Oh Lurup! Das war nicht Oberliga-tauglich. Kurz vor dem Spiel musste Andreas Klobedanz noch umstellen, da die Verantwortlichen vergessen hatten die Versicherungsnummer für Roman Friedrich an den Verband weiter zu leiten, aber seinem Vertreter Serafin Sivcak konnte man nun wirklich nicht die Schuld für eine abermals desolate Leistung geben.
Die Verteidiger könnten kaum unsicherer agieren, ehemalige Kreativ-Größen wie Carallo und Kaladic spielen (zumindest die meiste Zeit) völlig neben der Spur und das Angriffsduo Geist/Gehr ist weder in der Lage Torgefahr auszustrahlen, noch den Ball zu halten.
Bei aller Kritik muss aber auch festgehalten werden, dass Daniel Sagers Concorden an diesem Abend auf ein überragendes Duo setzen konnten: Davide Pedroso Bussu und Kai Steinhöfel. Schon nach zwei Minuten gings los: Eine punktgenaue Flanke von „Steini“ köpfte der bullige Angreifer über das Tor. In einer guten Anfangsphase konnten beide Teams zunächst überzeugen, einzig gefährliche Torraumszenen waren Mangelware. Nur ein Versuch von Pedroso Bussu aus einem Meter, den Kindler mit dem Fuß entschärfte, ist zu erwähnen. Nach einer halben Stunde verlor Lurup dann plötzlich den Faden, die Fehlpässe häuften sich und die Verunsicherung nach den Nackenschlägen der letzten Wochen war spürbar. So konnte Pedroso Bussu dann auch fast ungehindert einen Konter über die rechte Flanke laufen und in die Mitte passen, wo Albrecht den Ball verpasste aber Steinhöfel dahinter ihn rein hämmerte. Nach dem 1:0 war ein abgefälschter Schuss von Sander (42., drüber) Lurups einzige, zaghafte Antwort.
Im zweiten Durchgang spielte Cordi dann aus einer sicheren Defensive nach vorne, und kam durch einen 20 Meter-Kracher des völlig allein gelassenen Pedroso Bussu zu einer ersten Chance, Kindler parierte (53.). Zehn Minuten später machte es der ehemalige St. Pauli II-Stürmer dann besser. In einer Kopie des ersten Tores legte er nach einem Konter quer auf Steinhöfel, der ganz abgezockt zur Vorentscheidung einnetzte. Nur zwei Minuten später ließ dann ein direkt verwandelter Freistoß von Pedroso Bussu keine Zweifel mehr aufkommen, wer dieses Spiel gewinnen würde.
Lurup kam zwar durch Jurek Rohrberg, der neun Monate nach seiner Knie-OP ein gutes Comeback gab, noch zu zwei Tormöglichkeiten, zählbares kam aber auch dabei nicht heraus.
Festzuhalten bleibt, dass Concordia das 1:5 in Uetersen ausblenden konnte, während man dieses Spiel jetzt an der Flurstraße ganz schnell einblenden sollte. Am übernächsten Sonntag muss der SVL zum Keller-Gipfel ins Rosenstadion.
Stimmen:
Daniel Sager (SC Concordia): Nach dem 1:0 konnten wir befreit aufspielen und haben dem SVL den Schneid abgekauft. Im zweiten Durchgang haben wir dann noch besser gestanden und konnten Lurup mit diesem Sieg auf Abstand halten.
Andreas Klobedanz (SV Lurup): 3:0 hört sich klar an, und das war es auch. In der ersten Halbzeit haben wir noch gefällig kombiniert, aber nur bis zum Strafraum. So ein blödes Gegentor kann meine Mannschaft im Moment nicht gebrauchen, dass war sehr schlecht für die Psyche und nach dem 2:0 war es dann gelaufen. Trotzdem hat Cordi zu hoch gewonnen, denn meine Spieler haben sich nie aufgegeben. Das ist jetzt eine ganz schwierige Situation, unsere Offensiv-Leistungen sind einfach momentan nicht Oberliga-tauglich. Im Winter müssen wir vorne noch was machen, aber ich hoffe auch, dass Jurek Rohrberg bald wieder länger spielen kann. Er ist in der Lage den Ball zu halten und seine Mitspieler in Szene zu setzen.
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