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22.11.2009
Schiedlich, friedlich, deutlich, ironisch von Mirko Schneider



USC Paloma – SV Halstenbek-Rellingen 1:1 (0:1)

USC Paloma: Dröge – Savelsberg, Kwame, Francke, Osinski – Hamurcu (77. Schmitz), Gregori – Richter, Kieckbusch (62. Carrion Gaona) – Weidlich, Protzek
SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Schmerberg (46. Marquardt), Warnick, Hermanowicz – Diederichsen, Wroblewsky – Eta, Richert – Bräuer (71. Sahin) – Ude, Kremer (85. Rohparwar)
Tore: 0:1 Bräuer (8., Vorarbeit Kremer), 1:1 Protzek (76., Foulelfmeter – Hermanowicz an Carrion Gaona)
Schiedsrichter: Krüger (Eintracht Norderstedt) – gutes Comeback nach seiner umstrittenen Leistung in Lurup vor ein paar Wochen. Lag beim Elfmeter richtig. Ebenso korrekt, nach einem Einsatz von Warnick gegen Weidlich nicht auf Strafstoß zu entscheiden (78.)
Beste Spieler: Savelsberg, Dröge – Schultz, Bräuer
Zuschauer: 180

Der USC Paloma hat den Beweis, dass heimischer Grand viel schöner ist als fremder Grand, nicht antreten können. Nach dem 0:0 auf fremdem roten Geläuf beim SC Condor folgte heute ein 1:1 gegen die SV Halstenbek-Rellingen. Dabei fragte sich der geneigte Betrachter in der Anfangsphase, wo die Jungs von Frank Hüllmann in der Nacht zum Sonntag bis sechs Uhr gefeiert haben mochten. Völlig orientierungslos lief die Elf zu Beginn über den Platz und wurde von HR spielerisch auseinander genommen. Das Geniale für die Gäste: Gleich die erste Chance saß! Antonio Ude bediente im Strafraum Sascha Kremer. Sascha Kremer bediente am Elfmeterpunkt Yannick Bräuer. Yannick Bräuer bediente die Freunde wuchtiger Schüsse ins Netz mit der schon zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung. Das Blöde für HR: Jetzt geriet die Chancenverwertung ins Stocken. Bräuer scheiterte alleine vor Dröge (10.), eine abgefälschte Flanke von Kremer fischte der Keeper so gerade noch (14.) und auch Benjamin Eta fand alleine vorm Ex-St-Pauli-Keeper mit einem Schlenzer auf die kurze Ecke seinen Meister (23.).

Paloma nahm das glückliche Überstehen dieser Phase schließlich zum Anlass, selbst mal was nach vorne zu unternehmen. Dank Dröge war man ja noch im Spiel. Wenn allerdings was ging, dann über rechts. Richters Drehschuss war jedoch zu hoch (23.), Kevin Weidlichs Pfostenknaller nach einem Konter (30.) zu genau gezielt und sein wunderbares Geschoss aufs lange Eck vom rechten Sechzehnereck parierte Dennis Schultz mit den Fingerspitzen (37.).

So mussten die Gastgeber mit einem Rückstand in die Kabinen, durften aber das Gefühl, hier doch nicht hoffnungslos unterlegen zu sein, für sich verbuchen. Nach dem Wechsel machten sie denn gleich auch positiv weiter. Wieder hieß das Duell Weidlich gegen Schultz (51.), doch Schultz gewann noch mal. Ebenso wie gegen Protzek, der nach einem Pass von Dennis Gregori alleine vor ihm auftauchte (68.). Schließlich aber war es soweit: Der für den schwachen Thiemo Kieckbusch eingewechselte Oswaldo Carrion Gaona dribbelte sich in den Strafraum und Robert Hermanowicz ließ das Bein stehen. Klarer Fall von Strafstoß. Protzek machte keine Gefangenen und verwandelte sicher unten rechts.

Das hätte er gleich noch mal machen können, hätte Schiedsrichter Björn Krüger nach einem Einsatz von Sören Warnick gegen Weidlich zwei Minuten später erneut auf den Punkt gezeigt. Er tat es zurecht nicht. Und anders war Schultz eben nicht zu bezwingen. Gegen seinen Lieblingsgegner Weidlich sorgte er noch einmal für eine hervorragende „Safety“ (85.) und auch Lars Schmitz (90.) kam nicht an ihm vorbei.

So blieb es beim schiedlich-friedlichen 1:1, welches die beiden Trainer auf der Pressekonferenz würzten und im positiven Sionne Unentschieden spielten. Thomas Bliemeister nervte, „dass wir ständig den Kopf in den Sand stecken, wenn wir ein Tor kriegen. Dann bricht alles zusammen. Das darf nicht sein. Da sind meine Führungsspieler wie Warnick viel mehr gefordert.“ Frank Hüllmann machte auf Nachfrage zu Totalausfall Kieckbusch auch nicht in Diplomatie: „Er hat scheiße gespielt. Er ist mit einer Körperhaltung über den Platz gelaufen, die ich nicht nachvollziehen kann. Aber bei acht Saisontoren hast du einen gewissen Bonus, daher habe ich ihn nicht früher rausgenommen.“ Und nachgeschoben, versöhnlich: „Ich stehe nämlich auf Thiemo.“

Für die Ironie zum Schluss war schließlich Bliemeister zuständig. Von einem Pressevertreter darauf angesprochen, dass sein „Fünfer" gesagt habe, "das war kein Foul vor dem Elfer“, meinte der HR-Coach: „Das sieht der Stürmer von Paloma bestimmt anders. Dann sagt der eine „Ja“, der Andere „Nein“ und schon geht es vor Gericht. Und dann wird es wieder ganz kurios…“ Ein Schelm, wer dabei an den HFV dachte...


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