04.04.2010 Vorschau: Wenn Sie morgen am Ostermontag noch nichts vorhaben von
Wir machen es bezüglich eines Vorwortes kurz. Es ist traditionell viel los an den Ostertagen im Hamburger Amateurfußball, obwohl der Stress dieses Jahr schon ein ungewohntes Ausmaß angenommen hat. Es macht den Anschein, als wären wir im nordamerikanischen Profisport, in dem es durchaus üblich ist, alle zwei, höchstens drei Tage ein Spiel zu haben. Jedoch im Baseball, Eishockey oder Basketball. Also, der zweite Teil der fröhlichen Tage darf beginnen.
Ein Blick auf die Ziffer hinter dem Namen Altona 93 lässt einen ein wenig nachdenklich aus der Wäsche schauen. Da steht wirklich eine Fünf zwischen den Klammern. Dies hängt unmittelbar mit dem holprigen Start der 93er in das neue Jahrzehnt zusammen, aber auch in einem gewissen Maße mit der Stärke der Konkurrenz. Der Pokalsieg in Billstedt dürfte zwar wieder die Nerven beruhigt haben, aber ein Sieg ist gegen die Raubvögel Pflicht, um die so zarten Hoffnungen auf die Meisterschaft, falls noch irgendwie vorhanden, noch am Leben zu erhalten. Für Condor war es in den letzten Tagen ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst dachte der interessierte Beobachter, dass es nochmals knapp werden könne in Bezug auf den Klassenerhalt, doch zwei knappe Erfolge gegen Norderstedt und Niendorf später sieht die Welt im Mittelfeld wieder rosiger und sorgenfreier aus. Schiedsrichter: Becker (FC Eisdorf)
Und schwupp sind die Meiendorfer wieder Zweiter. Das mag aufgrund des schiefen Tableaus womöglich nur eine Momentaufnahme sein, doch der Blick kommt einem doch so vertraut vor wie „Dinner for one“ an Sylvester. Drei Spiele absolvierte der MSV nach der Winterpause und kurioserweise gewann die Göttling-Truppe genau die Partie, von der man es am wenigsten glaubte: die Auswärtsaufgabe beim SC Victoria. Nach dem 4:3 an der Hoheluft könnte das Kontrastprogramm kaum größer sein. Trainer Lutz Göttling wird auch an der mentalen Stärke seiner Männer appellieren müssen, dass sie sich nicht zu sicher sein sollten. Denn die weiße Weste auf eigenen Platz, als einzige Mannschaft ist der MSV daheim umgeschlagen, soll bestehen bleiben. Na gut, es kommt Uetersen. Der Aufsteiger holte bisher von dreißig möglichen Punkten auswärts nur einen einzigen! Schiedsrichter: Krüger (Eintracht Norderstedt)
Konträrer könnten die Erlebnisse der beiden Kontrahenten in den letzten Tagen nicht verlaufen sein, zumindest in der Liga. Die Niedersachsen aus der Nordheide holten die optimale Ausbeute aus drei Auftritten in der Liga, gewannen unter anderem in Curslack. Die Schleswig-Holsteiner können von so einem Start nach dem Winterschlaf nur träumen, zumindest in der Staffel. In Curslack gelang nur im Ansatz die Buchholzer Ausbeute, nach einem 1:0 gab es noch ein 1:4, gegen Wedel verlor HR unglücklich mit 0:1, das Abstiegsgespenst ist immer noch mehr als präsent. Im Pokal sieht es allerdings anders aus, zumindest dort. Bei Concordia siegte die Bliemeister-Eleven vor allem Dank Antonio Udes (drei Treffer) nach einem irren Schlagabtausch mit 5:3 nach Verlängerung. Das könnte neuen Schwung für das Buchholz-Match geben, doch Verlängerung ist Verlängerung und kann insofern noch mehr Kraft gekostet haben. Schiedsrichter: Neitzel (Eintracht Norderstedt)
Sie sind schon ein wenig durchgereicht wurden, die Niendorfer. Hing man lange Zeit am Rockzipfel der Großen, hat der NTSV den unmittelbaren Anschluss verloren. Sogar Paloma musste Dönmez und Co. passieren lassen, vor ein paar Spieltagen noch völlig undenkbar. Nun denn, würde Heinz Rühmann in „Der Pauker“ sagen, jetzt kommt halt der SV Lurup. Der will, ja muss, mal irgendwann anfangen, so etwas Ähnliches zu sammeln, was sich Punkte nennt. Die Rote Laterne hat es sich in Lurup seit der letzten Woche bequem gemacht und es bedarf schon einer Energieleistung, um nicht nur die komische Lampe, sondern auch die sommerliche Bescheinigung für die Landesliga wieder abzugeben. Letztes Jahr begann Lurup seine Rettung im Dschungel der vielen Nachholspiele. Dieser Endspurt würde jetzt keinesfalls zu früh beginnen. Schiedsrichter: Dühring (SC Schwarzenbek)
Sportpark Hinschenfeld, Walddörfer Straße 247, 22047 Hamburg
