04.09.2009 Spitzenreiter: Bramfeld erobert den Hammer Park von Andreas Killat
Hamm United FC – Bramfelder SV 1:2 (1:1)
Hamm United FC: Koch – Simon, Aksu, Brown – Buchholz, Marschall – Karimi, Hansen, Müller – Arlioglu, Yilmaz (62. Ayik) Bramfelder SV: Hrincic – Polzin, Henning, Anders, Kluth – Kazmierczak (72. Viola), Schwarck – Harwardt, Skalnik – Vespermann (89. Rödiger), Kiesewetter (83. Khaled) Tore: 1:0 Arlioglu (19.), 1:1 Müller (21./Eigentor), 1:2 Harwardt (74.) Schiedsrichter: Paul Dühring (SC Schwarzenbek): Nur vor dem Spiel wurde er falsch verstanden (Anweisung, keine Zuschauer auf die Gegengerade zu lassen), ansonsten fehlerfreie Leistung. Beste Spieler: Koch, Buchholz – Harwardt, Anders, Kiesewetter Zuschauer: 512
Vor der stattlichen Kulisse von über 500 Zuschauern, auf die sogar manch ein Regionalligist stolz wäre, kam es heute zum mit Spannung erwarteten Spitzenduell zweier Meisterschaftskandidaten. Doch über weite Strecken konnte die Partie ihrem Anspruch nicht gerecht werden, sondern bot allenfalls fußballerische Magerkost. Nur HUFC-Präsident Jörn Heinemann hatte vor der Begegnung für etwas „Feuer“ gesorgt und nochmals die wenig freundlichen Worte aus dem Bramfelder Umfeld thematisiert, auf dem Spielfeld war hiervon jedoch nichts mehr zu spüren: Kaum Zweikämpfe und glücklicherweise auch keine Nickeligkeiten.
Der BSV hatte zwar gleich zu Beginn eine Serie von Eckbällen, doch es dauerte fast zwanzig Minuten, bis sich erstmals etwas Nennenswertes tat: Daniel Buchholz steckte durch auf Neuzugang Bülent Arlioglu, und der erzielte aus acht Metern ins linke Eck die überraschende Führung (19.). Die Gäste zeigten sich jedoch keinesfalls geschockt, sondern antworteten umgehend: Einen Freistoß von Marvin Harwardt bekam Philip Kiesewetter auf den Kopf, doch endgültig über die Linie bugsierte Unglücksrabe Sebastian Müller das Leder mit einem klassischen Eigentor (21.). Jetzt war endlich etwas mehr Dampf in der Partie und nach schlimmen Patzer von Selim Aksu tauchte Kiesewetter nur drei Minuten später völlig frei vor Keeper Marco Koch auf, konnte jedoch für seine Privatwette mit dem Ex-Bramfelder Serdar Yilmaz keine Gutschrift auf seinem Torjägerkonto verbuchen.
Die Hoffnung auf ein besseres Spiel war aber nur von kurzer Dauer, erst nach gut einer Stunde zeichnete sich erneut Koch im Duell eins gegen eins gegen Harwardt aus. Die „Geächteten“ dagegen blieben nach vorne ohne Durchschlagskraft. Bezeichnend, dass Trainer Ulli Schulz Yilmaz frühzeitig vom Platz nahm. Eine Viertelstunde vor Schluss schlug sich der Aufsteiger dann quasi selbst, Marcel Schwarck fing einen leichtfertig gespielten Ball ab und bediente direkt Harwardt, der - aus ganz ähnlicher Position wie Arlioglu beim 1:0 - den Siegtreffer für die Noffz-Elf markierte (74.). Nur dreißig Sekunden später hätte der Torschütze schon für die endgültige Entscheidung sorgen können, doch seinen strammen Volleyschuss parierte Koch glänzend.
Die Hausherren ließen eine echt Schlussoffensive vermissen, lediglich Florian Simons Kopfball hätte einen Treffer verdient gehabt, strich jedoch knapp am Tor vorbei (76.). Mit dem dritten Sieg in Folge und der Eroberung der Tabellenspitze machten sich die BSV-Kicker selbst das schönste Geschenk für den am morgigen Samstag stattfindenden Mannschaftsabend. Für das Star-Ensemble aus dem Hamburger Osten wachsen dagegen die Bäume nicht in den Himmel, doch entschieden wurde die Meisterschaft heute natürlich noch lange nicht.
Stimmen:
Michael Noffz (Trainer Bramfelder SV): Ich glaube, das haben wir heute ganz gut gemacht: Kompakt gestanden und über die Außenpositionen schnelle Angriffe gefahren, das war genau das, was wir wollten. Aufgrund der Torchancen haben wir meines Erachtens verdient gewonnen. Hamm hatte zwar mehr Ballbesitz, aber zugelassen haben wir nicht sehr viel. Der Rückstand kam aus dem Nichts, aber zum Glück haben wir sehr schnell den Ausgleich markiert. Ich bin mit meiner Truppe hochzufrieden. Vor allem, wenn man bedenkt, wer uns noch alles fehlt (Thiede, Schulz, Pohland).
Ulli Schulz (Trainer Hamm United FC): Ein Unentschieden wäre heute gerechter gewesen. Die Entstehung des zweiten Tores ärgert mich, das hätte nicht Not getan. Wir waren in der Vorwärtsbewegung und dann so ein blöder Fehlpass. Aber diese Niederlage stecken wir weg, heute ist schließlich erst der sechste Spieltag und die Saison ist noch lang. Bramfeld hat viel mit langen Bällen operiert, da war es für uns nicht so einfach, ein vernünftiges Mittelfeldspiel aufzuziehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein leichtes Übergewicht, aber hinten hatten wir doch so unsere Probleme.
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