Nach der 0:1-Heimpleite gegen den SC Sperber am 27. März hatte Ru-Coach Ralf Palapies seiner Mannschaft den Auftrag erteilt, aus den sechs April-Spielen die maximale Punktzahl mitzunehmen. Das gelang dann auch bislang mustergültig, wenn auch die Gegnerschaft nicht gerade zur "haute volaute", wie der Hamburger zu sagen pflegt, zu zählen ist. Beim 15. Süderelbe (1:0) und 13. Eidelstedt (2:0) sowie zuletzt mit 4:0 gegen den die Rote Laterne haltenden VfL 93 gab es dann auch die bis dato geforderten neun Zähler.
Mit dem SC Nienstedten (Platz 14.) erscheint somit auch folglich am Dienstagabend ein Team in Bönningstedt, das, wenn Tabellenplatz Qualität gleichzusetzen ist, die zuvor noch vorhandene Lücke optimal schließt. So braucht es auch nicht zu verwundern, dass die zunächst defensiv eingestellten Gäste den Palapiesern die Oberhoheit auf dem Geläuf überlassen. Allein sie wissen diese nicht zu nutzen, da Phantasie und Spielwitz ihnen an diesem Abend völlig abzugehen scheint. Ungenaues Zuspiel und auch eine sonst legere Spielweise setzen die Nienstedter keiner Gefahrensituation aus. So bedarf es denn auch schon derer tatkräftiger Unterstützung, dass nach 20 Minuten dennoch der Führungstreffer fällt. Einer scharfen Hereingabe von der rechten Seite von Dennis Masurat auf Maik Grabow kommt Außenverteidiger Nikolas Bienek zuvor und spitzelt sie über die eigene Torlinie. Danach werden die Gäste zwar offensiver, bleiben aber in Tornähe und überhaupt ebenso harmlos wie die Eingeborenen. Da hafo.de kein Zeilenhonorar zahlt, und der werte Leser nicht gelangweilt werden soll, wie der Schreiber am Rande des Geschehens, kann die Schilderung der ersten Halbzeit hiermit ihre Bewandtnis haben.
Gleich nach dem Wiederanpfiff endlich mal eine Torszene durch den Rugenbergens Tim Vollmer, dessen Kopfball aber über die Latte streicht. In der 53. Minute nochmals Vollmer mit einem Volley-Knaller nach einem Eckstoß von Masurat, gleichfalls knapp überweg. Danach übernehmen mehr und mehr die Elbanrainer die Spielführung, müssen aber bis zur 72. Minute warten, zu der ihnen ein vielversprechender Abschluss durch Leonard Albino gelingt, der jedoch neben dem langen Pfosten die Seitenauslinie überschreitet. In der 80. aber doch der Ausgleich. Quasi als Gegenleistung für die geschenkte Führung lässt der kleine Tormann Yalcin Ceylani den schon fast entschärften Ball wieder aus den Händen gleiten und ermöglicht Jochen Voecks das mühelose 1:1. Allein die Hochstimmung auf der Gästebank währt nur sechs Minuten, dann nämlich ist es der eingewechselte Christian Dirksen der die aus einem Gewühl abprallende Kugel über die Linie bugsiert. Fast mit dem Schlusspfiff braucht schließlich Patrick Kiene (die Word-Einstellung des Schreiberlings will immer "Keine" schreiben) aus 20 Metern nur das leere Tor zu treffen, da Keeper Abdil Katran sich zuvor auf den Weg zu Gegenseite gemacht hatte, was Keine dann auch tut.
Die geforderten "douze points" sind nun also im Rugenbergener Mühlensack, und es geht am kommenden Freitag auf dem Kunstrasenplatz an der Bundesstraße (Sparbier) gegen den Eimsbütteler TV, wo ein technisch anspruchsvoller Fußball gespielt werden kann. Ein weiterer Dreier dort sowie am 27. April gegen Lieth, und den Bönningstedtern dürfte der zweite Platz und zumindest ein Aufstiegsentscheidungsspiel nicht mehr zu nehmen sein. Die enttäuschten Nienstedter aber müssen zwecks Abstiegsvermeidung versuchen, bei Süderelbe und Eidelstedt zu punkten, was gegen den frisch gekürten Meister aus Schnelsen und gegen den SC Sperber allerdings schwieriger erscheint.
Stimmen:
Frank Bielfeldt(Trainer SCN): Mit dem, was meine Mannschaft hier abgeliefert hat, war ich zwar zufrieden, doch mit dem Ergebnis leider nicht. Das bringt uns nämlich nicht weiter. In der zweiten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach die bessere Mannschaft, die auch den Ausgleichtreffer verdient hat. Doch dann fehlte uns zum Schluss das Quäntchen Glück, da ein Querschläger zum 1:2 einschlug. Danach haben wir natürlich alles aufgemacht.
Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen): Schwamm drüber, nächstes Spiel, mehr will ich nicht dazu sagen.
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