30.08.2009 Condors (unerklärlicher) Höhenflug von Andreas Killat
präsentiert:
SC Condor – TSV Buchholz 08 1:0 (0:0)
SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Pawletta, Rohbaqsh, Grudzinski – Neumann – Eren, Yasar, Carlson (74. Szyszkowski) – Abshagen (63. Griese), Concilio (90. Sarlak) TSV Buchholz 08: H. Titze – Kettner, Bowmann, Gege, Grühn – Niefert, Prielipp – Tocha (53. Gippner), Meyer – Gillich – de Boer (62. Buzhala) Tore: 1:0 Neumann (73.) Schiedsrichter: Alexander Nehls (SC Eilbek): Hatte viele knifflige Entscheidungen zu treffen und war (zu) schnell mit den Gelben Karten bei der Hand. Die Abseitsentscheidung seines Assistenten beim Buchholzer Treffer (59.) hätte er überstimmen müssen. Beste Spieler: Kleinschmidt, Neumann – Kettner Zuschauer: 160
Ungeahnter Höhenflug für die Raubvögel: Durch den heutigen Sieg steht die Breitmeier-Elf zumindest für ein paar Stunden auf „Champions-League“-Platz 3, und das, wo doch die meisten Experten dem SCC vor der Saison einen harten Abstiegskampf vorhergesagt hatten. Von dem Schwung aus dem sensationellen 4:2-Auswärtssieg in Bergedorf war allerdings nichts mehr zu sehen, seltsam müde und lustlos – wie mit angezogener Handbremse - wirkten die Cordoraner heute.
Entschieden wurde die Partie innerhalb von nur acht Minuten: Kurz vor der Pause hatte Karol Tocha wegen Meckerns Gelb gesehen und war dann ziemlich robust gegen Mehmet Eren eingestiegen (51.) und stand dicht vor dem Platzverweis. TSV-Coach Thomas Titze musste unliebsamerweise handeln und brachte Erik Gippner für Tocha (53.), der später zur tragischen Figur werden sollte. Doch zunächst erzielten die Nordheider durch Arne Gillich nach feiner Vorarbeit von Lukas Kettner die Führung (59.). Dachten zumindest alle. Doch Schiri-Assistent Jan Rieper wollte Abseits erkannt haben, angeblich versperrte ein (unbeteiligter) Buchholzer Spieler Keeper Sascha Kleinschmidt die Sicht und griff damit aktiv ins Spielgeschehen ein. Eine Entscheidung, die hinterher beide Trainer in seltener Einmündigkeit als falsch deklarierten (siehe „Stimmen“).
Als ob dies nicht bereits genug Unglück für die Null-Achter gewesen wäre, avancierte der eingewechselte Gippner, neben vielen Fehlpässen, mit mangelhaften Zweikampfverhalten auch noch zum spielentscheidenden Faktor. „Max“ Eren konnte fast ungehindert an Gippner vorbei spazieren, legte zurück auf Florian Neumann, der packte den berühmten Sonntagsschuss aus und erzielte mit einem Traumtor aus 25 Metern in den Winkel die schmeichelhafte Führung (73.), bei der es auch bis zum Ende bleiben sollte.
Dabei hatte die Begegnung für Buchholz gut angefangen und mit Michael Rensing im SCC-Tor hätte es heute nur einen Sieger gegeben. Doch wo die Gäste auch hinzielten: „Katze Kleinschmidt“ hatte seine Fäuste immer überall rechtzeitig zur Stelle. Zweimal gegen Gillich (4./36.) und insbesondere mit einer sensationellen Parade gegen Torben Meyers Schuss aus sechzehn Metern (24.), als sich der Ex-Barmbeker schon auf dem Weg in die andere Ecke befand und noch mit einer Hand reflexartig halten konnte. Danach nahm dann das Schicksal Tocha/Gippner/Rieper seinen Lauf (siehe oben)...
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 7 Spiele, 2 Siege, 1 Remis, 4 Niederlagen, 7:12 Tore
Stimmen:
Thomas Titze (Trainer TSV Buchholz 08): Wir haben das Spiel ordentlich begonnen und normalerweise gewinnt hier heute die Mannschaft, die das erste Tor erzielt. Doch da hatte das Schiedsrichter-Gespann etwas dagegen. Aus völlig unerklärlichen Gründen wird unser Tor abgewunken, das ist ein absoluter Skandal. Das tut mir für die Mannschaft sehr leid, die Niederlage haben wir nicht verdient.
Mike Breitmeier (Trainer SC Condor): Wir haben heute glücklich gewonnen, keine Frage. Wir haben in keinsterweise an die Leistung vom Bergedorf-Spiel anknüpfen können. Nichts desto trotz haben wir die drei Punkte und schweben auf einmal „da oben“ in der Tabelle rum, das hätte selbst ich nicht geglaubt. Lieber schlecht spielen und gewinnen, als andersherum. Vor der Saison wurden wir als Absteiger gehandelt, doch so schlecht sind wir nicht, allerdings gehören wir natürlich auch nicht ganz nach oben. Ich muss meinem Kollegen beipflichten: Bei dem Tor für Buchholz konnte ich nichts erkennen, was da gewesen sein soll. Aus meiner Sicht ein regulärer Treffer, und dann hätte wohl Buchholz das Spiel gewonnen. Aber durch ein Glücksschuss haben wir nun den Sieg in der Tasche und sind superglücklich. Es sollen sich weiter alle wundern, was bei Condor passiert.
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