29.11.2009 Das glückliche Händchen des Mike Breitmeier von Henrik Diekert
präsentiert:
SV Halstenbek-Rellingen – SC Condor 2:3 (2:0)
SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Warnick, Marquardt, Hermanowicz – Eta, Richert (72. Schmerberg) – Wroblewsky, Diederichsen – Kremer (76. Sahin), Bräuer (86. Arslan) - Ude SC Condor: Kleinschmidt – Carlson (36. Yasar), Pawletta, Rohbaqsh, Grudzinski – Raschidy, Twardawa, Niemann, Eren (43. Concilio) – Griese, Abshagen (87. Winterfeld) Tore: 1:0 Kremer (3.), 2:0 Hermanowicz (8.), 2:1 Yasar (58.), 2:2 Griese (59.), 2:3 Winterfeld (89.) Schiedsrichter: Alexander Teuscher: Auch wenn einige HR-Spieler gänzlich anderer Meinung waren: Herr Teuscher pfiff ohne einen gravierenden Fehler zu machen. Beste Spieler: Schultz, Kremer – Yasar, Griese Zuschauer: 120 Gelb-Rote Karte: Warnick (81., wiederholtes Meckern)
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. In der Halbzeit konnte man die Stimmung im Halstenbeker Clubheim beinahe als ausgelassen beschreiben. Manager Hans-Jürgen Stammer lud strahlend zu Christstollen und Kaffee ein und kaum jemand wäre auf die Idee gekommen, dass die Sache hier für die Gastgeber noch kippen könnte. Zu stark war HR im ersten Durchgang aufgetreten, zu schwach hatte Condor agiert.
Das Spiel war junge drei Minuten alt, als Halstenbek den Torreigen eröffnete. Sascha Kremer zog aus rund zwanzig Metern flach ab, der Ball setzte unglücklich auf dem holprigen Rasen auf und sprang über Sascha Kleinschmidts Handschuh hinweg ins Tor. Nur fünf Minuten später schlug Richert einen Freistoß von rechts in den Strafraum, wo Robert Hermanowicz am höchsten sprang und zum 2:0 einköpfte. Um ein Haar hätte es nach elf Minuten dann schon 3:0 gestanden, aber Kremer konnte den Ball nach einer überragenden Einzelleistung von Richert nicht im Tor unterbringen. So fanden auch die Gäste langsam ins Spiel und prüften HR-Keeper Dennis Schultz mit Distanzschüssen von Söhren Grudzinski (13.) und Mehmet Eren (28.), die der Tormann jedoch mit tollen Paraden entschärfte. Kurz vor der Halbzeit reagierte Mike Breitmeier auf die Leistung seiner Elf, brachte zwei frische Kräfte und stellte im Mittelfeld auf eine Raute um, was sich in den zweiten 45 Minuten auch bezahlt machen sollte.
Die eingewechselten Ugur Ali Yasar und Marco Concilio brachten frischen Wind in die Flügel des Condors, und waren auch der Startpunkt zu drei völlig verrückten Oberliga-Minuten. In der 58. Minute bediente Concilio Yasar, der aus 18 Metern zum Anschluss einschoss. Keine Minute später flankte Heiner Twardawa auf Malte Griese, und der Stürmer egalisierte die Halstenbeker Führung. Die wäre keine Minute später beinahe schon wieder aktuell geworden, doch erst scheiterte Antonio Ude an Kleinschmidt, dann Kremer. So begann eine spannende letzte halbe Stunde, in der der Halstenbeker Acker nach allen Regeln der Kunst gepflügt wurde. Es ging rauf und runter, gab Chancen auf beiden Seiten. Die beste vergab Ude, als er nach schöner Einzelleistung aus 17 Metern über das Tor schoss (76.). In der 81. Minute forderte HR-Kapitän Sören Warnick so lange, laut und vehement einen Elfmeter, bis Alexander Teuscher ihm erst die Gelbe und nur Sekunden später die Ampelkarte zeigte.
Doch nicht Warnicks Platzverweis, sondern das späte Gegentor in der 89. Minute brachte die Halstenbeker Gemüter schließlich zum Überschäumen: Der gerade eingewechselte Tim Winterfeld stieg in dem Kuddelmuddel nach einem Freistoß von Grudzinski am höchsten, und köpfte die Raubvögel zum Sieg. Nach dem Abpfiff gab es immer wieder kleine Tumulte auf dem Platz und vor den Kabinen, Handgreiflichkeiten blieben aber letztendlich aus.
„Ich bin noch ganz platt von dieser Begegnung und freue mich natürlich riesig. Trotzdem haben wir in der ersten Halbzeit unterirdisch gespielt, in der Kabine habe ich dann mein Pulver verschossen und war im zweiten Durchgang ruhiger. Die Jungs sind dann aufgewacht und wir haben eine andere Mannschaft gesehen. Grandios, wie Tim Winterfeld sich für seine Einwechslung bedankt hat“, freute sich Mike Breitmeier nach dem Spiel über sein glückliches Händchen bei den Auswechslungen.
Thomas Bliemeister war hingegen bedient: „Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben, weil wir nach dem 2:0 zu hektisch agiert haben. Wir sind zu wenig gelaufen, die Älteren haben zu wenig Verantwortung übernommen und uns hat einfach die Qualität gefehlt.“
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