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30.11.2009
Rückblick: Die alten Germanen als Vorbild von




Dass der Rückblick irgendwann mal mit Tacitus anfangen würde, hätte der Schreiber dieser Zeilen auch nicht gedacht. Wir befinden uns im Jahre 98 nach Christus. Deutschland gab es noch lange nicht, die Römer hatten über weite Teile des heutigen Europas das Sagen, nur im alten Germanien taten sich die Nachfahren von Caesar immer noch schwer, Stichwort Varusschlacht (auch als Schlacht im Teutoburger Wald bekannt). In Germanien waren die unterschiedlichsten Stämme beheimatet: Cherusker, Sachsen, Langobarden, um nur einige zu nennen. Tacitus, römischer Schriftsteller und mit den Vornamen Publius Cornelius versehen, lebte zwischen 58 und 116 nach Christus. Eines seiner Hauptwerke war die „Germania“, in welchem er Germanien beschreibt und auch auf dessen Völker und Sitten einging. Zwischen Rom und den germanischen Stämmen lief es nicht immer friedlich ab. Wer den Anfang des Filmes „Gladiator“ mit Russel Crowe noch vor Augen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie diplomatisch es an den Grenzen und auf den Kriegsfeldern diskutiert wurde. Also, der Tacitus beschrieb in seinem Buch die Germanen und beobachtete daher den Feind. Unter anderem fand er heraus, dass die Männer, wenn sie nicht gerade anderen die Köpfe einschlugen oder auf Jagd waren, sich faul auf das heimische Fell legten und den Frauen das Arbeiten überließen. Spöttische Kommentare in Bezug auf die heutigen Zeiten (Vergleich Fell und Sofa) werden an dieser Stelle nicht angeführt. Das Redewort „Auf der faulen Haut liegen“ besitzt also seinen Ursprung von unseren alten Vorvätern, die von Tacitus aufgeschrieben wurden. Auf der faulen Haut lagen an diesem Wochenende die Victorianer. Dafür wurden sie sogar noch belohnt. Ihre Partie gegen den TSV Uetersen fiel am Freitag dem Wetter zum Opfer und doch konnte der Spitzenreiter seinen Vorsprung vergrößern.

Dies haben sie den Palomaten von der Brucknerstraße zu verdanken. Während sich wahrscheinlich etliche Victoria-Spieler morgens am Sonntag noch auf dem Fell, ähem, im Bett befanden, musste der ärgste Verfolger Altona 93 auf dem Grandplatz beim USC antreten. Nach einer turbulenten ersten Hälfte stand das Endergebnis schon fest, die Gastgeber triumphierten mit 3:2. Dass die Hüllmänner dem SC Victoria geholfen hatten, wird sie kaum bis gar nicht interessieren. Zu wichtig waren die drei Punkte nach Wochen der Entbehrung. Zu wichtig waren die drei Punkte im Hinblick auf den Klassenerhalt. Es war das ominöse dreizehnte Spiel, welches die erste Pleite für Altona brachte. Trainer Thomas Seeliger trauerte den vergebenen Chancen nach, als sein Team noch mit 2:1 in Führung brachte. Der Satz, dass der Sieg in der Breite verdient gewesen war, wirft jedoch noch weitere Fragen auf. Kann eine Niederlage in der Tiefe auch verdient sein? Oder geht auch ein Unentschieden in einer gewissen Höhe in Ordnung? Spaß beiseite, genau die Spiele auswärts bei zum Beispiel Paloma müssen gewonnen werden, wenn man Meister werden will. Victoria siegte übrigens ziemlich glanzlos vor ein paar Wochen an der Brucknerstraße mit 1:0. Der Vorsprung beträgt somit immer noch drei Punkte vor Altona, ist aber auf zwei Spiele nunmehr angewachsen.

Der Dritte aus Meiendorf hingegen lag nur dreißig Minuten auf der faulen Haut, wunderte sich währenddessen, dass die Gäste vom SC Concordia die Auffassung besaßen, auch ein Tor erzielen zu wollen. So war das nicht verabredet, immerhin ist Cordi die zweitschlechteste Auswärtsmannschaft der Liga, obwohl sie bei Paloma irgendwann im Sommer gewannen. Noch merkwürdiger wurde es, als die Concorden auch die zweite Spielregel nicht beachteten. Nachdem sie in Rückstand im zweiten Durchgang gerieten, sollten sie doch eigentlich auseinanderfallen. Klappte doch die letzten Wochen auch wunderbar. Aber nein, die Sager-Schützlinge drängten auf den Ausgleich, und sie markierten ihn dann auch. So verhält man sich einfach nicht. Auf soviel Ungehorsam reagierten die Meiendorfer ziemlich wütend und gingen postwendend wieder in Führung und erhöhten kurze Zeit später das Ergebnis doch. Das hatten dann die Concorden davon. Sie hatten aufgemuckt und wurden in ihre Schranken verwiesen.

Dahinter tummeln sich die üblichen Verdächtigen namens Curslack, Buchholz und Niendorf. Die Buchholzer agierten beim Schlusslicht Lohbrügge ihrem Tabellenplatz angemessen und dominierten das Geschehen fast nach Belieben. Die Tore von Bowmann, Siemes und Meyer dokumentierten die Überlegenheit und ließ die eigene Serie auf fünf Spiele ohne Niederlage anwachsen. Für Lohbrügge wird es von Woche zu Woche schwieriger, irgendein Fünkchen Selbstvertrauen aus den Auftritten und den Resultaten zu ziehen. Seit zwei Monaten wartet der VfL auf einen Zähler, seit dem gab es sieben Pleiten am Stück. Vom tapferen Schneiderlein soll in diesem Kontext nicht die Rede sein. Vom Zementieren des letzten Platzes schon. Nächste Woche kommt es zum absoluten Krisengipfel. Concordia erwartet Lohbrügge, da kann man sich auf einiges gefasst machen.

