SC Victoria: Wolf – Meyer (90. Gyimah), Asante, Eybächer, Möbius – Melich, Stilz, Trimborn – Rahn – Akgül (70. Brameier), Hamurcu (79. Erman) Oststeinbeker SV: Gößling - Blohm, Stendel (78. Besic), Boakye, Akyil – Weiß – Polat, Ulusoy, Römhild (89. Braesen)- Sa Borges Dju (59. Ildir), Cihan Tore: 1:0 Rahn (7., Foulelfmeter) Rote Karte: Weiß (86., Schiedsrichterbeleidigung) Schiedsrichter: Yalcin Arlioglu (TuS Hamburg): Fußball-Experte und Kolumnist des Sport Mikrofons, Michael Schickel, brachte es auf den Punkt. Die Frage "Welche Note von eins bis sechs würdest Du dem Schiri geben", beantwortete der ehemalige Sportchef der Hamburger Morgenpost mit : "Eine sieben". Arlioglu pfiff desolat! Beste Spieler: Rahn, Akgül, Eybächer – Cihan, Polat Zuschauer: 311
Die Stimmung war zum Reißen gespannt, die stickige Luft im Presseraum des SC Victoria brannte ebenso wie das Blut von Oststeinbeks Trainer Stefan Kohfahl. "Ich sage nur ein Wort. Arlioglu. Mehr nicht, schreibt was ihr wollt.“ In den folgenden Minuten musste sich der Coach immer wieder zurück halten, seine Aussagen nicht doch noch zu vertiefen. „Ich möchte nichts sagen, sonst werde ich gesperrt. Beide Mannschaften waren gut, wir hätten unsere Großchancen nutzen müssen."
Das war geschehen: In der fünften Spielminute konnte Frederik Gößling einen harten Kopfball von Ahmet Hamurcu zunächst halten, ehe Sven Trimborn den Abpraller an den Pfosten köpfte. Im darauf folgenden Gewusel kam Stephan Rahn zu Fall und Schiri Arlioglu entschied auf Elfmeter. Den konnte Gößling zur Freude der lautstarken OSV-Fans zunächst halten, doch Arlioglu meinte, der Torwart habe sich zu früh von der Linie weg bewegt und ließ den Strafstoß wiederholen. Rahn traf, Gößling sah die Gelbe Karte und Stefan Kohfahl warf wütend seine Jacke auf den Boden. "Wir haben Fotos auf denen deutlich zu sehen ist, dass das kein Elfmeter war", sagte der zornige Übungsleiter später.
Auf dem Rasen zeigte Oststeinbek im folgenden eine couragierte Leistung, ließ sich durch des Meisters Führungstreffer nicht unterkriegen. Nach 18 Minuten traf Kazim Onur Ulusoy den Ball nach einem Missverständnis in Vickys Hintermannschaft nicht richtig, und schoss ihn über das, statt ins Tor. Es blieb Oststeinbeks einziger gefährlicher Angriff im ersten Durchgang. Für Victoria verpassten es Stilz (28., Distanzschuss) und Melich (43., freistehend vorbei) noch vor der Pause ein beruhigendes Polster heraus zu spielen.
In der zweiten Halbzeit bot sich den 311 Zuschauern eine unterhaltsame und sogar spannende Oberligapartie. Für den OSV vergab Michael Weiß eine Freistoßchance (50.), auf der anderen Seite scheiterte Akgül erst an der Unterkannte der Latte und dann an Guido Stendel, der den Ball auf der Linie klärte (56.) Die größte Möglichkeit zum Ausgleich für die Gäste dann in der 65. Minute: Nach einem tollen Flankenlauf von Cihan schob Ismail Polat dessen Hereingabe freistehend am Tor des nicht besonders sicheren Dennis Wolf vorbei.
Der Aufreger des Spiels leitete in der 86. Minute die hektische Schlussphase ein. Nachdem OSV-Kapitän Weiß nach schönem Dribbling im Mittelfeld den Ball verlor und sich beschwerte, zeigte ihm Arlioglu die rote Karte. "Er hat ´du Arsch´ gesagt", löste der Referee später auf. Die letzte Szene der Partie gehörte trotzdem den dezimierten Gästen: Ulusoys Freistoß aus 17 Metern konnte Wolf halten (90.).
"Unser Obmann entscheidet, ob Weiß angesichts der Schiedsrichter-Leistung für die Rote Karte vereinsintern bestraft wird", sagte Kohfahl auf der Pressekonferenz. Obmann Christian Gronauer schüttelte bei diesem Worten nur nachdenklich den Kopf.
"Ich fand der Schiedsrichter hat ordentlich gepfiffen, der Gegner war sehr gut heute. Trotz der schlechten Chancenverwertung und dank des Elfmeters haben wir drei Punkte hier behalten", analysierte Bert Ehm die Partie gründlich anders als sein vor Wut schäumender Kollege Kohfahl.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.