Dominanz schlagen.
Für Algan gab es kurz vor der Pause kostenlosen Anschauungsunterricht, wie man seine Freistöße besser nutzt: Dirk Savelsberg zog den Ball aus halbrechter Position gaaanz lang auf den zweiten Pfosten, dort ging Philipp Richter mit dem Kopf auf Kniehöhe und nickte zur ebenso umjubelten wie überraschenden Führung ein. Danijel Peric beobachtete die Szene sozusagen aus sicherer Entfernung, was BU-Coach Pieper hinterher treffend mit „fehlender Zuordnung“ umschrieb.
Bei den Gästen brachen nun (unverständlicherweise) alle Dämme, ein Gegentor und schon lief nichts mehr zusammen. Die zweite Halbzeit war für die treuen Fans eine einzige Zumutung: Kein Aufbäumen, keine Laufbereitschaft, keinerlei Torgefahr mehr. Den Hausherren war’s egal, die nutzten die sich bietenden Räume eiskalt aus. Wieder konnte ein nicht gerade hochgewachsener Palomate mit dem Kopf vollstrecken, dieses Mal Dennis Gregori nach schöner Flanke von Mahir Hamurcu (67.), den USC-Trainer Frank Hüllmann in der Partie gegen Concordia so schmerzlich vermisst hatte.
Die Umstellung auf die Dreierkette (mit doppelter Absicherung davor) hatte sich für „Hülle“ also bezahlt gemacht und der heute unermüdlich ackernde Thiemo Kieckbusch setzte mit seinem Doppelpack (72./80.) dem Spiel die Krone auf. Der dritte Treffer gelang dabei erst im Nachsetzen: Stephan Breitkopf hatte seinen Schuss zunächst gut pariert, doch den Abpraller drückte Kieckbusch dann mit dem Kopf über die Linie. Drei Kopfballtreffer für Paloma, obwohl Olli Engl gar nicht dabei war (gute Besserung an dieser Stelle!), das hat man auch nur selten erlebt. Das 4:0 war dann so eine Art Wembley-Tor, von der Unterkante der Latte kam der Ball aber für Schiedsrichter-Assistent Günter Singer klar hinter der Linie auf, ganz im Gegensatz zu einem gewissen Tofiq Bahramov aus der Sowjetunion im Jahre 1966.
Die Punktspiel-Heimbilanz (seit 1946) aus Sicht des Gastgebers: 33 Spiele: 8 Siege, 9 Remis, 16 Niederlagen (46:68 Tore).
Stimmen:
Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Wir hatten heute leider sehr viele taktische Schwächen und fehlende Zuordnung bei den Standards. Natürlich haben wir nun einen Fehlstart hingelegt, aber das ist größtenteils Kopfsache und nach entsprechenden Gesprächen hoffe ich auf Besserung.
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma): Über den Sieg freue ich mich natürlich riesig. Dank der Neuverpflichtungen konnte ich heute endlich einmal sozusagen aus dem Vollen schöpfen. Das ist auch sehr wichtig, eine starke Bank macht nämlich Druck auf die Startelf. Besonders gefallen hat mir Mohamed Aidara, der hat uns mit seiner Ballsicherheit gut getan.
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