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09.11.2009
Rückblick: Victoria in der Oberliga noch einen Punkt vom Herbstmeister-Titel entfernt von Peter Strahl





Mit dem 15. Spieltag beendeten die Hamburger Ligamannschaften –ausgenommen die Oberligisten – bereits die auch Herbstserie genannte Hinrunde und ermittelten weitgehend ihre "Herbstmeister". Überragend dabei der SV Tonndorf-Lohe, welcher in der Kreisliga Staffel 6 mit völlig reiner Weste in 15 Spielen sagenhafte 45 Punkte erzielte. Einen solchen Erfolg hätte auch der amtierende Oberligameister gerne erzielt, allein dessen Träume platzten bereits am 10 Spieltag an der B 75. Gleichfalls noch ohne Verlustpunkte, sofern es solche noch geben würde, stehen in der Kreisklasse Staffel 03 der TSV Neuland II sowie in der KK 06 der VfL 93 II an der Tabellenspitze, haben aber noch je eine Hängepartie zu bestreiten. Die Stadtparkinsassen müssen überdies befürchten, die bei 0:1 abgebrochene Begegnung bei TuRa Harksheide am "Grünen Tisch" zu verlieren. Am Hamburger Pyramiden-Gipfel aber tat sich auch einiges:

Mit einer Überraschung fing es am Freitagabend an. Zwar hatte der SC Victoria (1) gegen ihre gut gestaffelten Gäste aus der Nordheide, dem TSV Buchholz 08 (6), durchaus gute Chancen, doch irgendwie wirkten die Gelb-Blauen ungewohnt gehemmt bei deren Verwertung. Die Niederlage bei Altona 93 eine Woche zuvor schien doch erheblich an ihrem Selbstbewusstsein gekratzt zu haben. Geradezu anfängerhaft sogar die letzten zehn Minuten, in denen sich die beste Hintermannschaft der Liga durch Lukas Kettner und Nils de Boer zweimal ausspielen ließ. Von einer "handfesten Krise" zu sprechen, wie es der Vicky-Coach in der anschließenden Pressekonferenz tat, dürfte allerdings nur ehmsche Taktik gewesen sein. Schließlich pflegten die Hohelufter auch in den vergangenen Spielzeiten gegen starke Gegner Punkte abzugeben, ohne dabei nachhaltigen Schaden genommen zu haben. Beim Oststeinbeker SV (9-8) hingegen verlief alles nach Plan. Der SC Concordia (14), dessen altehrwürdiger Vereinsname zurzeit das einzig Beeindruckende ist, zeigte, obwohl seines Davide Pedroso-Busso bereits in der ersten Halbzeit nach "Rot" verlustig gegangen, zwar eine "ordentliche" – O-Ton Daniel Sager – Vorstellung, konnte auch noch einen 0:1-Rückstand nach einer Stunde ausgleichen, musste dann aber gegen die Überzahl der Kofahl-Hörigen die Waffen strecken.

Der Sonnabendmittag hingegen wartete mit Favoritensiegen auf: Die Eintracht 03 Norderstedt (5) beherrschte den Aufsteiger TSV Uetersen (16) in allen Belangen 90 Minuten lang, musste aber dennoch drei zeitlich gut verteilte Gegentreffer von Christian Sommer hinnehmen, wobei der erste allerdings wieder einem "bösen" Patzer zu verdanken war. An der B 75 war der Meiendorfer SV (3) nach dem, den Prinzipien jedweder Rechtsprechung widersprechenden, Urteil des Verbandsgerichts natürlich euphorisch gestimmt. Der SV Halstenbek-Rellingen (15) musste sich am Ende der 90 Minuten noch glücklich schätzen, mit 0:4 einiger Maßen glimpflich davon gekommen zu sein. Herrscht in der Heimat der Baumschuler bereits Resignation? Wie anders lässt sich sonst erklären, dass der Verein seinem Trainer inmitten der Saison einen dreiwöchigen Florida-Urlaub genehmigte? Bereits beim Spiel des VfL Lohbrügge (17) in Meiendorf war der Schreiber dieser Zeilen über die fußballerischen Fähigkeiten der Sven Schneppel-Elf arg enttäuscht. So brauchte es auch nicht zu verwundern, dass es selbst auf eigenem Geläuf gegen den seit sechs Partien sieglosen USC Paloma (12) zu keinem Pünktchen reichte.

