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19.10.2009
Rückblick: Die holde Maid machte sich vom Acker von




Ach, man hatte es sich so schön vorgestellt. Die Konstellation an diesem Spieltag war auch viel zu verführerisch. Wie eine schöne Frau in einem schönen Abendkleid. Altona 93, immerhin mit acht Punkten Rückstand vor diesem Rendezvous ausgestattet, hatte zwar die nicht so leichte Heimaufgabe Bergedorf 85 vor der Brust, aber der AFC lief ja zu Hause auf. Dort ließen die 93er bisher nichts, aber auch wirklich gar nichts anbrennen. Und der Nebenbuhler von der Hoheluft hatte eine sehr unangenehme Anforderung vor der Nase. Auf dem roten Rasen des USC Paloma treten viele Mannschaften nicht gerne an, insbesondere dem SC Victoria ist so ein Untergrund unheimlich (Motto: „Andere Sportart!“). Also malte man es sich folgendermaßen aus. Victoria gewinnt nicht bei den „Tauben“, von einer Niederlage will man ja gar nicht reden, und Altona schlägt irgendwie die momentan aufstrebenden Bergedorfer. Der Vorsprung würde schmelzen und in zwei Wochen muss der Meister an die Adolf-Jäger-Kampfbahn reisen. Ein wirklich zu schöner Gedanke.

Bei diesem zu schönen Gedanken sollte es dann auch bleiben. Die Verabredung mit der holden Maid entpuppte sich ein wenig als Rohrkrepierer. Zwar nett anzusehen, aber doch in einer gewissen Weise zickig und unnahbar die Dame. So ging man dann nach einem Drink und einem Happen Essen wieder auseinander. Außer der Aussage, dass man sie ja irgendwann nochmals anrufen könne, blieb nichts von dem Abend übrig. Und mit dem Anrufen ist das so eine Sache, wenn sie einem noch nicht mal die Telefonnummer hinterlässt. So in etwa dürfte sich der normale Beobachter der Oberliga Hamburg nach diesem Wochenende gefühlt haben. Dieser wird sich ein wenig mehr Spannung und Dramatik im Kampf um die Meisterschaft wünschen, allerdings gewannen die Victorianer mal wieder an der Brucknerstraße und Altona kam über ein 3:3 gegen toll aufspielende „Elstern“ nicht hinaus. Statt sechs Punkte ist der Vorsprung des Champions wieder auf zehn angewachsen. Gähn!!

Das 3:3-Unentschieden des AFC gegen den FCB war wie ein wilder Rodeoritt. Es ging hin und her, man wurde auf heftigster Weise durchgeschüttelt, kam zu keinem Zeitpunkt annährend zu Ruhe. Plötzlich wurde das Spiel abgepfiffen und man wurde vom Stier runter geworfen. Bergedorf führte drei Mal, musste sich dann jedoch mit der Punkteteilung zufrieden geben. Natürlich wird man im Lager der 85er mit diesem Ergebnis zufrieden sein, zumal die Tatsache, dass man sich diesen Zähler nicht ermauert, sondern erspielt hat, zu einem noch größeren Wohlgefühl in der Magengegend sorgen wird. Seit sechs Partien verließen die Bergedorfer den jeweiligen Platz nicht mehr als Verlierer. Bei Altona wird man nicht ganz wissen, was man von diesem Rodeo-Event halten kann. Soll man die Moral loben, da der AFC immer wieder ausgleichen konnte? Sicherlich. Oder soll man sich darüber Gedanken machen, dass man an heimischer Stätte auch drei Gegentore hinnehmen musste und im Endeffekt mit dem Unentschieden ganz gut bedient war? Sicherlich auch. Die nackte Zahlen der Tabelle deuten einem aber an, dass mindestens ein Weltwunder nötig sein wird, um diese Victorianer noch gefährden zu können.

