04.10.2009 Dank "Paule, The Body & Kolben" kann Niendorf dem AFC in der Tabelle weiterhin folgen von Andreas Killat
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
Niendorfer TSV – SC Condor 3:1 (1:0)
Niendorfer TSV: Barth – Maurer, Kocadal, Prange, Schwenke (79. Herbert) – Semtner – Pornhagen (63. Natusch), Avarello, Griesch – Saaba (83. Gehrke), Jakobs SC Condor: Kleinschmidt – Twardawa, Lüdemann (82. Sarlak), Rohbaqsh, Grudzinski – Neumann, Yasar – Carlson, Szyszkowski (78. Winterfeld) – Concilio, Eren (46. Abshagen) Tore: 1:0 Griesch (21.), 2:0 Prange (64.), 2:1 Yasar (81.), 3:1 Natusch (89.) Schiedsrichter: Dietmar Voß (SV Sukow, Schwerin): Kampf war Trumpf. Ließ viele (harte) Zweikämpfe durchgehen und sorgte für den Lacher des Tages, als er bei der Verwarnung für Jakobs (90.) dem Niendorfer kalt lächelnd „Mannschaftskasse“ zurief. Gute Leistung. Beste Spieler: Avarello, Prange, Griesch – Carlson, Neumann Zuschauer: laut Stadionsprecher 150, gefühlt 50, gezählt 75
Spitznamen sind doch was Schönes. Der Niendorfer Stadionsprecher hatte für jeden der heimischen Spieler bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung einen selbigen parat: Bart(h) Simpson im Tor, „Iron“ Jakobs im Sturm, „The Dancer“ Gehrke auf der Bank usw. Die Kosenamen der drei NTSV-Torschützen finden Sie, liebe hafo-Leser, in der Überschrift. Aber fragen Sie mich bitte nicht, warum und wie Ole Natusch zu seinem gekommen ist...
Das Spiel selber verdiente zwanzig Minuten lang das Prädikat „spannend wie ein Schneckenrennen“. Genau zum üblichen Ende eines Eishockeydrittels trauten sich die Hausherren erstmals ernsthaft vor das Gästetor, doch der Schuss von Mathias „Porno“ Pornhagen wurde abgeblockt. Aus der folgenden Ecke resultierte dann das berühmte „Tor aus dem Nichts“: Mike Griesch, der „Paule“, Sie wissen schon, beförderte das Leder auf dem Hosenboden sitzend aus fünf Metern über die Linie (21.). Nun war deutlich mehr Schwung im Spiel, Condor bemühte sich redlich und Niendorf konterte gelegentlich. Doch Eduardo Avarello (35.), Gerrit Jakobs (38.) und auch Frank Saaba (40.) brachten den Ball nicht im Gehäuse unter, während Marco Concilio die einzig nennenswerte Szene der Raubvögel vergab (26.).
Mit der Hereinnahme von Marcel Abshagen (dank neuer Föhnfrisur sehr schnittig unterwegs) für den enttäuschenden „Max“ Eren, der nur durch seine ständigen Ausrutscher auffiel (falsches Schuhwerk?), gewann das Condor-Spiel nochmal deutlich an Fahrt. Grudzinski (47.), Concilio (50.) und Abshagen (61.) hatten gute Gelegenheiten, um den Ausgleich zu erzielen. Doch eine alte Fußballweisheit sagt, wer vorne seine Dinger nicht macht... Genau! Effektiv wie schon in der ersten Halbzeit, nutzte die Segner-Elf die erste echte Chance im zweiten Abschnitt zur Vorentscheidung, als Daniel Prange einen Freistoß aus 20 Metern in die Maschen zimmerte (64.).
Aber die Oldenfelder gaben nicht auf und der NTSV kam bei den Flanken von Grudzinski immer wieder gehörig ins Schwimmen (Segner: „Kocadal sollte eigentlich nach Außen drauf gehen und die Flanken verhindern, stattdessen zog er sich aber ständig in die Mitte zurück“). Doch Abshagen (77.) und Neumann (80.) konnten die guten Vorlagen nicht verwerten und scheiterten jeweils aus kürzester Distanz an Keeper Sven Barth, der nur deswegen nicht in der Kategorie „Beste Spieler“ auftaucht, weil er sich mehrmals kräftig verschätzte und nach seinem Ruf „Torwart“ nicht des Leders habhaft werden konnte. Was dem SCC aus Nahdistanz verwehrt blieb, schaffte dann Ugur Yasar aus fast 40 (!) Metern: Sein beherzter Schuss auf glitschigem, aber gut bespielbaren, Rasen schlug unten links neben dem Pfosten zum Anschlusstreffer ein (81.). Doch dieser Weckruf kam zu spät, die Flanken von Grudzinski fanden nun keine Abnehmer mehr und kurz vor Schluss wurden die Gäste auch noch eiskalt ausgekontert, als sich Griesch gut durchtankte und sein von Sascha Kleinschmidt abgewehrter Ball direkt vor die Füße von „Kolben“ Natusch fiel, der nur noch ins leere Tor einzunetzen brauchte.
Punktspielstatistik seit 1956 aus Sicht des Gastgebers: 15 Spiele: 6 Siege – 3 Remis – 6 Niederlagen, 30:28 Tore
Stimmen:
Mike Breitmeier (Trainer SC Condor): Bis zum 0:1 waren wir gar nicht auf dem Platz, danach haben wir dann das Heft in die Hand genommen, allerdings ohne etwas Zwingendes. Es ist schon bitter, dass der Gegner mit dem ersten Torschuss gleich ein Tor erzielt und in der zweiten Halbzeit aus der ersten echten Chance das 0:2 fällt. In der zweiten Halbzeit haben wir fast nur auf ein Tor gespielt und fünf, sechs sehr gute Torchancen herausgearbeitet. Wenn das Spiel hier Unentschieden ausgeht, kann sich glaube ich keiner beschweren. Aber das Glück, was BU letzte Woche bei uns hatte, hatten wir hier heute leider nicht. Vor der Saison hätte ich gesagt, in Niendorf kann man verlieren. Aber das war heute wirklich unnötig. Aber so ist halt Fußball.
Carrel Segner (Trainer Niendorfer TSV): In der ersten Halbzeit hätten wir das Ding schon klar machen müssen, zweimal Avarello und Jakobs hatten Chancen zu einem 3:0 oder 4:0. Nach dem Gegentor kam bei uns dann große Nervosität auf, weil wir heute so ein bisschen am Scheideweg der Saison standen: Oberes Drittel oder Abstiegszone. Am Ende mussten wir noch ziemlich zittern, bei diesen vielen hohen Bällen kann man leicht noch das 2:2 kriegen, weil wir uns auch taktisch nicht gut verhalten haben (Anmerkung der Redaktion: Gemeint war Özden Kocadal, der Söhren Grudzinski immer wieder ungehindert flanken ließ). Auch wenn wir am Ende eine Viertelstunde gewackelt haben: Unterm Strich ein verdienter Sieg für uns.
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