24.09.2009 Vorschau: The trend is Lurups enemy von
Die Glocke hat geläutet, der Ring wird wieder freigegeben. Das Nummern-Girl hält noch schnell die Tafel mit der „9“ hoch, ein paar Fotografen lassen die Blitzlichter daraufhin arbeiten. Es ist angerichtet zur neunten Runde der diesjährigen Ausgabe Oberliga Hamburg. Nachdem die Pokalauftritte der profimäßigen Lokalmatadoren von weniger Erfolg gekrönt war, wobei man natürlich auf einen Unterschied zwischen den Leistungen der Rothosen und der Kiezianer hinweisen sollte, zieht sich Hamburgs Elite unterhalb der Regionalliga wieder die Fäustlinge an. Die Duelle besitzen teilweise eine enorme Bedeutung. Sei es aus Rivalität bezüglich der regionalen Nähe oder sei es die tabellarische Konstellation, die einen gewissen Zündstoff transportiert. Man darf gespannt sein, die Boxer erheben sich aus ihrer Ecke.
SC Victoria (1) vs. Niendorfer TSV (7) *** – Freitag, 19:00 Uhr (Letzte Saison: 3:2, 2:0)
Lokstedter Steindamm 87
Fast wäre man geneigt gewesen, die Zeilen der letzten Woche einfach stehen zu lassen und nur die Namen Condor und Niendorf auszutauschen. Wie jede Woche hofft man (außer man ist dem Meister zugetan), dass Victoria sich mal eine Auszeit nehmen würde. Vierzehn Siege am Stück müssen doch zu einem Sättigungsgefühl führen. Ob man auf Niendorf hoffen kann? Schwere zu beantwortende Frage, bisher schaffte es nur Curslack, sich Niendorfs Skalp ans Revers heften zu dürfen. Auf der anderen Seite sprang eben nur ein Sieg aus den letzten sechs Partien heraus, dazu kam das Aus im Pokal. Für Tamer Dönmez (falls fit) wäre es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, genauso wie für Herrn Pornhagen.
Schiedsrichter: Dühring (Schwarzenbek)
Oststeinbeker SV (11) vs. Meiendorfer SV (3) *** – Freitag, 19:30 Uhr Eigentlich nicht zu glauben und trotzdem wahr. Sollte der Aufsteiger das Kunststück fertig bringen, die Meiendorfer von der Platte zu putzen, dann wäre der OSV auf einen Zähler am MSV dran. Und das nach neun Spieltagen. Das würde einerseits für die Kohfahl-Truppe sprechen, andererseits aber auch gegen die Göttling-Schützlinge. Diese verloren ihre letzten beiden Auftritte gegen Concordia (0:2) und Bergedorf (2:4), wobei hinter dem letzten Ergebnis ein Fragezeichen stehen müsste, wenn auch nur ein kleines. Die Meiendorfer haben Protest gegen die Wertung der Partie eingelegt. Gegen den OSV muss der Abo-Zweite der letzten Jahre jedoch schnellstens wieder auf dem Platz in die Spur finden
Ob man schon von der letzten Chance reden sollte? Wohl doch etwas verfrüht, aber so langsam muss Uetersen seine Jungfräulichkeit bezüglich des Siegens in dieser Saison aufgeben. Sonst landen die Schleswig-Holsteiner bald in der Schublade „Alte Jungfer“ und steigen sang- und klanglos ab. Cordi könnte jedoch der richtige Gegner sein, muss es aber nicht. Kaum eine Mannschaft besitzt so sehr den Charakter einer Wundertüte wie die ehemaligen Im-Marienthal-Spielenden. Klangvolle Namen wurden schon besiegt (AFC, MSV) und im Gegensatz dazu durften Kellerkinder schon mal die Butter vom Cordi-Brot nehmen. Uetersen ist DAS Kellerkind überhaupt und lebt derzeit nur von trocken Brot – Zeit für Butter also.
Schiedsrichter: Nehls (SC Eilbek)
SV Curslack-Neuengamme (4) vs. Altonaer FC 93 (2) *** – Sonnabend, 15:00 Uhr
Curslack, Gramkowweg, 21039 Hamburg
Von der Tabellenkonstellation muss man ohne Umschweife vom Spitzenspiel dieses Wochenendes reden. Die Favoritenrolle ist nicht ganz so einfach so verteilen. Von Natur aus müsste der AFC bei (fast) jedem Auswärtsspiel siegesgewiss den Platz betreten. Doch bis dato stehen zwei popelige Unentschieden bei vier Auftritten in der Fremde auf der Habenseite. Curslack hingegen musste schon neun Gegentore (drittschlechtester Wert der Liga) bei zwei Niederlagen in den bisherigen vier Heimspielen hinnehmen. Es spricht daher gar nicht so wenig für eine Punkteteilung, mit der wohl beide (mal von obskuren Spielverläufen abgesehen) leben könnten. Victoria bestimmt auch.
