Die Erinnerungen waren noch frisch. Nach der Fast-Sensation gegen Oberligist Altona am Gründonnerstag, als Billstedt bis zur 88. Minuten führte und am Ende im Elfmeterschiessen verlor, gabs heute wieder Hausmannskost gegen Voran Ohe.
Zunächst schien die Mannschaft von Vorwärts-Wacker aus der knappen Niederlage eher Selbstvertrauen als Enttäuschung mitgenommen zu haben. Druckvoll und spielbestimmend war das Team um Kapitän Dennis Kreutzer. Co-Trainer Andreas Kreutzer sprach gar davon, mit den drei Spielen innerhalb einer Woche bereits eine Vorentscheidung im Titelkampf herbeiführen zu wollen. Doch die ist bis aufs Weitere verschoben. Früh ging Vorwärts-Wacker in Führung. Peter Iwosa brachte den bereits dritten Freistoß in der zwölften Minute direkt auf den Kopf von Kim Liebermann und der nutze die Chance zum 1:0. Ohe schien beeindruckt und Billstedt befreit. Immer wieder kamen die Gastgeber durch Standardsituationen zu Gelegenheiten. So war es dann auch eine Ecke von Yannick Reichenbach, die Juro Julardzija problemlos ebenfalls mit dem Kopf zum 2:0 verwandelte (31.). Ganz so einfach wollte sich der Tabellenzehnte aus Reinbek aber nicht geschlagen geben. Vor allem Danny-Patrick Qasen und Bankowski waren es, die durch schnelle Angriffe zeigten, dass auch der Tabellenführer verwundbar ist. Dennoch entstand der Anschlusstreffer eher überraschend. Martin Holm war es der nach einem Schuss von Qasen und einer Parade durch Samuel Graudenz zum 2:1 abstaubte (35.). Billstedts Stammtorhüter Bernd Kruschewski musste mit Schmerzen bereits früh raus und wird vermutlich am Mittwoch fehlen. Auch der Einsatz von Christian Bollweg der wenig später ausgewechselt werden musste, scheint fraglich.
Voran Ohe hatte in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit gezeigt, dass Billstedt sich noch nicht sicher sein konnte, dieses Spiel zu gewinnen. Wie der Ausgleich entstand war aus Sicht von Vorwärts-Wacker und vor allem von Graudenz aber mehr als ärgerlich. Dieser hatte nämlich einen eher harmlosen Ball gegen Ante Madunic vertändelt und so den Treffer erst ermöglicht (52.).
Aufregend wurde es erst in der 69. Minute wieder. Schiedsrichter Milinovic zeigte Ohe Niklas Müller-Leitloff berechtigterweise die gelb-rote Karte und anschließend auch dem Ersatzspieler Ben Hadj Belgacem, der sich offenbar beim Assistenten zu sehr beklagte. Die dadurch entstandene Hektik hatte sich bereits vorher durch einige fragwürdige und unglückliche Entscheidungen des Referees angedeutet.
Doch auch die Überzahl und fünf Minuten Nachspielzeit reichten Billstedt nicht mehr um ein Tor zu erzielen. Zwar traf Juro Julardzija noch den Pfosten – allerdings im Abseits stehend (83.), doch letztlich fehlte der jungen Mannschaft die Cleverness und Durchschlagskraft gegen tief stehend Reinbeker.
Stimmen:
Andreas Heeschen (Co-Trainer SC Vorwärts Wacker): „Wir hatten eigentlich gesagt wenig als neun Punkte aus den drei Spiele diese Woche geht nicht. Jetzt können es leider nur noch sieben werden. Damit muss man leben. Aber wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Wir haben 2:0 geführt, da darfst du nicht noch den Ausgleich bekommen.“
Peter Wiehle (Trainer FC Voran Ohe): „Das ist natürlich ein gewonnener Punkt. Hier lief am Anfang schon wieder alles gegen uns. Auch der Schiedsrichter hat gegen uns gepfiffen. Umso mehr muss man die Leistung der Mannschaft heute anerkennen. In unserer Situation ist ein Unentschieden hier in Ordnung.“
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