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11.10.2009
Der frühe Vogel fängt den Wurm von Andreas Killat


präsentiert:


SC Condor – TSV Uetersen 1:1 (1:0)

SC Condor: Kleinschmidt – Carlson, Neumann, Rohbaqsh, Grudzinski – Twardawa – Szyszkowski (63. Eren), Yasar, Winterfeld (79. Sarlak) – Concilio, Abshagen
TSV Uetersen: Richter – Haag, Rischuk, Haye, Förster – Bushaj – Sommer, Schwabe (46. Kustul), Grabke (46. Anders) – Kilb, Gertschat (66. Habibpur)
Tore: 1:0 Twardawa (2.), 1:1 Anders (82.)
Schiedsrichter: Florian Kirsch (SV Halstenbek-Rellingen): Schwach. Pfiff Uetersen konsequent den Vorteil ab. Getoppt noch durch seinen Assistenten (= Bruder) an der Linie, der sich nur mit Nebensächlichkeiten aufhielt (Hütchen 5cm zu weit vorne; einen Rentner von der Bahn verwiesen usw.), satt sich aufs Spiel zu konzentrieren (falsche Abseits- und Einwurfentscheidungen in Serie)
Beste Spieler: Kleinschmidt, Neumann, Twardawa – Sommer, Haag
Zuschauer: 70

Die (wenigen) Zuschauer hatten noch gar nicht richtig ihre Plätze eingenommen, da klingelte es auch schon im Kasten des Tabellenletzten: Heiner Twardawa hatte - in bester Mike Griesch Manier - einen Abpraller aus 25 Metern zur frühen Führung direkt in die Maschen gehämmert. Doch dieses schnelle Tor tat den Gastgebern gar nicht gut, sondern die Rosenstädter nahmen langsam aber beständig das Heft in die Hand, ohne sich dabei allerdings nennenswerte Chancen zu erarbeiten. Nur Pascal Gertschat zog im Sechzehner Richtung Gehäuse ab, doch Kapitän Florian Neumann konnte mit dem Kopf zur Ecke klären (25.). Die vielleicht beste Gelegenheit zur Vorentscheidung vergaben Eddy Szyszkowski und Marcel Abshagen, die beide nach Flanke von Söhren Grudzinski hintereinander an Keeper Christoph Richter scheiterten (30.).

Nach dem Seitenwechsel verfielen die Raubvögel dann komplett in den vorgezogenen Winterschlaf, es spielte nur noch der TSV. Erst scheiterte Serge Haag aus wenigen Metern an Sascha Kleinschmidt (52.) und nur eine Minute später klärte Gene Carlson einen Schuss von Halim Kustul kurz vor der Torlinie. Die Hausherren fanden kein Mittel gegen die eigene Lethargie, Trainer Mike Breitmeier versuchte mit der Hereinnahme von „Max“ Eren zwar für etwas mehr Entlastung nach vorne zu sorgen, doch Eren passte sich nahtlos dem müden Gekicke seiner Nebenleute an. Breitmeier beklagte hinterher die fehlenden Alternativen auf der Auswechselbank (siehe Trainerstimmen). Dafür hatte sein Team jedoch teilweise selbst gesorgt, Twardawa hatte nämlich im Abschlusstraining am Freitagabend Lars Lüdemann unsanft „rasiert“, der die Partie deswegen nur auf Krücken verfolgen konnte (Verdacht auf Bänderriss), und auch Malte Griese zog sich im Training eine Außenbandzerrung zu.

Das den Uetersener nicht schon früher der Ausgleich gelang, lag auch am schwachen Schiedsrichter Florian Kirsch, der wiederholt gefährliche Konter unterband und dem TSV regelmäßig den Vorteil abpfiff, weil er zum Beispiel Tim Winterfeld Gelb zeigen wollte (72.). Peter Ehlers verzweifelte vollends, als der eingewechselte Mahdi Habipur per Kopf nur den Pfosten traf (74.) und Haag am toll reagierenden Kleinschmidt scheiterte (75.). Doch wer so lange um den Ausgleich bettelt, der soll auch „belohnt“ werden, wird sich der Fußballgott wohl gedacht haben, und bestrafte die passive Spielweise des SC Condor mit dem hochverdienten Ausgleich. Nach Flanke von Haag kam Roland Anders aus wenigen Metern frei vor Kleinschmidt zum Kopfball und köpfte wuchtig in die Maschen (82.).

Mit dem Remis haben beide Serien Bestand: Condor bleibt zu Hause ungeschlagen (3-3-0) und Uetersen auswärts ohne Dreier, konnte aber immerhin den ersten Punktgewinn in der Fremde verbuchen (0-1-5).


Stimmen:

Mike Breitmeier (Trainer SC Condor):
Mir fehlen ein bisschen die Worte. Was wir die zweite Halbzeit abgeliefert haben, war eine glatte Sechs. Wir haben 45 Minuten lang um den Ausgleich gebettelt. Wir haben das Spielen komplett eingestellt und unsere Konter ganz schlecht ausgespielt, und so kann man auch gegen den Tabellenletzten nicht gewinnen. Diese Leistung kann ich mir nicht erklären, da war wohl irgendwas falsches im Tee drin. Leider hatten wir keine echten Alternativen auf der Bank, Mehmet Eren wusste bis zum Schlusspfiff ja gar nicht, wo er eigentlich war. Es hat heute einfach alles nicht gepasst.

Peter Ehlers (Trainer TSV Uetersen):
Wir haben zwar noch nicht so viele Punkte, aber über den heutigen Punkt kann ich mich gar nicht richtig freuen, weil wir hier den Sieg verdient gehabt hätten. Die zweite Halbzeit war absolut überzeugend von meiner Mannschaft, deswegen ist man schon etwas enttäuscht, dass man nicht mehr als ein Remis geholt hat, auch wenn sich das vielleicht vermessen anhört. Ein Dreier hätte uns sehr gut getan, und wir haben wirklich alles dafür versucht. Aber das schöne ist, dass die Jungs nie aufgeben. Mit unseren Mitteln haben wir heute eines der besten Spiele gemacht, da kann man dann natürlich auch ganz zufrieden sein.


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