Während man sich in Bergedorf schon über sechs ungeschlagene Spiele freut, kann der Tabellenführer über so eine Serie nur milde lächeln. Achtzehn Siege, zwei Unentschieden, also 56 von 60 möglichen Zählern aus den letzten zwanzig Spielen. Das Wort Dominanz wird dieser unglaublichen Serie des SC Victoria nur ziemlich unzureichend gerecht. Auch die Palomaten konnten daran nicht rütteln. Sie wehrten sich zwar mit allen Mitteln und waren im ersten Durchgang der Führung auch nahe. Aber es war wie bei dem eben genannten Rendezvous, wenn man denkt, die Lippen der Angebeteten gleich küssen zu dürfen und auf einmal ihr Handy klingelt und ihr Ex-Freund anruft. Es sollte also einfach nicht sein. Und so kam es, wie es kommen musste. Vicky gelang nach dem Seitenwechsel die Führung und gab sie nicht wieder ab. Paloma bleibt nur die Gewissheit, das wichtigste Duell in diesem Jahrzehnt gegen die Victorianer gewonnen zu haben. Es war das Finale des Oddset-Pokals im Jahre 2002 gewesen, als die Palomaten, damals trainiert von Michael Noffz, im Elfmeterschießen gegen Victoria mit 4:3 gewannen. Patsalis und Kacar verschossen für den SC, nur Edelmann für Paloma. Damals galt Keeper Aschmoneit als Elferkiller, der zwei Minuten vor dem Ende der Verlängerung für Dowideit eingewechselt wurde. Paloma zog in den DFB-Pokal ein und spielte dann gegen den damaligen Bundesligisten aus Kaiserslautern am Millerntor.

Die Braut ist also unverrichteter Dinge weg. Aber zumindest hatte man sie mal von Nahen gesehen. Anders ergeht es derzeit den Lurupern. Die leben in völliger Abstinenz. Von einem Kennenlernen kann nicht die Rede sein, das Ansprechen fällt den Lurupern ja schon schwer. So bleiben SVLer ganz alleine und sind jetzt auch noch Tabellenletzter. Lurup macht nämlich einen auf Hertha BSC. Das erste Spiel gewinnen und danach keinen Sieg mehr einfahren. Die Hertha verlor am Sonnabend im Kellerduell in Nürnberg sang- und klanglos mit 0:3. Da wollte Lurup nicht lange zurückstecken und verlor ebenfalls sein Kellerduell in Uetersen mit 0:2. Wenn man nach einer guten halben Stunde einen Platzverweis wegen Nachtretens bekommt und die Gegentore erst danach fallen, muss man nicht lange nach dem Knackpunkt des Spieles suchen. Uetersen gewann durch Tore von Habibpur und Sadat-Azizi, der Luruper Kaladic war vorher wegen der Roten Karte aufgefallen. Beim SV kommt momentan alles zusammen. Verletzungssorgen, fehlendes Selbstvertrauen (woher auch?), keine Tore (seit 450 Minuten nicht mehr), Platzverweise (vier Stück in den letzten beiden Spielen) und eben auch erhebliche Leistungsschwankungen bei den Arrivierten. Die jungen Spieler kommen nur dann mit ihren Qualitäten und ihrer Unbekümmertheit zur Geltung, wenn die Alten den Rest regeln und dem Ganzen Struktur geben. Dies versuchen die Herrn Czech, Sander, Carallo, Kaladic etc auch, aber momentan haben die Arrivierten mit sich genug zu tun. Uetersen hat zumindest eine klitzekleine Mini-Serie aufgebaut. Vier Spiele, nur eine Niederlage und akzeptable sieben Punkte. Vor allem gewannen sie die beiden Heimspiele gegen Concordia und Lurup. Ohne solche Siege ist an einen Klassenerhalt nicht zu denken.

Die Meiendorfer haben sich immerhin tabellarisch auf eine Position hochgekämpft, die ihren Ansprüchen ansatzweise genügt. Der dritte Platz ist den Niederlagen von Buchholz, Curslack, dem Unentschieden Oststeinbeks (zu allen dreien kommen wir gleich) und dem Ausfall der Partie Lohbrügge gegen Niendorf zu verdanken. Die eigene Pflicht wurde ebenfalls erfüllt. Die Condoraner verloren an der B75 einige Federn beim 3:6, welches auch genau so deutlich war, wie es sich liest und anhört. Immerhin stand es nach einer Stunde schon 5:1 für den MSV. Condor bezog nun schon die vierte Niederlage in Folge auf fremdem Geläuf und muss sich langsam darauf einstellen, dass man in die Gefilde durchgereicht wird, in denen die so genannten Experten die Raubvögel sowieso von Anfang an beheimatet gesehen hatten. In Meiendorf darf man jedoch verlieren, vor allem wenn Nils Roschlaub mal wieder meint, seine Extraklasse zeigen zu wollen. Drei Treffer dokumentieren eindeutig, wie wichtig er für den Erfolg der Meiendorfer ist.

