SC Concordia: Garvs – Akbarzadah, Reiher, Drews, Krohn – Karakas (90. Paulsen) – Pedroso-Bussu, Steinhöfel (88. Rakocevic), Abrecht – Galica, Koßatz (46. Aydin) Altona 93: Hinz – Ansorge, Savelsberg, Kappler (82. Jurkschat), Westphal (52. Alewell) – Clausen (89. Bektas), Becken – Smereka, Aktan – Hadid, Harms Tore: 1:0 Galica (68., FE, Ansorge an Albrecht) Gelb-Rote Karte: Albrecht (76., Concordia, Foul/Meckern) Besondere Vorkommnisse: Das Spiel begann mit 15 Minuten Verzögerung, weil ein Tor nicht fachgerecht im Boden versenkt worden war. Dadurch war eines der Tore höher als das andere und es ragte eine Metallplatte heraus. Die Verletzungsgefahr wurde durch Sandaufschütten beseitigt. – Kurz nach Wiederanpfiff wurde das Spiel für ca. 15 Minuten wegen eines schweren Gewitters unterbrochen. – Altona-Trainer Seeliger wurde aus der Coaching-Zone verbannt (90.+1) Schiedsrichter: Ehrenfort (TuRa Harksheide): Auch gute Schiedsrichter haben schlechte Tage. Ehrenfort lag beim Elfmeter für den SC Concordia richtig, übersah aber einen klaren Handelfmeter für Altona (86., Reiher) sowie das Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Reiher und Hadid. Stattdessen eilte er über das halbe Feld zu Altona-Kapitän Hinz, welcher beruhigend auf seinen Trainer einwirken sollte. Warum suchte Ehrenfort nicht den näher liegenden direkten Kontakt zu Seeliger? Bei der Aberkennung der Tore von Clausen (37.) und Hadid (89.) wurde er von seinen Assistenten zweifelhaft beraten: So startete Clausen erst nach Ausführung des direkten Westphal-Freistoßes Richtung Tor. Beste Spieler: Garvs – Becken, Clausen Zuschauer: 340
"Nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft – das hat man heute gesehen." Thomas Seeliger hielt sich in seiner Spielanalyse nicht mit Höflichkeiten für den Sieger auf. "Wir haben hier dominiert und ein hervorragendes Spiel gemacht", führte der Altona-Trainer aus, "doch wenn man sich hochkarätige Torchancen en masse erspielt und diese nicht nutzen kann, dann muss man sich nicht wundern, wenn man als Verlierer vom Platz geht." In der Tat, Altona hatte ein Dutzend gute Torgelegenheiten, allein Sebastian Clausen war an sechs Chancen beteiligt – Tore aber fielen für den AFC keine, weil vier Faktoren zusammenkamen: Erstens ein überragender Cordi-Torwart. Björn Garvs zeigte vor allem in der zweiten Halbzeit sensationelle Reflexe und rettete spektakulär gegen Steffen Harms (46., 89.) und Clausen (30., 52., 63.). Zweitens: Pech. Selbst mustergültige Angriffe sollten nicht belohnt werden. Flankenlauf Patrick Westphal, Kopfball Clausen – Latte (32.). Drittens: Unvermögen. Patrick Smereka traf selbst aus kürzester Distanz nur die Latte des von Garvs so vorzüglich gehüteten Tores (37.). Viertens: Der Schiedsrichter (siehe Statistikteil). "Die Schiedsrichterleistung hinterlässt einen faden Beigeschmack", ärgerte sich Seeliger, erkannte aber selbstkritisch an: "Wir haben uns die Niederlage aufgrund der Chancenverwertung selbst zuzuschreiben."
Der SC Concordia konnte also eine sportlich gelungene Einweihungsparty im Sportpark Hinschenfelde feiern. "Wir waren nicht besser und hatten das Glück auf unserer Seite", pflichtete Daniel Sager seinem Trainerkollegen zwar bei, "aber wir waren erfolgreicher." Das ist es, was am Ende zählt. Concordia ist nach vier Spielen noch immer ohne Niederlage. Bis auf starke Anfangsminuten und einer Chance durch Marc Albrecht (6.), die Oliver Hinz vereitelte, lief im Spiel nach vorn beim Gastgeber tatsächlich wenig zusammen. Der Elfmeter war eher in die Kategorie "Geschenk" einzuordnen. Thomas Reihers langer Ball hebelte Altonas Defensive aus und der erfahrene Heiko Ansorge rannte Albrecht ungeschickt "über den Haufen." Den Foulelfmeter verwandelte Visar Galica sicher (68.). "Danach haben wir uns das 1:0 zusammengemauert", so Sager. "Aber ich bin sehr zufrieden. Wir sind ja erst seit neun Wochen zusammen, da kann spielerisch noch nicht alles passen, doch die Mannschaft hat Charakter und kämpft – das stimmt mich positiv." Seinen Torwart ließ der junge Trainer unerwähnt. Der 20-jährige Garvs hatte insbesondere am Privatduell gegen seinen ehemaligen Mitspieler Clausen Spaß und freute sich über den "Schweinesieg". Clausen dagegen war weniger zum Lachen zumute. "Auch wenn mein 1:0 kein Abseits war, ich muss einfach noch ein Tor aus meinen Chancen machen", so der beste, aber unglücklichste Feldspieler auf dem Platz.
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