Vorwärts-Wacker: Kruschewski – Sulinski, Bogunovic, Bollweg, Dülsen – Kreutzer, Liebermann, Iwosa – Reichenbach (76. Kahyaoglu), Juckel (82. Meyer), Demirci Wandsetal: Aslan – Uzun, Iddrisu, Roloff, Wießner – Radtke (76. Ince), Akwe (76. Altindas), Ocak, Schwatlo – Labi (62. Asante-Sefa), Yazici Tore: 1:0 Bogunovic (36., Vorarbeit Kreutzer) Schiedsrichter: Althans (Voran Ohe): Ingesamt eine eher schwache Leistung. Sehr kleinkariert, 1-2 vollkommen falsche Abseitsentscheidungen, reagierte teilweise erst auf Zuruf Beste Spieler: Kreutzer, Liebermann, Reichenbach - Iddrisu Zuschauer: 140
„Mensch Schiri, pfeif das Spiel endlich ab! Ich halt das nicht mehr aus!“ Dieser Ruf erschallte kurz vor Ende der zweiminütigen Nachspielzeit über den Sportplatz Öjendorfer Weg in Billstedt. Wer gedacht hätte, dass dieser Ausruf von jemandem kam, dessen Mannschaft gerade hoffnungslos zurücklag und das Elend einfach schnell hinter sich haben wollte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil – der Ausruf kam von der Bank des SC Vorwärts-Wacker, die zu dieser Minute mit 1:0 führten. Dort konnte man es auch ganz bestimmt nicht vor Spannung nicht mehr aushalten. Der Grund war das schwache Spiel des Gastgebers, denn Co-Trainer Andreas Heeschen brachte es nach Spielende auf den Punkt: “Das war das schlechteste Spiel, was ich seit langem gesehen habe“.
In der Tat war das Spiel keine Werbung für den Landesliga-Fußball, auch wenn der Tabellen-Zweite (der mit dem heutigen Sieg die Tabellenführung übernahm) das Spiel vollkommen verdient gewann. Wandsetal war über 90 Minuten nicht mal ansatzweise fähig, den Kasten von VW-Keeper Kruschewski in Gefahr zu bringen, auch wenn Kevin Schwatlo und Christian Wießner in den Anfangsminuten die ersten offensiven Akzente in der Partie setzen konnten. Bis auf ein paar Schüsschen, z.B. vom quirligen Kenanwih Labi, folgte darauf aber eigentlich nichts mehr. Erschreckend schwach für den Tabellen-Achten. Wacker Co-Trainer Heeschen kommentierte diesen Fakt mit ernster Miene: „Das war schon überraschend, dass Wandsetal als immerhin Tabellen-Achter nur so wenige Chancen im Spiel gehabt hat. Das ist gar nicht gut für die Liga“. Auch dieser Kommentar trifft es ziemlich genau, denn ob dieser wirklich katastrophalen Leistung darf man sich schon fragen, warum Wandsetal doch so relativ weit oben in der Tabelle steht. Ob das Spiel heute aber bloß ein Ausrutscher war, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es ihnen.
Der Rest des Spiels ist eigentlich relativ schnell erzählt. Hatte die Anfangsphase noch leichte Feld-Vorteile für Wandsetal zu bieten, nahm Wacker das Spiel ab der 20. Minute komplett an sich und hatte durch Peter Iwosa (20.) und Matthias Juckel (21. und 28.) gleich drei richtig gute, wenn nicht sogar, im Falle Juckels, 100%ige Chancen. Entweder scheiterte man aber insgesamt guten Keeper Aslan, oder man brachte es einfach nicht fertig den Ball aus drei bis vier Metern einfach nur ins Tor hineinzuschieben. In dieser Angriffs-Wirbel von Wacker ging die größte Chance für Wandsetal fast unter – nach einem Querschläger von VW-Verteidiger Bogunovic im Fünfer-Raum scheiterte erst Bülent Yazici und dann Kevin Schwatlo an den zahlreichen Verteidiger-Beinen, die sich vor ihnen in den Weg warfen (23.). Torwart Bernd Kruschewski wäre das längst geschlagen gewesen. Aber Sündenbock Bogunovic machte seinen Fehler nur eine Viertelstunde später wieder gut – und wie. Freistoß aus dem Halbfeld von Kapitän Kreutzer, Aslan kam zu spät aus seinem Tor heraus und Bogunovic köpfte den Ball an Freund & Feind vorbei ins leere Tor. Zu diesem Zeitpunkt eine glückliche, aber verdiente Führung. Co-Trainer Heeschen dazu: „Es ist egal wie der Ball letztendlich reingeht. Wichtig ist, dass wir gewonnen haben.“
In der zweiten Halbzeit passierte dann nicht mehr allzu viel. Dennoch hatten Sulinski (67.) und Iwosa (83.) noch die Möglichkeit die Führung auszubauen. Beide trafen aber nur den Pfosten. Hakan Demirci scheiterte zwischenzeitlich am gut reagierenden Keeper Aslan, Yannic Reichenbach schoss aus 16 Meter knapp am Tor vorbei. Torchancen Wandsetal? Fehlanzeige. Nur Öner Ocak brachte Kruschewski kurzzeitig in Bedrängnis, als er einen schönen Ball von Schwatlo nicht rechtzeitig erreichen konnte. Als der insgesamt schwache Schiedsrichter Lars Althans nach 92. Minuten die Partie beendete waren die Zuschauer froh endlich der eisigen Kälte zu entfliehen. Denn auch das Spiel an sich dürfte sie nicht gerade gewärmt haben.
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