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11.11.2009 Vorschau: Alaaf und Helau – Die Oberliga zwischen Feiern, Zittern und Glauben von Andreas Killat
 Am heutigen Mittwoch um 11:11 Uhr beginnt der Karneval und da regieren bekanntlich die „Jecken“ bzw. „Narren“. Blickt man zurück auf den Verlauf der bisherigen Saison, könnte man bei dem ein oder anderen Verein sogar vermuten, dort hätten die Kappenträger schon deutlich länger das sagen…Doch seien wir nicht allzu kritisch, denn während zum Vorjahreszeitpunkt schon vier Trainer abgedankt hatten (Stolina, Klobedanz, Schönteich, Turan), sitzen jetzt noch alle Übungsleiter fest im Sattel (mehr oder minder). Ziemlich ungemütlich ist es auf einigen Bänken allerdings zur Zeit dennoch, und das liegt nicht nur am fiesen Novemberwetter. Der 16. Spieltag startet am berühmten „Freitag, dem 13.“ und mündet am Sonntag im Volkstrauertag. Für reichlich Abwechslung (vom Karneval über den „Unglückstag“ bis hin zum Totengedenken) ist also gesorgt; ebenso bei den Spielen, die wir Ihnen hier wie immer kurz vorstellen möchten: SC Concordia (14) vs. SC Victoria (1)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Letzte Saison: 2:2, 1:4) Erlebt „Krisen-Vicky“ (O-Ton Bert Ehm) nach der Heimniederlage gegen Buchholz (und der vorangegangenen Pleite in Altona) einen weiteren schwarzen Freitag (den 13.), oder kann mit einem Remis vorzeitig die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach gebracht werden? Die für victorianische Verhältnisse schon fast apokalyptische Niederlagenserie soll jedenfalls unbedingt gestoppt werden. Allerdings tut sich die Ehm-Elf gegen den Dauerrivalen der letzten 100 Jahre traditionell sehr schwer: In den letzten zehn direkten Duellen gab es nur einen Sieg, nämlich vor 13 Monaten mit 4:1 (danach trat Klobedanz freiwillig zurück). Während man sich beim Rekordmeister auf recht hohem Niveau seiner Schaffenspause widmet, kann Daniel Sager völlig zu Recht von einer echten Krise sprechen: In den letzten zehn Partien gab es stolze acht Niederlagen. Doch „dank“ der knappen 1:3-Pleite in Oststeinbek sprang man paradoxerweise sogar wieder über den „Strich“, weil andere eben noch höher verloren. Auch das kann also ein lohnendes Saisonziel sein: Vier schlechtere Teams finden! Schiedsrichter: Sven Ehlert (SV Groß Flottbek) SV Curslack-Neuengamme (4) vs. Wedeler TSV (13)*** – Samstag, 14:00 Uhr Drei Siege in Folge haben die Curslacker wieder kräftig nach oben in der Tabelle gespült und mit 26 Punkten ist man vom obligatorischen Ziel (40) quasi nur noch einen Steinwurf entfernt. Die Verletzung von Top-Torjäger Christian Spill (11 Treffer) aus dem Spiel beim SV Lurup wiegt allerdings schwer, nun liegt es an „Matte“ Reincke, die nötigen Tore zum Erreichen der Ziele beizusteuern. Der Besuch am Gramkowweg lohnt sich für die Fans jedenfalls immer, 35 Treffer in 7 Heimspielen (19:16) sind Liga-Höchstwert und garantieren stets einen kurzweiligen Nachmittag. Ein 5:0 - um den Schnitt zu halten - ist angesichts der letzten Auswärtsergebnisse der Wedeler (0:2, 0:3, 0:4) dabei gar nicht so abwegig bzw. mathematisch fast logisch, zumal sich die Nogly-Elf bisher nur im heimischen Elbestadion als ligatauglich erwies. Doch Vorsicht ist geboten: Gegen Lurup, BU und Buchholz zeigte Wedel zuletzt erstaunliche Finisher-Qualitäten. Schiedsrichter: Tim Becker (FC Borussia Segeberg 07) SC Condor (10) vs. USC Paloma (12)*** – Sonntag, 10:45 Uhr (Letzte Saison: 1:0, 0:3) In der letzten Saison fanden Hin- und Rückspiel im Mai statt, weil der 17. Spieltag damals einer Generalabsage zum Opfer fiel. Dieses Mal ist es der 16. Spieltag und die Raubvögel wollen unbedingt spielen, um den Negativtrend zu stoppen (nur fünf Punkte aus den letzten acht Partien). Doch zu Hause will es einfach nicht mehr klappen, gegen die direkten