29.08.2009 Zu naseweis für den ersten Dreier von Henrik Diekert
FC St. Pauli II – VfB Lübeck 1:3 (0:1)
FC St. Pauli II: Schenk – Filipovic (46. Browarczyk), Krause, Theißen, Kalla – Bourgault, Gouiffe a´Goufan – Kurczynski (46. Zekiri), Laban – Winkel (82. Heysen) - Pichinot VfB Lübeck: Semghoun – G. Lange, N. Lange, Marheineke, Hohnstedt – Röhr – Helmke, Landerl – Sachs (79. Lindner), Richter (89. Nodop) – Schrum (68. Henning) Tore: 0 :1 Landerl (20.), 1:1 Kalla (84.), 1:2 Henning (90.+1), 1 3 Landerl (90.+3) Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover): Nicht konsequent beim Verteilen der Gelben Karten, ansonsten aber ok Beste Spieler: Kalla, Laban, Bourgault – Landerl, Sachs Zuschauer: 1.609
Auch das zweite Heimspiel der St. Pauli-Reserve wurde überschattet. Von dem grandiosen Auftritt der Profis auswärts. Für den Nachwuchs stand am Ende eine 1:3-Niederlage und jede Menge Erfahrung zu Buche, für Trainer Jörn Großkopf der perfekte Vergleich: „Im Krieg sterben die jüngsten Soldaten zu erst“, sagte der Coach, nachdem seine unerfahrene Mannschaft in der Nachspielzeit einen sicher geglaubten Punkt verspielt hatte.
In den ersten 45 Minuten spielte die Mannschaft unsicher. Die „Spitzenreiter Spitzenreiter hey hey“-Rufe von der Südtribüne, wann immer die erste Mannschaft in Karlsruhe das Tor traf, trugen auch nicht unbedingt zur Selbstsicherheit der Jungspunde bei. Deshalb gehörten die beiden einzigen guten Szenen den Gästen: Hohnstedt zirkelte einen traumhaften Freistoß aus 20 Metern ans Lattenkreuz (15.), und Landerl erzielte die verdiente Führung. Seine Direktabnahme aus 20 Metern schlug hart aber mittig im Tor ein.
Ab der 70. Minute drehte die U 23 dann richtig auf, wehrte sich mit Haut und Haaren gegen die drohende Niederlage, während die mit drei ehemaligen Spielern von Altona 93 agierenden Lübecker nicht einen gefährlichen Konter laufen konnten. So streifte erst Labans Schuss nach schöner Hacken-Vorarbeit von Pichinot am langen Pfosten vorbei (76.), ehe Heysens erster Ballkontakt (er lief in eine Kalla-Flanke) knapp daneben ging (83.). Eine Minute später war es dann soweit: „Schnecke“ Kalla, einer von vier Profis in Großkopfs Startelf, schoss einen Abpraller aus 13 Metern unhaltbar ins Lübecker Gehäuse (84.). Danach drängte die Kiezkicker weiter auf den Sieg, was den ihnen letztendlich das Genick brach und einen verdienten Punkt kostete. In der Nachspielzeit stand der eingewechselte Henning plötzlich frei vor Arvid Schenks Tor und traf zum Siegtreffer für die Gäste, den rund 300 Zuschauer aus der kleineren Hansestadt frenetisch feierten. Landerls herrliches Solo zum 3:1-Endstand war nur noch eine Randnotiz.
„Ich habe in der Halbzeit umgestellt, das ist auch komplett aufgegangen. Leider haben wir nach dem Ausgleich noch versucht nach vorne zu spielen, anstatt mit dem 1:1 zufrieden zu sein“, resümierte Jörn Großkopf nach dem Spiel. Der wieder genesene Nils Pichinot hatte ebenfalls eine Erklärung für die schlechte Leistung in Halbzeit eins: „Wir trainieren nicht zusammen, darum haben am Anfang die Laufwege nicht gestimmt.“
Schon am Mittwoch hat St. Pauli die Chance, gegen die Reserve von Hertha BSC Berlin endlich den ersten Dreier zu landen.
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