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11.04.2010
Nicht gerächt, aber gerecht von



USC Paloma – Oststeinbeker SV 1:1 (0:0)

USC Paloma: Dröge – Savelsberg (69. Keklikci), Kwame, Francke, Osinski – Gregori, Hamurcu, Gottschalk – Richter, Kieckbusch – Protzek
Oststeinbeker SV: Gößling – Blohm, Besic, Stendel, Ildir (59. Akyil) – Weiß – Polat (46. Cihan), Ulusoy, Hiob (71. Günaydin) – Sa Borges Dju, Braesen
Tore: 1:0 Gregori (55., Vorarbeit Protzek), 1:1 Hiob (57., Cihan)
Schiedsrichter: Haase (VfL Pinneberg): Nach dem Spielabbruch bei Concordia gegen Uetersen sein erster Oberligaeinsatz über 90 Minuten. Ein gutes, souveränes Debüt.
Beste Spieler: Francke, Gregori – Stendel, Weiß
Zuschauer: 150

"Wir wollten uns ganz fürchterlich rächen fürs Hinspiel", gab Paloma-Trainer Frank Hüllmann nach Spielschluss seine finsteren Absichten preis. "Doch das ist uns nicht gelungen." Ein 1:1 gegen den starken Oststeinbeker SV ist ein achtbares Ergebnis für den USC, doch die Schmach des 1:5 aus dem Hinspiel konnten die "Tauben" damit nicht ausmerzen. "Am Ende müssen wir aber auch mit der Punkteteilung zufrieden sein, denn sie war gerecht", gab Hüllmann zu Protokoll. "Beide Mannschaften waren auf Augenhöhe."

Ohnehin lautete der Racheplan nicht, den Gegner in Grund und Boden zu stampfen. "Wir wollten 1:0 gewinnen", so Hüllmann. Sprich: Den Gegner ausgucken, zurechtlegen – und dann zuschlagen. Der Respekt, den die "Tauben" vor dem starken Aufsteiger hatten, war sichtbar. "Gerade am Anfang machen die viel Druck", begründete Palomas defensiver Ruhepol, Sven Francke, die abwartende Grundhaltung der Heimelf. Ähnlich wie die Uhlenhorster im Hinspiel, hatten sich erst kürzlich Niendorf und Wedel in den Anfangsminuten vom OSV überrumpeln lassen. Das sollte den "Hüllmännern" nicht passieren, doch beinahe hätten sie trotzdem in der Anfangsviertelstunde hinten gelegen: Nach einem Freistoß von Michael Weiß behauptete sich Ex-Palomate Guido Stendel gegen Przemyslaw Osinski, scheiterte aber am Pfosten (13.). Auf der anderen Seite sorgte einzig Philipp Richter auf Zuspiel von Mahir Hamurcu für einen Hauch von Gefahr, doch der schlappe Schuss aus aussichtsreicher Position wurde zur leichten Beute für Frederik Gößling (19.). So durfte Paloma mit dem 0:0 zur Pause nicht unglücklich sein, zumal Ivan Sa Borges Dju nach feinem Pass von Weiß auf und davon war und Kusi Kwame und Osinski nur die Hacken zeigte, aber auf dem freien Weg zum Tor noch verstolperte (30.).

Auch nach der Pause ging zunächst wieder vom Gast die größere Gefahr aus, doch Sa Borges Dju "verballerte" aus wenigen Metern seine große Chance, die sich ihm in Anschluss an eine Ecke von Patrick Hiob geboten hatte (50.). Nun war es endlich so weit, und auch Paloma konnte sich offensiv ernsthaft in Szene setzen: Palomas Mittelstürmer, mittlerweile als "alter Mann" genauso bekannt wie unter seinem Namen Martin Protzek, war über 88 Minuten bei der starken Gäste-Innenverteidigung bestens aufgehoben, doch zwei Momente gehörten ihm. Zunächst konnte sein platzierter Kopfball von Gößling über die Latte bugsiert werden (52.), doch schon drei Minuten später hatte Protzek nach Richter-Freistoß die nächste Kopfballchance. Wieder war der reaktionsschnelle Gößling dran, konnte aber nur abklatschen lassen. Dennis Gregori war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab (55.). Nun hatte es den Anschein, als könnte Hüllmanns Racheplan aufgehen, doch "wenn man schon das 1:0 schießt, dann sollte man nicht ganz so lange jubeln", ärgerte sich der Coach über das schnelle 1:1 des OSV: Eine Kombination über Sa Borges Dju und Gökhan Cihan vollendete Hiob mit einem überlegten Schuss ins lange Eck (57.).

Danach tat sich nicht mehr viel in den Strafräumen. Ein Beleg dafür, dass beide Seiten mit dem Unentschieden gut leben konnten. "Für uns war der Punkt wichtig, damit wir nach der Niederlage in Buchholz keinen Negativtrend haben", konnte Sven Francke dem Punkt etwas abgewinnen. Auch die "Men in Black", die heute aber in rot spielten, weil die Wäschefrau ihnen versehentlich die Trainingsklamotten in die Koffer gepackt hatte, waren gut drauf: "Wir nehmen alles mit", war Oststeinbeks Co-Trainer Lothar Strahl "rundum zufrieden", während OSV-Kapitän Michael Weiß den Punkt nicht ganz so überschwänglich bewertete, aber: "Wir können damit leben."


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