Konkurrenten BU, Uetersen und Lurup schaffte man nur zwei magere Unentschieden. Die Tauben von der Brucknerstraße hingegen konnten nach schlimmen Wochen (0-1-5) einen wichtigen Sieg der Moral in Unterzahl in Lohbrügge verbuchen, genau dort hatte übrigens auch Condor kürzlich gewonnen. Mal sehen, ob Ur-Condoraner Frank Hüllmann oder Ex-Wandsetaler Mike Breitmeier, der seine neue Aufgabe übrigens als „geile Arbeit“ klassifizierte, am Ende jubelt... Schiedsrichter: Thomas Kruse (TuS Hamburg) Altona 93 (2) vs. Meiendorfer SV (3)*** – Sonntag, 14:00 Uhr Sollte Bert Ehm am Freitag die Herbstmeisterschaft klargemacht haben, kann er sich das Verfolgerduell recht genüsslich auf der Tribüne ansehen und wird dabei sicher auf ein Remis hoffen. Mit dem Wiederholungsspiel gegen Bergedorf im Rücken darf sich jedenfalls plötzlich auch der MSV wieder Hoffnungen auf den Titel machen, doch dafür müsste man an der Griegstraße schon gewinnen. Der AFC hat zwar zu Hause bis auf den Punktverlust gegen Bergedorf bisher bekanntlich nur Siege eingefahren, aber wenn es für die Seeliger-Elf überhaupt so etwas wie einen Angstgegner in Hamburg gibt, dann ist es Meiendorf! Seit 1995 gab es nämlich keinen Heimsieg mehr gegen die Gelb-Schwarzen (0-3-4) und bis auf einen 3:1-Auswärtssieg in der Verbandsliga-Saison 1998/99 hagelte es in den letzten 12 Jahren fast nur Niederlagen (1-5-8). Schiedsrichter: Johann Pfeifer (HSC/BW Tündern, Hameln) HSV Barmbek-Uhlenhorst (11) vs. Oststeinbeker SV (9)*** – Sonntag, 14:00 Uhr Die Gäste aus Oststeinbek sind weiterhin mit Abstand der beste Aufsteiger und können sich dank ihrer Heimstärke schon jetzt auf gemütliche Weihnachten oberhalb der „Deadline“ freuen. Auswärts gelang allerdings bisher erst ein Sieg (vor drei Monaten mit 2:1 in Bergedorf), und genau dort holten die Barmbeker letzte Woche zur ungewohnten Mittagszeit einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf. Unentschieden 3:3 steht es im Torhüter-Duell, denn beide Klubs setzten im Laufe der Saison schon drei Keeper ein (Gößling, Reksidler und Stückler bei den Gästen, sowie Breitkopf, Kalaycioglu und Develi bei BU). Schiedsrichter: Dennis Krohn (TSV Reinbek) SV Halstenbek-Rellingen (15) vs. VfL Lohbrügge (17) – Sonntag, 14:00 Uhr Für beide Teams hieß es am Wochenende „alle Neune“, denn sowohl die Gastgeber (0-4-5), als auch der Liganeuling (0-3-6) konnten seit über zwei Monaten in neun Partien keinen Erfolg mehr verzeichnen. Der klassische Tipp für so eine Begegnung lautet daher Remis, doch da Coach Thomas Bliemeister aus dem Urlaub zurückerwartet wird, werden die Hausherren nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ sicher mit aller Macht auf einen Sieg drängen. VfL-Coach Sven Schneppel wird sein Abendblatt-Interview von vor zwei Monaten möglicherweise schon bereut haben, denn genau seit jenen Worten („Über uns wird sich noch mancher wundern“) gelang kein Sieg mehr... Schiedsrichter: Daniel Burmester (TSV Glinde) TSV Uetersen (16) vs. FC Bergedorf 85 (8) – Sonntag, 14:00 Uhr Die „Hosenscheißer“ (Zitat Peter Ehlers) kehren zurück ins heimische Rosenstadion, und wie immer gab es auswärts vorher kräftig aufs Hinterteil. Doch zu Hause bei Mutti ist ja alles besser, und so soll die imposante Heimserie (drei Siege in Folge) auch gegen die Elstern fortgesetzt werden. Die schienen trotz inzwischen neun ungeschlagener Spiele (5-4-0) bei der Nullnummer gegen BU vom HFV-Urteil (Wiederholungsspiel in Meiendorf) arg verunsichert, aber auf der weitesten Auswärtsfahrt der Saison (53 KM !) hat die Nitschke-Elf genügend Zeit, die Geschehnisse aufzuarbeiten. Schiedsrichter: Sebastian Born (SV Bergstedt) SV Lurup (18) vs. Eintracht Norderstedt (5) – Sonntag, 14:00 Uhr (Letzte Saison: 3:2, 1:1) Drei Treffer in Wedel bedeuteten für die Luruper eine Verbesserung der Torquote von fast 