Wieder einmal zeigte sich, dass man sich Spiele des SC Condor (10) am Sonntag in der Früh nicht unbedingt anzutun braucht. Dabei macht es doch auswärts so viel Spaß, den "Breitmeiers" zuzuschauen. Insgesamt 36 Treffer und Gegentore sprechen eine eindeutige Empfehlung hierfür aus. Dem SV Curslack-Neuengamme (4) reichte so am Berner Heerweg ein einziger Treffer kurz vor dem Pausenpfiff, um drei Punkte in die Vierlande mitzunehmen.

Das "Spiel des Sonntagnachmittags" fand zweifellos am Sachsenweg statt, wo der Niendorfer TSV (7) den Altonaer FC 93 (2) empfangen durfte sowie dessen zahlreichen Anhang, was zweifellos der NTSV-Kasse gut getan haben dürfte. Die 93er hatten nach der Victoria-Pleite zwei Tage zuvor die große Chance, bis auf vier Punkte an den Abonnementsmeister heranzurücken. Doch die Schwarz-Weiß-Roten enttäuschten mächtig und mussten am Ende froh sein, durch ein "Marmeltor", wie NTSV-Trainer Carrel Segner es bezeichnete, in der 86. Minute durch Jan Savelsberg wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben. Übrigens, Herrn Segner kann geholfen werden, nachdem er im Editorial der Stadionzeitschrift "Die Aufsteiger" die Beantwortung der Frage offen lassen musste, um das wievielte Punktspiel zwischen diesen beiden Ligavertretungen es sich handeln würde. Es war nämlich das absolut erste in deren gemeinsamen 90jähigen Vereinsgeschichte. Mit einem torlosen Ergebnis an den Sander Tannen konnte der HSV Barmbek-Uhlenhorst (11) beim FC Bergedorf (8-9) das Optimum dessen erreichen, was von den Barmbekern zurzeit erwartet werden kann. Für den SV Lurup (18) hingegen hätte mehr drinliegen können, ja müssen. Im Elbestadion beim Wedeler TSV (13) führte das Team von Andreas Klobedanz 2:0 und 3:2, am Ende aber reichte es nur für einen Zähler und für den fortgesetzten Besitz der "Roten Laterne".

In der Landesliga Hansa fiel der Besuch des SC Vorwärts-Wacker beim TSV Neuland den dortigen Platzverhältnissen zum Opfer. So müssen die Billstedter den eine Woche zuvor eroberten ersten Rang zunächst wieder dem Bramfelder SV überlassen, der die TuS Dassendorf (8) mit 4:1 abfiedelte. So bleibt die Entscheidung über den Hinrundeneinlauf hier noch offen. Dritter weiterhin der Hamm United FC nach einem recht mühsamen 3:2 gegen die zweite Vertretung des SC Concordia (11).

In der Landesliga Hammonia aber zieht der Herbstmeister TuS Germania Schnelsen weiterhin unbeirrt seine Kreise "at the top of the table" und kann den Vorsprung gegenüber dem EimsbüttelerTV, der unerwartet beim FC Süderelbe (13) mit 0:1 unterlag, gar noch vergrößern. Die ETVer wiederum hörten die Mitteilung aus Bönningstedt nicht ungerne, wo der SV Rugenbergen (3) gegenüber der Dritten des HSV (9) mit dem gleichen Resultat den Kürzeren gezogen hatte.


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