Vier Siege konnte der ruhmreiche SC Concordia in dieser Saison bisher einfahren. Das Problem ist nur, dass die meisten Mannschaften schon um die zwanzig Begegnungen hinter sich haben. Noch ein weiteres Problem ist, dass die Concorden die vier Siege bis zum 2. Oktober einfuhren. Einer davon war ein ziemliches Unikat, ein Auswärtserfolg an der Brucknerstraße, so was kam seit Jahrhunderten nicht vor. Damals Mitte August war noch nicht absehbar, dass die Concorden solche Schwierigkeiten bekommen sollten. Gegen den USC Protzek, ähem, USC Paloma, wird es nun bestimmt nicht leichter, den fünften Saisondreier zu vollziehen. Der USC läuft zwar immer mit elf Leuten auf, es trifft momentan jedoch fast nur einer: Martin Protzek. In Wedel zwei Tore, gegen Norderstedt zwei von drei Treffern und die einzige Bude in Bergedorf, Ehrensache, wieder der Protzek. Sechs Treffer in den letzten vier Partien und alle vier wurden gewonnen. Die Protzek-Festspiele können weitergehen. Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge)
Es wird mal langsam wieder Zeit, von der vielleicht, eventuell, unter Umständen letzten Chance zu reden. Jetzt muss doch mal der VfL Lohbrügge endlich mal wieder gewinnen, sonst kann es ja nichts mehr werden, würde so mancher Stammtisch als Parole ausgeben. Je weniger Spieltage übrig bleiben, desto ultimativer werden solche letzten Aussagen, denn der Durst nach einem dreifachen Punktgewinn wird von Woche zu Woche, von Tag zu Tag beim Aufsteiger größer. Die Lohbrügger können vom Glück reden, dass die anderen auch nicht viel mehr Punkte gesammelt haben. Aber, das gilt für die anderen auch und die Lohbrügger können nichts dafür, dass sich der Rest nicht absetzen konnte. BU könnte trotzdem zum richtigen Zeitpunkt kommen, denn die Barmbeker sammelten unter ihrem neuen Trainer Thomas Hofmman sieben Zähler aus drei Spielen und sind demnach noch ungeschlagen unter ihm und im neuen Jahr. Das Abstiegsgespenst wird sich an der Barmbeker Anfield Road in dieser Spielzeit wohl kaum noch blicken lassen. Der große Druck dürfte erstmal seinen Hut genommen haben. Eventuell könnte die allerletzte Spannung fehlen. Schiedsrichter: Kruse (TuS Hamburg)
Wie hoch haben sie denn nun gewonnen? 4:2 oder 5:2? Eigentlich uninteressant, denn aufgrund des besseren Torverhältnisses ist noch niemand in der Endabrechnung Pokalsieger geworden, doch die Frage stellt sich durchaus nach der Partie Oststeinbek gegen Norderstedt. Ein Blick auf „fussball.de“ lässt erahnen, dass es fünf OSV-Tore gab, da es dort schwarz auf weiß steht, doch die Augenzeugen und die Spieler werden bestätigen können, dass es wohl nur vier Treffer der Oststeinbeker waren. Den Kohfalisten wird es egal sein, nach einem 1:2-Rückstand waren es die Herren Sa Borges Dju, Römhild und Cihan, die das Weiterkommen sicherten. Für Wedel ist das Duell ein Portion wichtiger als für den gastgebenden Mit-Aufsteiger. Denn trotz des 1:0 in Halstenbek zum Einstand vom neuen Coach Frank Pagenkopf sind es die Wedeler, die noch sehr nahe bei den Fünfen verweilen, die mit, oder vielmehr gegen, dem Abstieg ringen. Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek)
FC Bergedorf (7.) vs. Eintracht Norderstedt (10.) – Montag, 18:00 Uhr
Sander Tannen, Krusestr. 5, 21033 Hamburg
Für beide Protagonisten des abendlichen Kicks hätte die neue Dekade durchaus positiver beginnen können. In Bergedorf ist der Spielbetrieb für die kommende Saison scheinbar wieder denkbarer als vor ein paar Tagen, nachdem der Haupt-Geldgeber verlauten ließ, dass das Portemonnaie geschlossen bleibt. Trainer Manfred Nitschke spricht davon, dass seit letztem Donnerstag wieder Hoffnung über den Sander Tannen schwebt. Es sollen fruchtbare Gespräche im Umfeld des Vereins stattgefunden haben. Ob der Name FC Bergedorf dann erhalten bleibt, wird sich zeigen müssen. Sportlich waren die Auftritte nach der Winterpause eher mau, zwei magere Unentschieden aus drei Begegnungen. Für Norderstedt gab es noch weniger. Ein Remis, zwei Niederlagen, davon eine im Pokal, welche ja dann in Oststeinbek zum Ausscheiden automatisch führte. Es wird Zeit für positive Nachrichten in der so jungen Dekade, meine Herren! Schiedsrichter: Becker (Borussia Segeberg)
Der Pokal hält jedoch auch noch ein ganz besonderes Osterei parat. In der Liga wäre es ein Spitzenspiel, im Pokal demnach ebenso.