Dieses Abhängigkeitsverhältnis, Thomas Titze wird es nicht gerne hören, ist in einer ähnlichen Intensität auch in Buchholz vorhanden. Nils Roschlaub heißt hier Arne Gillich und ist in der Offensive der Freigeist, der über den ganzen Platz wirbeln kann und gerade durch seine präzisen und harten Standardsituationen für Gefahr sorgt, da die meisten Buchholzer ein Gardemaß jenseits der Baumkrone aufweisen. Doch dieser Gillich fehlt auf unbestimmte Zeit (Leistenanbruch, „Ich weiß nicht, wie lange so etwas dauert“, so Trainer Titze) und so musste jemand anders die Ausführung der Ecken und Freistöße übernehmen. Milaim Buzhala war zumeist auserkoren, die Flanken zu treten. Es fehlten häufig genau die wenigen Zentimeter, die ansonsten im Luftkampf immer genau den Ausschlag zu Gunsten der Buchholzer gegeben hatte. Norderstedt, der Gegner am gestrigen Sonntag, hatte alle Hände und auch Köpfe damit zu tun, in einer hektischen zweiten Halbzeit die Null als Trophäe mit nach Hause nehmen zu können. Es war gewiss ein glücklicher Erfolg - gerade einige Umstände, die Norderstedt nicht zu verantworten hatte, liefen in die Bahnen der Eintracht – aber die junge Mannschaft setzte sich zu Wehr, verteidigte rigoros, sammelte Verwarnungen, ohne brutal zu wirken und nutzte eine ihrer wenigen Chancen. Im Gegensatz zum SV Lurup geben die Routiniers den Jungspunden Halt. Nicht von ungefähr war es Abwehrrecke Gersdorf gewesen, der mit einem platzierten Kopfball (in Buchholz wohlgemerkt!) nach einer Ecke (in Buchholz wohlgemerkt!) das Tor erzielte. Nach dem 0:5 gegen Altona hatten vielleicht einige ein weiteres Desaster für möglich gehalten, doch die Mannschaft behauptete sich. Respekt!

Genau diesen verdient sich auch gerade Barmbek-Uhlenhorst. Das zweite 1:0 in Serie, das dritte in den letzten fünf Spielen. Es herrschen italienische Verhältnisse an der Barmbeker Anfield. Hinten schön sicher stehen, wenig bis gar nichts zulassen und vorne macht man eventuell, vielleicht ein Tor. Das sollte dann reichen, um nicht zu verlieren. Gegen Curslack klappte dieses Vorhaben wunderbar und somit ist man punktgleich mit dem sonntäglichen Kontrahenten. Dies hätte auch kaum jemand vor ein paar Wochen für möglich gehalten. Ein gewisses Aufatmen darf hingegen in Oststeinbek registriert werden. War ihnen doch selber ein wenig unheimlich gewesen, dieser vierte Platz nach elf Spieltagen. Das kann einem ganz schön zu Kopf steigen, so ein Hochgefühl. Was macht man in so einer kniffligen Situation? Man spielt einfach einen Tick schlechter und macht mehr Fehler als sonst. Nur doof, dass auf der anderen Seite die Halstenbeker Mannschaft stand. In der momentanen Verfassung, drei Niederlagen am Stück, ist HR nicht so empfänglich für Gastgeschenke. Zwar mühten sich die Schleswig-Holsteiner mit dem KFZ-Kennzeichen PI ganz schön ab und waren die aktivere Mannschaft, doch trotz bester Chancen blieb ein 0:0 stehen. Zumindest ein Ziel hat der OSV damit erreicht. Man ist nur noch Fünfter, da muss man sich auch nicht mehr so viele Gedanken machen.


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