Zum ersten Mal überhaupt in der Historie des Hamburger Fußballs trafen sich der HSV Barmbek-Uhlenhorst und der Oststeinbeker SV zu einem Punktspiel und so gaben die „Men in black“ begleitet von vielen Schlachtenbummlern ihren Einstand „mitten inne Stadt“ an der Steilshooper Straße.
Die ersten zwanzig Minuten dominierten die Mannen von Gästetrainer Stefan Kofahl das Geschehen und kamen durch Gökhan Cihan, von Kazim Ulusoy prima in Szene gesetzt, zur ersten guten Gelegenheit. Dessen Schuss von der Fünfmeterraummarkierung verfehlte das Tor allerdings haarscharf (12.). Wenig später war es erneut Ulusoy, der nach einem Eckball freistehend zum Abschluss kam, es seinem Vorgänger allerdings gleichtat und das Gehäuse verfehlte (19.). Die beste (Doppel-) Chance der Kofahl-Mannen der gesamten Begegnung eröffnete sich Angreifer Marco Braesen, dem sich nach einem gefühlten 50-Metersprint seines gerade zuvor eingewechselten Teamgefährten Ivan Sa Borges Dju auf dem linken Flügel gleich zweimal die Möglichkeit darbot, Mikail Develi im BU-Kasten zu bezwingen, zuerst jedoch am hervorragenden Develi, dann an eigenem Unvermögen scheiterte (40.). Das hätte die Führung der „Men in black sein" müssen!
Die BU-Männer, heute von Co-Trainer Peter Paczkowski (vertrat den verhinderten Frank Pieper) ins Rennen geschickt, ließen es zunächst gemächlich angehen, steigerten sich dann ab Mitte des ersten Durchgangs und wurden das spielbestimmende Team. Thomas Braun prüfte den in dieser Situation unsicher agierenden Gößling-Vertreter Marc Stückler im Kasten des OSV mit einem Schlenzer aus gut 22 Metern, die Kunststoffkugel klatschte allerdings nur an den Querbalken. Der Nachschussversuch des bereitstehenden Markus Hasenpusch wurde auf Grund einer Abseitsstellung abgepfiffen. Eben jener Hasenpusch, der in dieser Spielzeit eine Art „Barmbeker Lebensversicherung“ darstellt sollte heute den Unterscheid zweier größtenteils ausgeglichener Mannschaften machen. Nach prima Vorlage des für den verletzten Weigel eingewechselten Jon Hoeft, welcher sich nach Balleroberung durch das OSV-Mittelfeld dribbelte und dann den Blick für den BU-Angreifer hatte, drehte sich „Hase“ um die eigene Achse und versenkte das Spielgerät abgebrüht im langen Eck (43.).
„Dieser Minimalistenfußball kann den Zuschauern doch nicht gefallen“, so Kofahl nach Schlusspfiff und sprach genau das an, was die mitgereisten Anhänger aus Oststeinbek unisono dachten. Zwar hatte Torschütze Hasenpusch gleich zu Wiederbeginn die Großchance, das vorentscheidende Tor für seine Mannen zu markieren - sein Flachschuss aus spitzem Winkel konnte so eben noch von der Linie gekratzt werden, nachdem er Stückler geschickt rumkurvte, dann aber keine Kraft mehr für den platzierten Abschluss hatte (48.) – in der Folge orientierte sich das BU-Team allerdings gen eigenen Sechszehner und überließ die Gäste phasenweise das komplette Mittelfeld. „Bis zum Sechszehner sah das alles gut aus, aber dann kamen wir nicht durch, ich hätte vielleicht früher die Brechstange auspacken müssen“ so der unzufriedene OSV-Coach weiter.
In der Tat beherrschten die Gäste die Szenerie im zweiten Spielabschnitt, konnten aber den letzten, entscheidenden Punkt nicht setzen und brandeten mit allen Angriffsversuchen stets am „Barmbeker Wall“. Der überzeugende Antreiber Michael Weiß zwang Develi zwar per Distanzschuss zur sehenswerten Parade (67.), mehr fiel den Gästen, die sicherlich kein schlechtes, aber letzten Endes doch unglückliches Spiel ablieferten, am heutigen Tage einfach nicht ein.
„Gerade die eingewechselten Emmanuel Gyasi und Sa Borges Dju machten uns das Leben hinten noch mal reichlich schwer. Das sind schon gute Jungs, die da reingekommen sind“, so Paczkowski anerkennend. „ich möchte besonders meine Innenverteidigung um Malte Stüve und Sebastian Klitzke loben, die heute ganz stark waren“, ergänzt Paczkowski und fügt an, dass „bei den Kontern leider die letzte Entschlossenheit und das nötige Quäntchen Glück fehlten, man am Ende aber von einem nicht unverdienten Sieg sprechen könne.
Über eine Punkteteilung hätten sich die nach der Pause doch arg passiven BU-Männer sicherlich nicht beschweren dürfen. Dank der hervorragenden Defensive und dem „Man of the match, Markus Hasenpusch, der heute den Unterscheid ausmachte und mit seinem Treffer drei ganz wichtige Punkte für seine Mannen einfuhr, steht am Ende der OSV mit leeren Händen da.
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