Die heutige Begegnung am Sachsenweg trug ein besonderes Vorzeichen. Sie war nämlich das 25. Punktspiel, das beide Vereine mit ihren Ligavertretungen gegen einander austragen durften, und das wussten die Protagonisten auf dem Geläuf auch offenbar zu würdigen. So bekamen die leider nur wenigen Zuschauer ein höchst ansprechendes Spiel zu sehen, dass zwar kämpferisch betont war, aber auch technischer Feinheiten nicht entbehrte.
Los geht es bereits in der siebten Minute, da Mike Griesch Gerrit Jacobs vorzüglich bedient, dieser jedoch nicht in der Lage ist, an dem ein wenig umfangreichen Frank Dröge vorbeizukommen. Noch mehr begeistern kann die drögesche Reaktion aber kurz darauf bei einem Volley von Frank Saaba nach einem Jacobs-Zuspiel. Plötzlich und unerwartet aber nach zwölf Minuten der Führungstreffer für die Palomaten, als Dirk Savelsberg den von Philipp Richter kommenden Ball mit dem Kopf unter die Latte befördert. Weniger glücklich hingegen mit seinem Abschluss sieben Minuten später André Lohfeldt. Griesch ist es, der einen Freistoß vehement am langen Pfosten vorbeiknallt, bevor Sebastian Semtner Gelegenheit zum Niendorfer Jubel gibt, indem es ihm gelingt, den aus seinem Kasten herausstürzenden Dröge zu umspielen und zum 1:1 einzunetzen. Allein die Gäste sind gleichfalls nicht untätig, nur Kevin Weidlich kann das Freispiel von Martin Protzek nicht nutzen, und Thiemo Kieckbusch keinen Vorteil daraus ziehen, dass Jonas Schwenke im Strafraum über den Ball schlägt.
Im zweiten Spielabschnitt verlagert sich das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Gäste, wird aber für sie erst nach einer Stunde richtig gefährlich. Da nämlich bedient Schwoy Jakobs, der weiterleitet auf Matthias Pornhagen, nur "Porno", wie er zwangsläufig auch genannt wird, verfehlt. Später ist es wiederum Dröge, der bei einem Saaba-Schuss ganz stark reagiert, und ein Kopfballaufsetzer des eingewechselten Ole Natusch findet gleichfalls nicht sein Ziel. Diese vergebenen Möglichkeiten lassen nun wieder die von der Brucknerstraße Hoffnung schöpfen, aber weder Protzek noch Weidlich können sie erfüllen. So bedarf es schließlich eines Standards in Form eines Schwoy-Freistoßes zwei Minuten vor dem planmäßigen Abpfiff. Wie schon zu Condorzeiten ist darauf zumeist Verlass, so auch an diesem Sonntagnachmittag. Präzise landet er auf der höchsten Extremität von Jakobs, in Olims Zeiten ein Goalgetter vor dem Herrn, und findet von dort seinen Weg ins palominische Gehäuse. Der gute Gerrit kann sich gar nicht fassen vor Glück und mit ihm jubelt ganz Niendorf.
Mit diesen drei Punkten rücken die Segnerianer nun wieder auf den vierten Rang des Tableaus vor. Palomas dreizehnter Rang und somit zusammen mit den Wedelern und den Marienthalern gerade mal eine Position "über dem Strich" wird der heute abgelieferten Leistung nun aber wirklich nicht gerecht. Jetzt gilt es also gegen den MSV auf eigenem Grand zu punkten. Zu schaffen ist es. Doch Vorsicht: Jedes Spiel läuft anders…
Punktspiel-Statistik ab 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 25 Spiele – 9 Siege – 3 Remis – 13 Niederlagen – 31:42 Tore.
Stimmen:
Frank Hüllmann (USC Paloma): Von der Qualität beider Mannschaften her gesehen, hätte es auch unentschieden ausgehen können. Doch was soll ich rumjammern. Niendorf hat zwei Tore geschossen, wir nur eins. Herzlichen Glückwunsch.
Carrel Segner (Trainer Niendorfer TSV): Nachdem uns das 0:1 ein wenig aus dem Rhythmus gebracht hatte, hat danach Paloma ihre Stärken ausgespielt und über den Zweikampf und lange Bälle die eine oder andere Gefahr in unseren Strafraum gebracht. Als es uns aber wieder gelang, unsere spielerischen Mittel einzusetzen, haben wir heute einen schönen Fußball geboten. Deshalb halte ich den Sieg auch für nicht ganz unverdient, zumal der Treffer von Gerrit Jakobs ein sehr schönes Tor war. Einige Paraden von Frank Dröge waren richtig toll.
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