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24.10.2009
Meiendorf gewinnt gegen Lohbrügge ein Spiel von Peter Strahl




Meiendorfer SV – VfL Lohbrügge 2:0 (0:0)

Meiendorfer SV: Sävke – Chau (20. Dossou), Schumann, Weiss, Güven – Fabian Gasde, Philipp Gasde, Lund, Sara – Flores (79. Thoele), Roschlaub (89. Hoffmann)
VfL Lohbrügge: Boll – Braun, Flick, Stritzke, Feddern – Exposito (31. Kiraz), Seibert (83. Steffens), Nunes, Smaga – Kilic (67.Nüchterlein), Bültemann
Tore: 1:0 Sara (60.), 2:0 Roschlaub (89.)
Gelb-Rote Karte: Feddern (67. – wdh. Foulspiel)
Schiedsrichter: Krohn (TSV Reinbek), wenigstens er machte seine Sache ordentlich
Beste Spieler: Roschlaub – Boll, Nunes
Zuschauer: 329

Zwei Baustellen in Farmsen und auf der Meiendorfer Straße sorgten dafür, dass der Spielbeobachter eine um eine halbe Stunde längere Fahrtzeit als üblich in Kauf nehmen musste und den Platz just erreichte, als Carlos Flores dabei war, eine gute Möglichkeit in Höhe des Elfmeterpunktes zu vergeben. Da waren bereits 20 Minuten gespielt. Auch vorher sollten, wie kolportiert wurde, die Platzherren bereits zwei, drei Chancen gehabt haben, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Den Lohbrüggern hingegen wurde lediglich eine gewisse Gefährlichkeit bei Standards und Distanzschüssen bescheinigt.

Dass diesen Informationen Glauben geschenkt werden darf, davon kann sich der Schreiber dann "live" selbst überzeugen. Denn bei den eindeutigen Favoriten klappt spielerisch rein gar nichts, obwohl Nils Roschlaub auch heute unermüdlich bestrebt ist, seine Mitspieler gut aussehen zu lassen. So braucht es dann auch nicht zu verwundern, dass VfL-Trainer Sven Schneppel später in der Pressekonferenz erklären wird: "Ich denke, dass wir eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben". Dazu bedarf es gegen diesen Kontrahenten an diesem Sonnabendmittag nun wirklich keiner großen Taten. Wenn aus dem ersten Spielabschnitt überhaupt noch erwähnenswert dann dies: Flores erneut aus guter Position vorbei, der Lohbrügger Jurij Braun mit einem Freistoß knapp über das Gebälk, ein schöner Kopfball von Roschlaub nach einer Flanke von Fabian Gasde noch knapper darüber, und ein geradezu stümperhaftes Ballverhalten von Michael Sara in aussichtsreicher Position nach einem "Roschi"-Anspiel in der 40. Minute.

In der zweiten Halbzeit kommen die Gäste nach den ein wenig überraschenden Beobachtungen ihres Trainers mit einer Körpersprache aus der Kabine, die Schneppel "nicht mehr gefallen hat". Doch diese erhöht beim amtierenden Vizemeister nun nicht etwa die Konzentration, eher ist das Gegenteil der Fall. Gleich nach dem Wiederanpfiff patzt Flores erneut, und es ist schließlich Ömer Güven zu verdanken, dass die Begegnung nicht 0:0 endet. Der jedenfalls fasst sich nach genau 60 Spielminuten auf der linken Seite ein Herz, umkurvt drei Blauhemden und bedient den ungedeckten Sara in der Mitte so mustergültig, dass dieser einfach nicht umhinkommt, das Zuspiel über die Linie zu drücken. Danach ist es erneut Flores, der von der Torraumgrenze Keeper Marcel Boll anpiekt, während der Tormann höchstselbst einen Freistoß aus 20 Metern, getreten von Norman Lund, in Supermanier aus dem Winkel fischt. Die 89. Spielminute ist es dann wohl, die den vor acht Tagen noch urlaubenden MSV-Coach Lutz Göttling zu dem Resümee gelangen lässt: "Wir haben jedenfalls in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Sie hat phasenweise sehr ordentlich kombiniert". Denn zu diesem Zeitpunkt gelingt Sara von der linken Seite endlich mal ein präzises Zuspiel, das "Mister Meiendorf" zum finalen 2:0 nutzt.

Mag sein, dass das Spiel von vor einer Woche mit seinen neun Toren an derselben Stelle, den Schreiber ein wenig verwöhnt hat. Aber doll war es heute nun wirklich nicht. Denn schließlich hatte der Abovize einen Gegner zu Gast, der nur über höchst bescheidene fußballerische Mittel verfügt, und der wohl kaum noch ein weitere Saison Hamburgs höchster Liga angehören wird. In einem solchen Fall hätte man von den Meiendorfern eine Leistung erwarten können, wie sie am Abend zuvor die Victorianer geboten hatten. Doch davon waren sie meilenweit entfernt.


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