10.04.2010 Vicky im Schongang - Lohbrügge auf Abschiedstournee von Andreas Killat
von Seweryn Malyk
VfL Lohbrügge – SC Victoria 1:3 (0:1)
VfL Lohbrügge: Boll – Braun, Flick, Stritzke, Graf (84. Ay) – Nüchterlein, Möller, Seibert (55. Schumann), Bültenmann – Smaga – Steffens SC Victoria: Wolf – Meyer, Asante, Bajramovic, Kaba (76. Möbius) – Melich, Trimborn, Stilz, Rahn – Erman (69. Vierig), Hamurcu (69. Lauer) Tore: 0:1, 0:2 Erman (24./49.), 1:2 Bültemann (87.), 1:3 Vierig (89.) Schiedsrichter: Lennart Wicke (TSV Glinde): Insgesamt mit einer ordentlichen Leistung. Den Handelfmeter kann man, muss man aber nicht geben. Einzig Schiedsrichterassistent 2 stand nicht immer auf Ballhöhe Besondere Vorkommnisse: Smaga (VfL) scheitert mit Handelfmeter an Keeper Wolf (45.+2) Beste Spieler: Keiner – Erman, Kaba, Hamurcu Zuschauer: 120
Tabellenletzter gegen den Spitzenreiter. Für Lohbrügge das nächste Endspiel, für Victoria die Möglichkeit, sich aus der Mini-Krise (drei sieglose Spiele in Folge) zu befreien. Animiert durch die kürzliche 2:3-Niederlage des Meisters an der Flurstraße, erhoffte sich der seit dem 30. August 2009 sieglose VfL Lohbrügge heute allerdings ebenfalls eine faustdicke Überraschung. Doch es sollte anders kommen. Ohne eine Glanzvorstellung abzuliefern, setzte sich der favorisierte Gast durch und spielte dabei vor allem seine Routine aus.
Doch der Reihe nach. Nach einer verhältnismäßig höhepunktarmen Anfangsviertelstunde kam Victoria langsam aber sicher zu seinen Möglichkeiten. 22 Minuten waren gespielt, als Stephan Rahn mit einem Lupfer an Keeper Boll scheiterte und Melichs Seitfallzieher misslang. Die zweite nennenswerte Gelegenheit ließen die Ehm-Schützlinge dann aber nicht ungenutzt: Hamurcu spielte Sturmpartner Erman frei, der das Leder vor Flick abschirmte und den machtlosen Boll aus Nahdistanz überwand (24.). Bis zum Seitenwechsel hatte „Vicky“ ohne groß zu glänzen alles im Griff, aber in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit springt Bajramovic der Schuss von Bültemann an die Hand und Schiedsrichter Wicke zeigte sofort auf den Punkt. Ein Strafstoß aus der Kategorie „kann man, muss man aber nicht geben.“ Die Hand ging zwar nicht eindeutig zum Ball, doch am Körper angelehnt, wie Bajramovic anzeigte, war die Hand ebenfalls nicht. Wie dem auch sei, Smaga schnappte sich die Kugel zum Elfmeter. Doch schon am Anlauf erkannten die VfL-Fans, dass dies wohl nichts werden konnte, Smaga trabte nämlich ungemein lässig an und scheiterte mit einem schwachen Schuss an Wolf.
Kurz nach dem Wiederanpfiff setzt Hamurcu seinen Mitstreiter Erman erneut in Szene, der bewegliche Angreifer schirmt die Kugel wieder geschickt ab und vollendet ins lange Eck (49.). Erman hat im Moment einfach einen Lauf, drei Treffer im Pokal beim 4:1-Sieg in Curslack und nun ein Doppelpack am Binnenfeldredder. Mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken verwaltete und kontrollierte der Klassenprimus das Geschehen nach Belieben und hatte bis zur 70. Minute noch drei, vier brauchbare Einschusschancen.
Danach schaltete der Serienmeister aber einen Gang runter und wollte die drei Punkte im Schongang einfahren. Lohbrügge ließ sich aber nicht einschläfern und verkürzte überraschend: Flanke Nüchterlein, Stritzke verpasst, doch Bültemann steht am langen Pfosten und netzt ein – 1:2 (87.)! Die Spannung hielt aber nur ganze 120 Sekunden. Dann stellte der eingewechselte Jan Vierig nach Zuspiel von Rahn den alten Abstand wieder her.
Stimmen:
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Auf diesem Platz zu kombinieren war fast unmöglich. Wir haben das Spiel kontrolliert, es in der Schlussphase dann zu locker angehen lassen und wurden bestraft. Nach Meiendorfs Unentschieden ist es bisher ein guter Spieltag für uns. Mal sehen, was Altona morgen macht. Neben dem zweifachen Torschützen Erman hat Kaba ein gutes Spiel gemacht. Insgesamt war es ein verdienter Sieg für uns.
Sven Schneppel (Trainer VfL Lohbrügge): Vicky war klar die bessere Mannschaft, wir haben verdient verloren. Ich hätte aber gerne gesehen, wie das Spiel weiter läuft, wenn der Elfmeter reingeht. Zwar hätte Victoria wohl eine Schippe drauf gelegt und trotzdem gewonnen, aber gespannt gewesen wäre ich schon. Es ist unsere Pflicht weiter alles zu geben. Diese professionelle Einstellung erwarte ich von meiner Mannschaft einfach.
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