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13.09.2009
Der große Condor krallt sich die Punkte von Mirko Schneider


präsentiert:

SC Condor – SC Concordia 4:1 (4:1)

SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann (36. Szyszkowski), Pawletta, Rohbaqsh, Grudzinski – Neumann, Yasar – Twardawa, Raschidy (63. Winterfeld) – Abshagen (78. Kowalke), Concilio
SC Condordia: Garvs – Otto, Reiher (46. Marx), Drews, Albrecht – Facklam, Karakas (65. Markic) – Steinhöfel (70. Aydin), Pedroso-Bussu – Koßatz, Galica
Tore: 0:1 Drews (4., Vorarbeit Albrecht), 1:1 Drews (4., ET., Concilio), 2:1 Raschidy (15., Concilio), 3:1 Raschidy (31. Abshagen), 4:1 Abshagen (35., Twardadwa)
Gelb-Rote Karte: Aydin (80., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge) – eine einwandfreie Leistung. Der Platzverweis war hart, aber vertretbar.
Beste Spieler: Abshagen, Raschidy, Twardawa, Rohbaqsh – keiner
Zuschauer: 170

Der SC Condor hat das Angebot seiner Heimspielpalette um eine feine Kategorie erweitert. Zwei glücklichen Heimsiegen (2:1 gegen HR, 1:0 gegen Buchholz) und einem guten Auftritt beim Unentschieden gegen Altona (1:1) folgte heute Zauberfußball. Zumindest in der ersten Halbzeit schien die Mannschaft unsere Vorschau genau zu studiert zu haben und mutierte in der Tat zu einem mächtigen Raubvogel.

Dabei ging die Partie für die Gelben denkbar ungünstig los. Schon nach drei Minuten tauchte Marc Albrecht alleine vor ihrem Tor auf, scheiterte aber erst an Kleinschmidts Fuß- und dann an dessen Handabwehr (3.). Dafür saß die anschließende Ecke im Ziel. Sie wurde zwar kurz abgewehrt, gelangte jedoch auf Umwegen wieder zu Sven Drews und der zielte flach und unhaltbar in die lange Ecke. Ganz und gar nicht unhaltbar zielte er direkt nach Wiederanpfiff und einer Kopfballverlängerung von Marco Concilio auf seinen Torwart Björn Garvs. Schließlich kam Marcel Abshagen von hinten angewuselt, da schien ein Rückpass eine ganz probate Lösung. War es aber nicht. Garvs ließ den Ball auftupfen, schlug ein Luftloch, und die Kugel holperte schelmisch grinsend ins Tor.

Dieser Doppelschlag, ab heute bekannt als der `Drewssche Doppelpack`, war der Anfang vom Ende der Condorden. Daniel Sager suchte zwar nach dem Spiel die Schuld für die Packung hauptsächlich bei seiner „heute sehr schlecht spielenden Innenverteidigung“, aber die Frage, wo Concordia nun überhaupt war, stellte sich ab dem 1:1. Die Stürmer hingen in der Luft, das Mittelfeld ließ den Gastgebern alle Zeit der Welt und die Verteidigung beging hanebüchene Fehler. So konnte Heiner Twardawa lange überlegen, bevor er Concilio in die Schnittstelle der Abwehr schickte. Dieser passte quer auf Kaveh Raschidy und der Angriff aus dem Lehrbuch mündete im 2:1.

Condor merkte, dass der Gegner nahezu keine ernsthafte Gegenwehr leistete – und machte folglich munter weiter. Einen formidablen Konter spielte Söhren Grudzinski dummerweise Thomas Reiher in die Beine. Der wusste damit überhaupt nichts anzufangen und gab den Ball per doppeltem Stockfehler an Abshagen weiter. Der kleine Wirbelwind bat zum Tänzchen, flankte flach auf Raschidy und schon wieder klingelte es. Das war so schön, da wollte „Absi“ dann auch mal selbst. Wieder ein schöner Spielzug samt einem erneut fetten Abwehrfehler führten zu einem Schuss von Twardawa. Garvs klärte per Faustabwehr vor Abshagens Füße und der durfte wie im Tipp-Kick-Spiel aus fünf Metern mit voller Wucht grinsend versenken.

Langsam mussten die Anhänger der Gäste sich Sorgen um ihre auseinanderfallende Mannschaft machen, aber nach einer weiteren Großchance durch Edgardo Szyszkowski (43.) rettete die Mannschaft erst der Pausenpfiff – und dann ihr Gastgeber. Condor beschränkte sich nämlich in der zweiten Halbzeit auf das Verwalten des Ergebnisses. Es gelang mühelos. Ein paar weitere Chancen ergaben sich und blieben ungenutzt, ein paar Konter wurden schlampig ausgespielt und hinten brannte nichts an. Schließlich flog Concordias Christoph Aydin nach einer harten Attacke gegen Grudzinski noch vom Platz, was an der austrudelnden Schlussphase nichts änderte.

Ein absolut verdienter Sieg führte Condor auf Rang vier und ließ die Truppe vor Freude im Kreis ein Tänzchen machen. Geht es so weiter, könnte der „mit dem Spiel in weiten Teilen hoch zufriedene“ Mike Breitmeier ja mal wie folgt für sein Team werben: „Sie wollen feinen Fußball sehen? Schnell, direkt, ohne Schnörkel, tor- und erfolgreich? Kommen Sie zum Berner Heerweg. Es lohnt sich.“

Wer hätte das vor der Saison gedacht?



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