Die Raubvögel hatten es letzte Woche mit einem übermächtigen Gegner zu tun, hielten diesen aber zumindest bis zur 87. Minute mit der endgültigen Entscheidung hin. Dass Vicky dann noch mit 4:1 gewann, geschenkt! So wenig man an der Hoheluft von Condor erwarten durfte, so sehr verändern sich die Vorzeichen, wenn BU an den Berner Heerweg kommt. Barmbek will den guten Eindruck, der durch den etwas überraschenden 1:0-Erfolg bei Concordia entstanden ist, bestätigen. Muss die Pieper-Elf auch, da der Abstiegsstrudel noch nicht ganz seine Wirkung verloren hat.
Wehret den Anfängen, wird sich Eintracht-Trainer Marco Krausz gedacht haben. Natürlich wird er sich über das Lob, welches seine junge Mannschaft derzeit vermehrt einheimst, freuen. Hört man ja auch gerne. Aber für Lob kann man sich im Allgemeinen wenig kaufen, da zählt eher Bares. Die Währung in der Tabelle heißt Punkte und so gesehen stehen die Norderstedter zwar nicht kurz vor dem Abgrund, aber man könnte schon mehr in der Tasche haben. Daher machte sich Krausz Anfang der Woche bemerkbar und wies auf diesen Umstand hin, dass doch ein paar Pünktchen fehlen würden. Mit Paloma kommt ein Gegner angereist, der zu den positiven Überraschungen dieser Saison bis hierhin gehört. Ausgestattet mit einer Menge Selbstvertrauen, welches auf vier Siegen aus den letzten fünf Begegnungen basiert. Schiedsrichter: Bandt (ETV)
The trend is your friend. Wenn jemand also dein Freund sein kann, bedeutet das im Umkehrschluss, dass er genauso gut dein Feind sein könnte. The trend is Lurups enemy. So müsste es momentan heißen, denn nach dem 2:1 gegen den OSV zum Auftakt kam nicht mehr viel von den Jungs von der Flurstraße. Da war mal ein desaströses 1:4 bei Paloma dabei und letzte Woche setzte es ein noch desaströseres 0:6 in Altona. Dort kann man durchaus verlieren, in dieser Höhe muss aber dann doch nicht sein. Auch wenn Torwart Marcel Kindler das Wort Krise nicht in den Mund nehmen wollte, tun wir es hiermit. Lurup steckt in der Krise. Sollte jedoch Buchholz bezwungen werden, kann der Satz ganz schnell wieder gestrichen werden. Der Gegner aus der Nordheide befindet sich in einem Lauf. Drei Siege gegen Cordi, Barmbek und Uetersen (zugegeben nicht die Creme de la Creme, aber immerhin) katapultierten die 08er wieder in die oberen Gefilde.
Ein Hauch von Wilder Western streicht durch die Landschaft des neunten Spieltages. Die Gastgeber haben derzeit die drei Punkte ein wenig nötiger als die Bliemeister-Schützlinge, die außerordentlich solide in die Saison gestartet sind. Der Aufsteiger zehrt immer noch von dem 4:2-Auswärtserfolg in Bergedorf, welcher jedoch auch schon länger her ist. Dieser und vier weitere Unentschieden halten die Nogly-Truppe gerade noch über den Strich, von dem HR (noch) ein Stückchen entfernt ist.
Schiedsrichter: Zibull (Heidgraben)
FC Bergedorf 85 (15) vs. VfL Lohbrügge (12) *** – Sonntag, 15:00
Sander Tannen, Krusestr. 5, 21033 Hamburg
Ein Derby mit eigentlich verkehrten Vorzeichen. Bergedorf muss siegen, um den Lohbrügger Vorsprung von drei Zählern zu egalisieren. Dürfte schwer fallen, da der FC noch kein Heimspiel als Sieger beenden konnte und der VfL nur eines seiner sieben letzten Matches verlor. Die Gäste fallen vor allem durch die kompakte Spielweise auf. Eine Zutat, mit der die Bergedorfer in dieser Spielzeit bisher relativ wenig anfangen konnten.
Schiedsrichter: Bokop (Vechta)
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