50%, aber für einen Sieg hat es - nach identischem Spielverlauf wie es der HSV auf Schalke vormachte (2:0 zur Halbzeit, dann 2:2 und nochmals 3:2 in Führung gegangen) – dennoch nicht gereicht. Doch da die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller allesamt verloren, sind es nur noch drei Punkte bis zum rettenden Ufer. Die aufzuholen wird gegen die Norderstedter „Krabbelgruppe“ allerdings so eine Art Mission Impossible, denn Mandel, Bauer, Tirums & Co. feierten zuletzt sechs Siege in sieben Spielen. Schiedsrichter: Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) TSV Buchholz 08 (6) vs. Niendorfer TSV (7)*** – Sonntag, 14:00 Uhr (Letzte Saison: 0:0, 0:0) Vor der Niederlage in Altona war Vicky auswärts 15 Spiele unbesiegt (11-4-0). Und wer hatte dem Serienmeister die letzte Niederlage in der Fremde zugefügt? Man ahnt es schon, es war der TSV Buchholz (3:1 am 26.10.2008)! Mit dem überraschenden 2:0-Erfolg an der Hoheluft schloss sich nun ein Jahr später der Kreis, und die Nordheider beendeten eine Serie von 12 (!) Victoria-Heimsiegen am Stück. Der NTSV ist also gewarnt, denn trotz einiger Verletzungssorgen schafft es der Jubilar Thomas Titze (wurde am 5. November 50 Jahre jung) immer wieder, eine schlagkräftige Truppe aufs Feld zu schicken. Aber wenn jemand weiß, wie die heimstarken Buchholzer zu bezwingen sind, dann Niendorf, die in bisher insgesamt acht Begegnungen nur einmal als Verlierer vom Platz gingen (5-2-1) und schon zweimal in der OKK gewinnen konnten (1984/85 und 2006/07). Angesichts der Vorjahresergebnisse tippt hafo.de jedoch auf ein zünftiges 0:0... Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB) Aus der Landesliga Hansa präsentieren wir Ihnen das Spitzenspiel: Hamm United FC (3) vs. SC V/W 04 Billstedt (2)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Hinspiel: 1:3) Von Hakan Demirci träumt HUFC-Trainer Uli Schulz wohl heute noch, den der sorgte im Hinspiel nach 0:1-Rückstand (Torschütze Obi Karimi) ganz alleine für den 3:1-Sieg seiner Billstedter. Nach dieser Auftaktpleite verlor der Aufsteiger später nur noch gegen Bramfeld, blieb ansonsten 13x ungeschlagen. In der Rückrunde will man nun auch gegen die großen Zwei der Liga etwas reißen, um die oberligarelevanten Plätze nicht frühzeitig aus den Augen zu verlieren. Vorwärts/Wacker kam die überraschende Spielabsage des TSV Neuland gar nicht recht, hat man nun doch schon zwei Spiele Rückstand. Zehn Siege aus den letzten elf Partien sprechen jedenfalls für die Schäfke-Elf und man darf gespannt sein, für welchen Klub Freitag der 13. in negativer Erinnerung bleiben wird. Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye) …und aus der Landesliga Hammonia: SV Rugenbergen (3) vs. Teutonia 05 (4)*** – Samstag, 14:00 Uhr (Hinspiel: 1:2; Letzte Saison: 3:1, 1:2) Dem Gesetz der Serie folgend können die Teutonen eigentlich nur verlieren, denn die letzten sechs Spiele lauteten in der Tendenz: S-S-N-N-S-S. Und da nächste Woche der designierte Meister Germania Schnelsen an der Kreuzkirche auftaucht, könnte man durchaus an eine Fortsetzung dieser Serie glauben, wenn da nicht die launische Diva aus Rugenbergen wäre. Nach durchwachsenem Saisonstart mit nur sieben Punkten aus fünf Partien folgten 19 Zähler (6-1-0), bevor im Sturm die „große Ebbe“ einsetzte (0:3, 0:0, 0:1). Doch wer den ehrgeizigen Trainer Ralf „Palla“ Palapies kennt, weiß, dass der SVR die Saison bei „nur“ sieben Punkten Rückstand auf Platz 2 keinesfalls frühzeitig abschenken wird, zumal es da noch eine offene Rechnung aus dem Hinspiel gibt. Schiedsrichter: Yalcin Arlioglu (TuS Hamburg) Wenn Sie oben "***" drei Sterne finden, werden Sie 1.) einen hafo-Redakteur live vor Ort antreffen und 2.) wenige Stunden nach Schlusspfiff hier darüber lesen können. |
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