30.10.2009 Den Arsch bis zum Stehkragen aufgerissen? von
präsentiert:
SC Concordia - FC Bergedorf 85 0:4 (0:2)
SC Concordia: Garvs – Rakocevic, Reiher, Paulsen (46. Steinhöfel), Albrecht – Behrends, Antoniou (71. Marx), Karakas, Facklam – Pedroso-Bussu, Markic (46. Koßatz) FC Bergedorf 85: Braun – Pettersson (81. Rodrigues), Leinroth, Schäfke, Keklikci – De la Cuesta (77. Pfahl), Sobczyk, Toksöz, Iscan – Landau, Gürel (69. Kalma) Tore: 0:1 Iscan (16., Vorarbeit Toksöz), 0:2 Landau (40., De la Cuesta), 0:3 Behrends (ET, 64., De la Cuesta), 0:4 Pfahl (79., Kalma) Schiedsrichter: Arlioglu (TuS Hamburg): Ohne Probleme Beste Spieler: keiner – De la Cuesta, Landau, Pettersson Zuschauer: 250
„Das war heute ein besonderes Spiel, weil unser Kapitän Geburtstag hat“, widmete 85-Trainer Manfred Nitschke den 4:0 Auswärtserfolg dem seit heute 28-jährigen Oliver Leinroth: „Ein guter Grund, sich den Arsch bis zum Stehkragen aufzureißen.“ Derlei unbequeme Verrenkungen hatten die Elstern allerdings gar nicht nötig. Sie brachten mit erfrischender Leichtigkeit ihre spierlsiche und technische Überlegenheit zur Geltung.
Früh traf Gökhan Iscan zum 0:1 (16.) und unterwanderte damit die Pläne von Concordia-Coach Daniel Sager. „Wir wollten Bergedorf nicht ins Rollen kommen lassen. Das ist uns nicht gelungen“, kritisierte er. Gleichwohl hatte Cordi zwei große Chancen zum Ausgleich, doch der aufgerückte Innenvereidiger Christian Paulsen brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht an Bergedorfs Torwart Tobias Braun vorbei, nachdem dieser einen Freistoß von Davide Pedroso-Bussu nicht festhalten konnte (28.), und Dejan Markic hatte Pech, als sein Schuss die Unterkante der Latte traf, aber wieder ins Feld zurück sprang (32.). Aufgrund der Bergedorfer Feldhoheit überraschten diese guten Chancen für den SCC ein wenig, doch noch vor der Pause rückten die besten Spieler auf dem Feld die Verhältnisse zurecht: Nachdem zunächst Sascha de la Cuesta von Jan Hendrik Landau bedient worden war, aber dessen Zuspiel nicht im Tor unterbringen konnte, revanchierte sich De la Cuesta mit feinem Zuspiel bei seinem Mannschaftskameraden – und Landau vollstreckte sehenswert zum 0:2 (40.).
Noch verlor Daniel Sager nicht den Mut, brachte mit dem anfangs agilen Kai Steinhöfel und Björn Kossatz frische Kräfte und stellte auf 3-4-3 um. Tatsächlich hatte Concordia in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel zwei sehr gute Chancen, zum einen Björn Kossatz nach einem unglücklichen Klärungsversuch des „Geurtstagskindes“ Leinroth (52.), zum anderen Marc Albrecht nach Fehlpasss von Deran Toksöz (58.) – doch das war es dann auch schon. Die Elstern dagegen wirbelten sich über die gesamte Spielzeit immer wieder gefährlich vor das von Björn Garvs gehütete Tor, so dass Sager den vergebenen Chancen auch keine allzu große Bedeutung beimessen wollte: „Wir sind immer mal wieder zu Chancen gekommen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir Bergedorf gefährlich werden können“, fasste er treffend zusammen. Mit Oststeinbek, Victoria, Niendorf und Meiendorf warten in den nächsten Wochen schwere Aufgaben auf die Marienthaler. „Wir müssen jetzt arbeiten“, erkannte Sager, will aber nicht Bange machen, denn „wir haben am Anfang der Saison schon unter Beweis gestellt, dass unsere Qualität für die Oberliga ausreicht.“
Die Qualitätsfrage stellt sich für Bergedorf derweil nicht. De la Cuesta – immer wieder De la Cuesta! – führte Cihad Karakas vor und leitete das 0:3 durch das Eigentor von Nico Behrends hervorragend ein (64.), aber nicht nur die erste Elf war stark, auch von der Bank kamen Impulse: Den Pfostenschuss des eingewechselten Ali Kalma versenkte der ebenfalls eingewechslte Marten Pfahl im Nachsetzen zum 0:4 (79.). „Manni“ Nitschke hatte ein glückliches Händchen, und nicht nur deshalb macht ihm das Trainerdasein in diesen Wochen Spaß: „Wir konnten unsere Qualität mit Erfolgserlebnissen wecken, wir investieren viel und werden dafür belohnt. Das ist eine schöne Zeit.“
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