18.10.2009 Oranje boven: Vicky siegt auch "in einer ganz anderen Sportart" von Andreas Killat
präsentiert:
USC Paloma – SC Victoria 0:1 (0:0)
USC Paloma: Dröge – K. Aidara, Francke, Lohfeldt, Osinski – Gregori, M. Hamurcu – Savelsberg (70. C. Aidara), Richter (75. Kieckbusch) – Weidlich - Protzek (46. Schmitz) SC Victoria: Wolf – Ucan (68. Kaba), Asante, Eybächer, Möbius – Melich (46. Brameier), Stilz, Trimborn – Rahn – A. Hamurcu, Akgül (73. Erman) Tore: 0:1 Brameier (55.) Schiedsrichter: Lennart Wicke (TSV Glinde): Hatte alles im Griff, gute Leistung! Beste Spieler: Lohfeldt – Wolf, Akgül Zuschauer: 290
Nein, die holländische Nationalmannschaft war heute morgen nicht zu Gast an der Brucknerstraße. Es war „nur“ der Hamburger Meister, allerdings in höchst ungewohnten Trikots (knallorange). Arjen Robben & Co. legten auch gleich los wie die Feuerwehr, schon nach drei Minuten die Riesenchance für Sezgin Akgül, weil Sven Francke und André Lohfeldt in der Innenverteidigung einen kurzen Moment unaufmerksam waren, doch Akgül schob das Leder wenige Zentimeter links vorbei.
Nach diesem Weckruf fanden erstaunlicherweise die Hausherren besser ins Spiel, während „Oranje“ sich viel zu weit zurückfallen ließ und vor allem im Mittelfeld (Stilz!) zu wenig Präsenz zeigte. Martin Protzek hätte noch vor der Pause für die Führung sorgen können, scheiterte aber zweimal am guten Keeper Dennis Wolf (19./25.). Wenige Minuten vor der Halbzeit gab es große Aufregung, als USC-Kapitän Mahir Hamurcu sehr ungestüm Jan Melich mit dem Ellenbogen im Gesicht erwischte, aber Absicht wollte ihm da niemand unterstellen und so gab es auch nicht mal eine Gelbe Karte vom umsichtigen Leiter Lennart Wicke.
Nach dem Seitenwechsel stellte Bert Ehm taktisch um, wobei die Herausnahme von Melich sicher auch ohne seine Verletzung erfolgt wäre. Der für ihn aufs Feld geschickte Benjamin Brameier jedenfalls war ein echter Glücksgriff. Nachdem Palomas Hamurcu den Ball im Mittelfeld mit der Brust stoppen wollte, ihm das Leder aber zwei Meter versprang, kam der SCV unverhofft in Ballbesitz. Akgül’s Flanke hätte aber wohl kaum einen Abnehmer gefunden, wurde jedoch von „Zemek“ Osinski noch so unglücklich abgefälscht, dass Brameier aus acht Metern zum Siegtor einköpfen konnte. Dass er dabei den Ball nicht voll erwischte, war wahrscheinlich sein Glück, sonst hätte Torhüter Frank Dröge womöglich parieren können (55.). Von nun an hatte der Meister das Spiel unter Kontrolle und gestattete den Gastgebern nur noch wenige Gelegenheiten. Die beste vergab Kevin Weidlich Sekunden vor dem Abpfiff, als er den Ball aus wenigen Metern in den strahlenden Barmbeker Morgenhimmel drosch (Hüllmann: „Da muss er noch ein paar Schritte mehr machen und das Ding ganz locker reinschieben“).
Stimmen:
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Hier auf diesem Platz ist das immer eine ganz andere Sportart, hoffentlich bekommt Paloma bald einen Kunstrasen. In der ersten Hälfte waren wir sehr schlecht, deswegen habe ich zur Halbzeit ein paar Umstellungen vorgenommen und bin wieder auf 4-4-2 gegangen. Danach war es dann viel besser, wir haben hinten nicht mehr viel zugelassen und selbst viel mehr nach vorne getan. Paloma hat sehr gut gekämpft, für meinen Geschmack manchmal vielleicht etwas zu hart. Hamurcu hat das bestimmt nicht absichtlich gemacht, aber Jan Melich hat kräftig aufs Jochbein bekommen und musste ausgewechselt werden. Auch 1-2 andere Szenen haben mir nicht gut gefallen, aber diesen Kampf muss man annehmen und das haben wir heute. Ein Lob möchte ich dem jungen Schiedsrichter aussprechen. Wenn wir immer solche Schiris hätten, hätten wir keine Probleme.
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma): Ich kann das nicht mehr hören. Unser Platz ist 1A, besser als mancher Rasen. Oberligaspieler müssen mit solchen Bedingungen fertig werden, Punkt Aus. Wir spielen Zweikampfbetont, aber keinesfalls zu hart. Wer uns häufiger beobachtet, wird feststellen, dass wir hier nicht nur nach vorne bolzen, sondern richtig vernünftigen Fußball spielen. Die Mannschaft hat heute eine gute Reaktion nach dem 1:5 in Oststeinbek gezeigt. Gegen viele andere Gegner hätte so eine Leistung gereicht, gegen Vicky leider nicht. Einen Punkt hätten wir uns verdient gehabt.
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