Neulands Coach Andreas Kühner war nach Spielende etwas sprachlos: „Was kann man bei so einem Ergebnis schon groß sagen.“ Sichtlich unzufrieden war der Trainer nach seinem ersten Landesligaspiel an der Seitenlinie der Harburger. Schon vor dem Anpfiff hatte der Tag für den TSV schlecht begonnen. In der Annahme, am Hammer Park zu spielen, wurden sie erst vor Ort darauf aufmerksam gemacht, dass das Spiel an der Snitgerreihe stattfindet. Weder der Verband noch Hamm United hatten darüber informiert.
Die Partie begann verhalten, auch wenn von Beginn an klar war, wer als Favorit gelten musste, nämlich der Tabellendritte aus Hamm. Torgefährlich wurde es aber erst nach 24 Minuten: Obaidullah Karimi begann zunehmend sich in die Angriffsbemühungen seines Teams einzubringen und bereitete prompt das 1:0 durch Kevin Hansen (24.) vor. Danach lief das Spiel für Hamm. Immer wieder war es Karimi, der durch gute Anspiele und Einzelaktionen Gefahr ins Spiel brachte. Zehn Minuten vor der Halbzeit krönte er eine erneute Aktion, als er sich mit starkem Antritt durch die Neuländer Abwehr spielte, mit dem verdienten 2:0. Erst jetzt trauten sich auch die Gäste nach vorne. Und wie – zunächst war es Artur Wilk (41.) der freistehend mit einem allerdings schwachen Schuss an Groß scheiterte und auch Gerrit Weßeloh vergab aus aussichtsreicher Position. Auch wenn die Gäste durchaus bemüht schienen, reichte es nicht, United dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Die ausgelassenen Chancen rächten sich. Noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Hamm durch Sidnei Marschall auf 3:0. Die Partie war gelaufen.
In der zweiten Hälfte kontrollierten die Gastgeber das Spiel und den Gegner souverän und kamen durch einen starken Kevin Hansen (52.) und den eingewechselten Habib Aykurt (82.) noch zu zwei weiteren Toren. Besonders der letzte Treffer machte noch einmal die Schwächen der TSV Defensive deutlich. Hansens Flanke aus dem Halbfeld konnte Aykurt am Strafraum völlig ungedeckt annehmen und erfolgreich verwerten. „In der Defensive müssen wir einfach insgesamt konzentrierter spielen“ befand dann auch Coach Kühner, der die Zuversicht dennoch nicht verlor: „Ich bin mir trotzdem sicher, dass wir nicht absteigen. Die wichtigen Spiele kommen jetzt erst.“ Auch wenn der nächste Heimspielgegner Schwarzenbek ein anderes Kaliber als Hamm ist, müssen sich Kühners Jungs, um das auf der Homepage ausgerufene „Projekt Aufholjagd“ erfolgreich zu bestreiten, noch steigern.
Ganz andere Gedanken dagegen bei United. Die können nach diesem überzeugenden Auftritt weiterhin auf den Aufstieg hoffen, zumal beim nächsten Heimspiel in zwei Wochen mit dem SC Europa der nächste Abstiegskandidat zu Gast ist.
Stimmen:
Ullrich Schulz (Trainer Hamm United): „Wir haben heute eine gute Leistung gezeigt, mit der ich sehr zufrieden bin. Vielleicht hätten wir heute auch noch ein Tor mehr machen können, aber insgesamt gibt es nichts zu meckern.“
Andreas Kühner (Trainer TSV Neuland): „Nach dem 2:0 hatten wir die große Chance, dem Spiel noch einmal eine Wendung zu geben. Wer weiß wie es dann gelaufen wäre. Aber mit dem dritten Tor war das Spiel entschieden. Mit unserer jungen Truppe brauchen wir schon einen Glückstag um hier punkten zu können.“
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