HSV Barmbek-Uhlenhorst: Develi - Mellmann, Klitzke, Stüve, Wolters - Braun, Hormann (77. Bohnhorst), Möller-Riepe, Peric (80. Kais Schakir) - Algan, Bikic Eintracht Norderstedt: Böse – D. Barlak, Gersdorf, M. Barlak , Dreyer – Schröder, Werwath, Koch, Akyere (83. Leuthold) – Yilmaz (73. Sterczyk), Tirums (89. Monteiro) Tore: 0:1 Tirums (50.) Rote Karte: D. Barlak (72., grobes Foulspiel) Schiedsrichter: Hübner (FT Braunschweig), war nicht unbedingt ein Heimschiedsrichter und machte sich das Leben mit der ein oder anderen strittigen Entscheidung selber schwer Beste Spieler: keiner – Gersdorf, Tirums Zuschauer: 248
Sie konnten doch noch lachen. Zumindest für einen kurzen Moment geriet das schwache Spiel auf dem Platz zur Nebensache und ein anderer Akteur belustigte Fans und Zuschauer. Ein kleiner Terrier war durch die Holzbande geschlüpft und tobte nun fröhlich auf dem Spielfeld herum. Die BU Fans nutzen diese willkommenen Abwechslung und feuerten das Tier mit Sprechchören an: „Barmbeker Hund, Barmbeker Hund, du bist ein Barmbeker Hund!“
Viel zu feiern gab es bis dahin nicht. Nur zwei Minuten vor der tierischen Einlage traf Norderstedt zur Führung. Das legt zumindest die Vermutung nahe, dass der feiernde Terrier kein Barmbeker sondern eher Norderstedter ist. Thomas Braun hatte den Ball in der eigenen Hälfte direkt in den Lauf von Eintracht Spieler Kolja Tirums gespielt. Dieser nahm das Geschenk gerne an und schob den Ball an Mikail Develi vorbei ins Tor. „Ich weiß auch nicht, was das für ein Pass war“ gestand BU-Trainer Frank Pieper nach Spielende. „Vielleicht sollte das ein Rückpass sein oder ein Flankenwechsel. Ich weiß es nicht.“ Auf jeden Fall war es die zu dem Zeitpunkt verdiente Führung. Norderstedt wirkte von Beginn an spielsicherer und wacher, ohne aus der optischen Überlegenheit Torchancen entwickeln zu können.
Wenn es auf einer der beiden Seiten spannend wurde, dann meist durch Freistöße. Immer wieder gab es im Mittelfeld Fouls und Nicklichkeiten, die Schiedsrichter Sebastian Hübner mal mehr mal weniger streng ahndete. Nur selten waren herausgespielte Chancen zu sehen. Die Beste durch Torschütze Kolja Tirums (64.), der nach einem herrlichen Sololauf durch die Barmbeker Abwehr aus 16 Metern nur die Latte traf. Gerade in der Phase, in der Norderstedt dem zweiten Tor näher kam, foulte Devran Barlak tief in der Barmbeker Hälfte und direkt vor der Eintracht Bank Sebastian Möller-Riepe. Assistent David Christen empfahl die gelbe Karte doch Sebastian Hübner zog rot. Jetzt war Leidenschaft im Spiel. Die Nordersteder Verantwortlichen hielt nichts mehr auf ihrer Bank und auch die Spieler waren schnell zum Ort des Geschehens geeilt. „Für diese Entscheidung fehlt mir jegliches Verständnis. Devran spielt ganz klar den Ball und der Assistent zeigt eine gelbe Karte an. Ich verstehe nicht warum der Schiedsrichter in der Situation rot gibt“ fand Norderstedts Trainer Marco Krausz deutliche Worte.
Doch genau so plötzlich wie die Leidenschaft geweckt wurde, schlief sie wieder ein. Barmbek war in der Folgezeit bemüht doch das eigene Unvermögen und die gute Defensive der Eintracht verhinderte den Ausgleich. In der Nachspielzeit hätte der eingewechselte Rafael Monteiro fast noch das 0:2 gemacht, sein Schuss landete nur am Pfosten. Für die Gäste bedeutet der Erfolg den dritten Sieg ohne Gegentor in Folge. Bei BU wurde deutlich, dass das Fehlen des Torjägers Markus Hasenpusch (rote Karte) nicht zu kompensieren war. Immerhin der kleine Terrier erlebte einen schönen Tag - egal ob Barmbeker oder Norderstedter Hund.
Stimmen:
Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Wir haben in der ersten Hälfte zwar konzentriert gespielt, aber uns hat eindeutig der Druck nach vorne gefehlt. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen gleich nach Wiederanpfiff Druck zu machen. Ich hatte der Mannschaft in der Kabine gesagt, dass das ein typisches 0:0 Spiel ist und auch Standards hier entscheiden können. Leider sind wir durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten. Wir haben heute einfach zu schlecht in die Offensive gespielt und Bälle leichtfertig verloren.“
Marco Krausz (Trainer Eintracht Norderstedt): Wenn heute eine Mannschaft etwas für den Sieg getan hat, dann waren wir das. Daher ist das auch ein hochverdienter Sieg. Auch nach der roten Karte haben wir gut und konzentriert gespielt. Natürlich geht Devran Barlak etwas ungestüm in den Zweikampf aber eine rote Karte war das nicht. Es tut mir nur leid um Devran, der jetzt mindestens ein Spiel gesperrt ist.“
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