SV Curslack-Neuengamme: Schönsee – Sander, Figge, Schmidt, Zöpfgen (74. Khastoo) – Theetz, Khalili, Többen (70. Kummerfeldt), Papke – Reincke, Höricke Wedeler TSV: Blaedtke – Waseq, Kaplan, Sedeghi – Munzel (56. Hansen), Yamrali, Maksimovic (66. Yilmaz), D´Agata – Hayran – Mus (77. Matthiessen), de Oliveira Tore: 1:0 Papke (32., Foulelfmeter – Foul an Többen), 1:1 Hayran (60., Vorarbeit Kaplan), 1:2 de Oliveira (68.) Schiedsrichter: Becker (Borussia Segeberg) – Brachte mit seinen teils strittigen Entscheidungen Unruhe in die Partie. Verteilte viele, zum großen Teil aber gerechtfertigte gelbe Karten. Seine Elfmeter-Entscheidung war ebenfalls umstritten. Beste Spieler: Sander, Papke – Kaplan, de Oliveira Zuschauer: 235
Curslacks Trainer Thorsten Henke stand die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben: „Wedel hat schon öfters, erst letzte Woche gegen Lurup, unter Beweis gestellt, dass sie Spiele drehen können. Noch in der Halbzeit habe ich zu meiner Mannschaft gesagt, dass da noch eine ganze Menge Arbeit auf sie zukommt.“ Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0, eine verdiente Führung für Curslack. Dennoch war der Führungstreffer nicht ganz unumstritten, denn nach einem Gewühl im Strafraum der Wedeler kam SVCN-Mittelfeldspieler Philipp Többen in der 32. Minute zu Fall und Schiedsrichter Tim Becker entschied umgehend auf Elfmeter. Wedels Trainer Peter Nogly sprach von einer sehr „zweifelhaften“ Entscheidung, Henke sah einen klaren Fall von „Kann man geben, muss man aber nicht.“ Wie dem auch sei, Mittelfeldspieler Patrick Papke schnappte sich den Ball und versenkte ihn halbhoch ins linke Eck. Torwart Sascha Blaedtke war zwar in der richtigen Ecke, konnte den Ball aber trotzdem nicht parieren. „Der Elfmeter hat uns geschockt“ so Nogly. „Doch wir haben Moral bewiesen und in der zweiten Halbzeit engagiertes Laufspiel geboten.“
In der Tat war der zweite Abschnitt ausgeglichener als der erste. Hatte Curslack die „erste Halbzeit im Griff gehabt“ (Henke), spielte Wedel fortan gut mit. Nachdem sich in der 28. Minute nach einer Flanke von Sebastian Munzel Rodrigues de Oliveira und Gianluca D´Agata noch gegenseitig im Weg standen und so eine richtig gute Torchance für den TSV verspielten, machte der TSV es aber erstmal nicht besser, denn in der 60. Minute schoss de Oliveira den Ball nach schönem Pass von Ömür Kaplan aus elf Metern völlig frei am Tor vorbei. Wedel hatte jetzt Blut geleckt und nur zwei Minuten später klappte es dann doch. Wieder der gute Kaplan mit einem schönen Pass in die Spitze, Tugay Hayran nahm den Ball gut mit und überwand den herausstürmenden SVCN-Keeper Torsten Schönsee zum Ausgleich. Henke sauer: „Wir haben quasi um das 1:1 gebettelt.“ Und es sollte noch schlimmer kommen für Curslack. Nur knappe fünf Minuten nach dem Ausgleichstreffer ließ de Oliveira nach Ballgewinn im gegnerischen 16-Meter-Raum die halbe Curslacker Abwehr wie Fahnenstangen stehen und schob den Ball aus drei bis vier Metern am verdutzen Torhüter Schönsee ins Tor (68.). „Das war viel zu nachlässig“ schimpfte Henke im Anschluss.
Curslack, das offensiv seit Ende der ersten Halbzeit überhaupt nicht mehr aufgefallen war, reagierte… gar nicht. Erst in der 89. Minute schoss Torschütze Papke mal wieder auf das Tor des TSV, Torwart Blaedtke musste sich strecken, konnte den Ball aber letztendlich parieren. Die größte Chance vergab Oldie Matthias Reincke in der Nachspielzeit, als sein abgefälschter Schuss haarscharf am Tor vorbeistrich. Unmittelbar danach beendete Schiedsrichter Becker die Partie. Nogly: „Ich bin sehr zufrieden. Der Sieg für uns ist verdient.“ Sah sein Gegenüber Henke genau so: „Über 90. Minuten gesehen war das ein verdienter Sieg des TSV. Uns hat zwar das Quäntchen Glück gefehlt, aber so einen Sieg muss man sich erarbeiten und das haben wir – insbesondere in der zweiten Halbzeit – nicht gemacht.“
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