Curslack-Neuengamme (7) vs. SC Victoria (10)*** - Montag, 15:00 Uhr – Pokal-Achtelfinale
Curslack, Gramkowweg, 21039 Hamburg
Beide werden irgendetwas sagen, dass auf eine schlechte Generalprobe eine gute Premiere folgt. Nur einer von den beiden Hauptdarstellern wird jedoch mit seiner Annahme richtig liegen, der andere wird sich mit einem blöden Osterwochenende abfinden müssen. Curslack schien bestens aus den Startlöchern gekommen zu sein, Siege gegen HR und bei Altona waren ein Beleg dafür. Doch dann kam Buchholz und entführte drei Zähler vom Gramkowweg. Der Meister und Spitzenreiter hingegen kann noch keinen dreifachen Ertrag nach einer Begegnung sein Eigen nennen. In Niendorf reichte es nur für einen späten Ausgleich, gegen Meiendorf endete die Fahrt mit der Achterbahn mit einem denkwürdigen 3:4. Dies wird Bert Ehm in keinster Weise schmecken und seine Spieler sollten es sich doppelt überlegen, ob sie ihm auch noch ein Ausscheiden im Pokal antun.
Schiedsrichter: Ittrich (MSV Hamburg)
In der Landesliga Hammonia zeigen wir mit gutem Gewissen auf folgenden Partien mit dem Finger:
FC Süderelbe (15.) vs. SV Rugenbergen (4.) – Montag, 15:00 Uhr (Hinspiel: 0:8)
Opferberg (Rasen), Cuxhavener Straße 271 A, 21149 Hamburg
Allein das Hinspielergebnis sollte für die Jungs südlich des Elbtunnels genügend Motivation für diese Begegnung beinhalten. Acht Gegentore bekommt man nicht jeden Tag in der Landesliga eingeschenkt und insofern ist Revanche, Wiedergutmachung oder sonstiges angesagt. Der Gast aus Rugenbergen wird davon nichts wissen wollen und möchte endlich den ersten dreifachen Ertrag in 2010 einstreichen. Nach einem manierlichen Remis in Quickborn verlor der SVR durch einen Zoric-Treffer gegen Sperber. Schiedsrichter: Pfefferkorn (SC Urania)
Es soll zudem nicht unerwähnt bleiben, dass der Spitzenreiter und designierte Aufsteiger aus Schnelsen in Elmshorn gastiert (15 Uhr) und der Zweite ETV seine Visitenkarte in Egenbüttel ab 15 Uhr hinterlassen wird.
Wir weisen auf folgende Partien in der Landesliga Hansa hin:
SC Vorwärts-Wacker 04 (1.) vs. FC Voran Ohe (10.)*** – Montag, 15:00 Uhr (Hinspiel: 4:1)
Öjendorfer Weg 3 (Kunstrasen), Öjendorfer Weg 80, 22119 Hamburg
Ob der Tabellenführer das mehr als unglückliche Ausscheiden im Pokal gegen den hohen Favoriten aus Altona verkraftet hat? Schließlich fehlten nur wenige Umdrehungen des Sekundenzeigers und das 2:1 hätte auch noch 90 Minuten Bestand gehabt, doch der Oberligist kam zum Ausgleich und besaß das glücklichere Händchen bzw. Füßchen im Elfmeterschießen. Der Auftritt gegen das gefühlte Mittelmaß von Voran Ohe wird es zeigen. Der Spitzenreiter darf sich kaum eine Blöße geben, denn zu weit ist der Zweite aus Bramfeld nicht entfernt (fünf Zähler). Doch Obacht, die Reinbeker sind als Gast nicht zu verkennen, besitzen sie doch auf fremden Plätzen die drittbeste Abwehr. Dass sie auch die zweitwenigsten Tore auswärts erzielt haben, wollen wir jedoch nicht unter dem Teppich kehren. Schiedsrichter: Milinovic (SV Altengamme)
TuS Dassendorf (9.) vs. Hamm United FC (3.) – Montag, 15:00 Uhr (Hinspiel: 2:2)
Dassendorf 1, Wendelweg, 21521 Dassendorf
Sie kam etwas unerwartet und aus der Sicht des ambitionierten Aufsteigers war sie auch völlig unnötig. HUFC verlor letzte Woche beim FC Türkiye mit 1:2 und musste die erste Pleite seit September wieder hinnehmen. Drei Punkte sind in Dassendorf eigentlich Pflicht, allerdings sind die Billstedter ein warnendes Beispiel. Der Klassenprimus kam bei der TuS am letzten Wochenende nicht über ein Remis hinaus. Will Hamm jedoch an B&B (Billstedt&Bramfeld) dran bleiben, darf es keine Ausreden geben. Schiedsrichter: Lammers (Horner TV)
Wir wollen nicht verschweigen, dass der Zweite aus Bramfeld um 17 Uhr die Mannschaft aus Wandsetal eingeladen hat, um sich über drei Punkte auf dem Platz zu unterhalten.
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