Oststeinbeker SV: Gößling – Besic (68. Bernstein), Blohm, Stendel, Ildir – Weiß – Polat, Ulusoy, Römhild – Sa Borges Dju (75. Günaydin), Braesen (65. Cihan) Eintracht Norderstedt: Böse – Schröder (63. M. Barlak), Gersdorf, Schmedes, Dreyer – Siedschlag, Koch – Akyere, Monteiro (63. Mandel) – Yilmaz (81. Cengiz), Leuthold Tore: 1:0 Blohm (14., Foulelfmeter), 1:1 Yilmaz (33.), 1:2 Monteiro (40.), 2:2 Sa Borges Dju (50.), 3:2 Römhild (54.), 4:2 Cihan (72., Foulelfmeter) Schiedsrichter: Paul Dühring (SC Schwarzenbek): Beide Elfmeter waren vertretbar, ein Freund der Norderstedter wird er dennoch wohl nicht mehr. Viele Fouls blieben ungeahndet, ein reguläres Tor von Leuthold (38.) gab er wegen angeblichen Handspiels nicht, obwohl der Assistent bereits auf Tor entschieden hatte Beste Spieler: Gößling, Braesen, Besic, Sa Borges Dju – Akyere (1. HZ), Siedschlag, Yilmaz Zuschauer: 110
Bei bestem Fußballwetter und bekanntlich immer sattem Grün bekamen die Zuschauer in Oststeinbek ein äußerst unterhaltsames Spiel geboten. Die Gastgeber wurden dabei zunächst von der forschen Spielweise der Norderstedter überrascht, die in der ersten Halbzeit eindeutig die beste Vorstellung seit langem zeigten. Doch mit dem ersten langen Ball des OSV in die Spitze offenbarte sich das heutige Problem der Gäste, nämlich das Abwehrverhalten. Marco Braesen nutzte geschickt ein Missverständnis zwischen Dennis Gersdorf und Benjamin Schmedes, spritzte dazwischen und wurde dann rüde von Keeper Frederic Böse zu Fall gebracht (13.). Mit der Gelben Karte war er hier noch gut bedient, gegen den folgenden Elfmeter von Florian Blohm hingegen machtlos.
Der Spielverlauf war damit im Prinzip auf den Kopf gestellt, doch die Eintracht spielte weiter munter nach vorne. Doch entweder stimmte das Kopfball-Timing bei Tobias Leuthold nicht (16./19.), oder es wurde einfach zu umständlich gespielt (Krausz: „Hinten sind wir nicht konsequent und aggressiv genug in den Zweikämpfen und vorne fehlt uns die Durchschlagskraft, das hat uns heute das Viertelfinale gekostet“). Eine traumhafte Kombination führte dann aber doch zum Erfolg: Stefan Siedschlag mit Zuckerpass auf Isaac Akyere, der im Sechzehner blitzschnell auf Mahmut „Momo“ Yilmaz ablegte: 1:1! Von diesem Treffer beflügelt, drängte „EN“ auf den nächsten Treffer, und nach Flanke von Philipp Koch hatte Leuthold offensichtlich auch perfekt „eingeschädelt“ (38.), doch obwohl der Linienrichterassistent Florian Stiefenhofer sofort zur Mitte zeigte, verweigerte Referee Paul Dühring die Anerkennung und entschied auf Handspiel (!) und Gelbe Karte. Von dieser (Fehl)entscheidung angestachelt, zirkelte „Künstler“ Rafael Monteiro nur zwei Minuten später den Ball aus 22 Metern gefühlvoll in den Giebel (40.), ein echtes Traumtor!
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, auch wenn Krausz durchaus gerne einen Wechsel vollzogen hätte („Können wir bitte den Assistenten Danny Stöver für Paul Dühring bringen?!“). Auf dem Feld bekamen die Zuschauer nun jedoch eine völlig andere OSV-Elf zu sehen: Die langen Bälle nach vorne und das schnelle Spiel in die Spitze behagte den Gästen gar nicht, insbesondere die linke Abwehrseite ließ sich immer wieder anfängerhaft düpieren, fast alle Laufduelle wurden verloren. Nachdem Onur Ulusoy mit seinem Kracher an die Latte (48.) für den richtigen Muntermacher gesorgt hatte, drehten Ivan Sa Borges Dju und Felix Römhild binnen fünf Minuten das Spiel um (beide Treffer eingeleitet über die rechte Angriffsseite).
Die Fans der Gastgeber sangen nun bereits „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, doch noch gab sich die Eintracht nicht geschlagen. Yilmaz (61.) und Leuthold (68.) verfehlten das Ziel aber jeweils um Haaresbreite. Die „Kohfahlisten“ verlegten sich nun ganz aufs Kontern, wurden aber gefühlt 100x aus dem Abseits zurückgewunken. Was jedoch immer half, war ein Angriff über die rechte Seite: Der eingewechselte Gökhan Cihan spurtete locker an Mekan Barlak vorbei, der sich nicht anders als mit einem Foul zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte sicher zum entscheidenden 4:2 selber (72.).
Aufgrund der klareren Spielanlage ein verdienter Sieg für den OSV, bei dem nur der Trainer Stefan Kohfahl mit ständigen Zwischenrufen und Reklamationen (trotz zweier gegebener Elfmeter für sein Team und Aberkennung eines Norderstedter Treffers) unangenehm auffiel (Krausz: „Bleib ruhig, denk an Dein Herz“). In 10 Tagen kommt es dann im Norderstedter Plambeck-Stadion schon zur Revanche, wenn das Oberliga-Rückspiel auf dem Programm steht (das Hinspiel endete 1:1).
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