„Ich kann das nicht mehr sehen“, schrie SVL-Trainer Andreas Klobedanz in der 89. Minute, als seine Mannschaft zum wiederholten, nicht zu zählenden Male den Ball in der Vorwärtsbewegung verlor. Ihm ging das so wie einer Vielzahl der Zuschauer, welche sich den Schlusspfiff herbeisehnten. Es war ein 0:0 der schlechteren Sorte, wobei die Gäste dem eigentlichem Ziel des Spiels, das Erzielen von Toren, erheblich näher kamen als die Hausherren. War aber auch nicht sonderlich schwierig, denn die Luruper schafften es, über die gesamte Spielzeit keine einzige Möglichkeit vorweisen zu können.
Lurup hat augenscheinlich mit den jüngsten negativen Ergebnissen sehr zu kämpfen. Seit dem ersten Spieltag gab es keinen Dreier mehr zu den Akten zu heften, am letzten Wochenende setzte es in Altona beim 0:6 eine deftige und desaströse Pleite. Von Selbstvertrauen war keine Spur. Die Devise lautete gegen Buchholz, erstmal das eigene Tor vor Schaden zu bewahren. Mit Jan Geist ließ Klobedanz nur einen Angreifer agieren, der sich zwar einen Wolf lief, aber generell glücklos blieb. Symptomatisch die Szene Mitte der zweiten Halbzeit: Geist holte sich einen langen Befreiungsschlag auf der Höhe des gegnerischen Strafraums, behauptete das Spielgerät und suchte nach Optionen. Es gab sie nicht, keiner war nachgerückt. „Nach der AFC-Niederlage wollten wir stabiler stehen. Nach vorne klappte jedoch nicht allzu viel“, wusste Klobedanz über die Marschroute und die Ungefährlichkeit seiner Mannschaft zu berichten. Lurup schien von Anfang an mit einem Unentschieden nicht unzufrieden zu sein. Zudem fehlte wohl der nötigen Glaube, überhaupt in der Offensive etwas ausrichten zu können.
Buchholz verpasste es allerdings, aus diesem Luruper Dilemma ihren Gewinn herauszuschlagen. Im ersten Durchgang waren es der Kopfball von Philip Mathies (10.), die gefährliche Ecke von Arne Gillich (21.) und ein Schlenzer von Karol Tocha (29.) die beinahe die Führung bedeutet hätten. Aber auch Giancarlo Carallos Kopfball sorgte Gefahr, jedoch für sein eigenes Tor, SVL-Schlussmann Marcel Kindler wäre machtlos gewesen (21.). Nach der Pause wurden die spielerischen Vorteile der Buchholzer durch ein engagierteres Auftreten der Hausherren in den Hintergrund platziert. Die beiden Teams neutralisierten sich, überboten sich mit Fehlpässen, wobei die kämpferische Komponente jeweils nicht zu verurteilen war. Ein Fernschuss von Gillich (67.), sowie ein freistehender Miliam Buzhala (69.), der allerdings sofort abschloss, statt den Ball anzunehmen und alleine auf Kindler zuzusteuern. Wie in der Statistik oben angedeutet, war der eigentliche Höhepunkt im zweiten Durchgang jedoch ein Duell zwischen Lurups Stefan Wehrheim und Buchholz-Angreifer Mathies, der nach einer Berührung mit Wehrheim zu Fall kam. Das Dumme war, dass das im Luruper Strafraum passierte. Im Mittelfeld hätte es wohl einen Freistoß für den TSV gegeben, einen Elfmeter gab es allerdings nicht. So blieb es ein eher trostloser Nachmittag.
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