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28.03.2010
Hinz: "Der Meisterzug ist abgefahren" von Henrik Diekert




Altona 93 – SV Curslack-Neuengamme 0:1 (0:0)

Altona 93: Hinz – Ansorge, Sall, Kappler (70. Savelsberg), Bugrov – Nadj, Clausen – Smereka, Aktan (77. Algan) – Bugrov, Jurkschat (65. Hadid)
SV Curslack-Neuengamme: Schönsee – Zöpfgen, Blättermann, Figge, Kruse (32. Kock) – Mahrt, Khalili, Többen, Theetz – Höricke (61. Spill), Reincke (74. Khastoo)
Schiedsrichter: Stephan Timm (SC Egenbüttel): Taten sagen mehr als Worte. Über den Platzverweis gegen Smereka lässt sich diskutieren, hätte Kruse aber in der 22. und 31. Minute vom Platz stellen können. Übersah zudem den üblen Tritt von Theetz gegen Bektas (82.). Außerdem diverse falsche Abseitsentscheidungen.
Tore: 0:1 Spill (90.+ 2)
Beste Spieler: Hinz, Sall – Reincke
Zuschauer: 385
Rote Karte: Smereka (22., Tätlichkeit)
Besondere Vorkommnisse: Jurkschat schießt Elfmeter an die Latte (21.)

Er war schon trostlos, dieser Sonntag-Nachmittag in der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Grauer Himmel, aus dem vor allem in der zweiten Halbzeit heftiger Regen auf Spieler und Zuschauer niederging. Dazu ein aufgeweichter, löchriger Rasen und zwei Mannschaften die zu Beginn auf ihre gefährlichsten Torschützen, Berkan Algan und Christian Spill, verzichten mussten.

Entsprechend war es ein langweiliges, unterklassiges Spiel, das den 385 Augenzeugen auf den Rängen geboten wurde. Nach zehn Minuten klärten Heiko Ansorge und Neuzugang Abdou Sall (ehemals St. Pauli) gegen den enteilten Kevin Höricke und verhinderten so die erste große Chance für Curslack.

In der 21. Minute dann die aufregendsten Szenen dieses Nachmittags: Erst bringt Torsten Schönsee Mario Jurkschat beim hinauslaufen zu Fall. Der Gefoulte selbst setzt den Elfmeter an die Latte, der Abpralle kommt zu Tibor Nadj, dessen Nachschuss zur Ecke abgewehrt wird. Während sich Jurkschat für die Hereingabe bereit macht, kommt es im Strafraum zu einem Handgemenge und Altonas Patrick Smereka sieht die Rote Karte. „Patrick hat ihn beim nach hinten gehen am Unterleib berührt. Beide Spieler haben bestätigt, dass es eigentlich kein Foul war“, sagte Seeliger später. Der betatschte Jan Kruse konnte indes froh sein, nicht selbst vorzeitig duschen zu müssen. Er hatte Smereka vor der Aktion geschubst. Als er zehn Minuten später überhart gegen Ansorge einstieg nutzte Torsten Henke die Milde des Schiedsrichters und nahm seinen Verteidiger sicherheitshalber vom Platz.

Zu Zehnt hatten die Gastgeber ihre beste Phase im Spiel. In der 23. Minute schoss Nadj mit Krawall über das Tor, fünf Minuten später drosch Jurkschat das Leder volley in die Wolken. Auf der anderen Seite konnte sich Olli Hinz auszeichnen, als er gegen Reincke (36.) und Höricke, die beide Konter abschlossen, glänzend parierte. „Wir können uns bei Stephan Timm bedanken. Ich hasse Schiedsrichter, die keine klare Linie haben. Der Meisterschaftszug ist für uns jetzt abgefahren“, ärgerte sich der Schlussmann später.

In der zweiten Halbzeit passierte herzlich wenig auf dem Rasen, ehe der eingewechselte Berkan Algan Altonas beste Chance zum Führungstreffer vergab (77.). Als alle sich mit einem torlosen Remis begnügt hatten, fing Curslacks Hintermannschaft eine Flanke von Bugrov ab. Den Konter vollendete Topstürmer Christian Spill, inzwischen eingewechselt, zum überraschenden Siegtreffer für die Deichkicker.

„Die 21. Minute war entscheidend. Danach hat meine Mannschaft in Unterzahl vorbildlich gekämpft. Wir haben das Spiel dominiert und in der Schlussphase lag auch das Tor für uns in der Luft. Gott sei Dank haben wir jetzt nicht so viel Zeit zum Nachdenken“, blickte Thomas Seeliger nach dem Punktverlust schon wieder nach vorn. Torsten Henke hingegen freute sich, dem Regionalliga-Absteiger neben den Punkten auch den Tabellenplatz geklaut zu haben: „Der Sieg ist sicherlich glücklich und ein riesiger Erfolg. Jetzt genießen wir den Tag als Tabellen-Zweiter."


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