Die Niendorfer nutzten hingegen das Tohuwabohu bei den Barmbekern. Dort hatte sich Trainer Frank Pieper unter der Woche verabschiedet. Nach Aachen zieht es Pieper, wo er den Job als Leiter des U23-Leistungszentrums übernehmen wird. Glückwunsch dazu! Der Nachfolger wird wohl nicht der Vorgänger sein, denn Manager Volker Brumm ließ ausrichten, dass man einen jungen, dynamischen Trainer präsentieren wolle. Hört sich eventuell nach dem ehemaligen BU-Abwehrrecken Thomas Hoffmann an, nach Peter Martens jedenfalls nicht. Peter Paczkowski übernahm interimsweise und startete mit einem 0:2. Schön, dass man auch nochmals Jürgen Degen, eigentlich Alte Herren, zu Gesicht bekam. Wäre auch eine schöne Story geworden, hätte der alte Herr den jungen Bubis das Toreschießen vorgemacht. Wurde es jedoch nicht, da die Niendorfer vorher in Person von Schwoy und nach Degens Einwechslung in Person Saaba trafen. Es war somit der Tag der Natuschs. Der Sohn Ole triumphierte an der Barmbeker Anfield, der Vater Ulrich hatte seine fünfzehn Minuten Ruhm als er von Sky vor dem Spiel St. Pauli gegen Union Berlin interviewt wurde. Hintergrund ist, dass Ulrich Natusch der Schulleiter des Wirtschaftsgymnasiums St. Pauli ist und diese Schule nach dem Abriss der Haupttribüne freie Sicht auf das Millerntor hat.

Das eigentliche Highlight an diesem Wochenende fand jedoch im Billtal-Stadion statt. Circa 2400 Zuschauer kamen ins runderneuerte Stadion, um das Derby zwischen Bergedorf und Curslack zu bestaunen. Es gab einiges zu bestaunen, immerhin fielen sechs Tore, auf jeder Seite drei. Dieser Umstand war für die Bergedorfer ärgerlicher als für die Curslacker, die nach achtzig Minuten mit 1:3 hinten lagen. Für die Elstern war es das zwölfte Match hintereinander, welches sie am Ende nicht verloren. Ob sie es kommende Woche besser machen als Altona? Das Spiel entsprach zumindest dem tollen Rahmen mit der besten Zuschauerkulisse in dieser Spielzeit.

Zu den Norderstedtern kann man sagen, was man will. Aber das sich die Eintracht eine Krise über mehrere Spiele einhandelt, das klappt einfach nicht. Nach zwei Niederlagen wurde der Kontrahent aus Wedel mit 3:0 nach Hause geschickt. Dabei musste man schon genau auf das Ergebnis schauen, um nicht dem Aufsteiger die drei Punkte zuzuschreiben. Denn die Aussagen der beiden Trainer passten so gar nicht zu diesem eigentlich klaren Resultat. „Trotzdem bin ich mit der Leistung zufrieden“, gab Wedels Peter Nogly zu Bericht. Hierbei ist also das Wort „trotzdem“ zu beachten. „Hier hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen“, raunte Norderstedts Marco Krausz nach der Begegnung. Hierbei sei vor allem der Augenschein auf das Wort „nicht“ gelegt werden.

Das Gleiche wie für Norderstedt gilt auch für Condor. Immer wenn der Eindruck zu gewinnen wäre, dass sich die Raubvögel der Abstiegszone nähern würden, gewinnen sie einfach wieder. So geschehen am gestrigen Sonntag in Halstenbek. Nach zehn Minuten hätten jedoch nur wenige auf einen 3:2-Erfolg der Gäste gewettet (Darf man das in diesen Tagen noch so formulieren?). Zwei flotte Tore brachten die Schleswig-Holsteiner in Führung. Sehr viel anders werden sie es sich nicht vorgestellt haben, wenn ein eminent wichtiges Heimspiel ansteht, um sich von den Abstiegsrängen zu entfernen und besinnliche Weihnachten feiern zu dürfen. Da aber ein Spiel nicht nach acht Minuten abgepfiffen wird, folgten noch 82 weitere. Diese nutzten die Condoraner, um mit einen Doppelschlag in der zweiten Hälfte auszugleichen und in der absoluten Schlussphase in Überzahl den Siegtreffer zu markieren. Dadurch bleibt Halstenbek das allererste Nahziel der vier Mannschaften, die auf den Abstiegsrängen verweilen.

Dazu gehört auch der SV Lurup, der in Oststeinbek die Kabinen anscheinend so schön fand. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Luruper in jeder Halbzeit so sehr danach sehnten, wieder in die vier Räume zu gelangen. Ansonsten hätten sie ja besser aufgepasst und die OSVer nicht ihre beiden Tore erzielen können. Das erste ereignete sich zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, das zweite nur 180 Sekunden vor dem regulären Ende. Die nächste Aufgabe der Luruper wird gewiss nicht einfacher. Die Victorianer kommen zu Besuch, falls sie von ihrem Fell bis dahin aufgestanden sind.


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