SC Vorwärts/Wacker Billstedt: Kruschewski – Liebermann, Bogunovic, Bollweg, Kopec – Kreutzer, Dülsen (81. Kahyaoglu), Iwosa – Julardzija, Demirici, Reichenbach (77. Sulinski) Rahlstedter SC: Lenz – Krauel, Banasiak, Schörle – Sütcü, Kovacevic, Taege, Taneli, Berchie – Demir (80. Niedrig), Scholtan Tore: 0:1 Scholtan (2.), 1:1 Julardzija (20. Demirici), 2:1 Demirici (45.), 2:2 Scholtan (57. Taneli), 2:3 Scholtan (62.), 2:4 Demir (67.) Rote Karte: Julardzija (86., wg. Meckerns) Gelb-Rote Karte: Kopec (66., Vorwärts/Wacker) Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge): Kein gern gesehener Gast in Billstedt. Griff bei verbalen Attacken sofort durch, ließ die ein oder andere strittige Situation aber laufen. Insgesamt ok. Beste Spieler: keiner – Scholtan, Demir Zuschauer: ca. 150
Wir schreiben den 11. April 2010. Vorwärts Wacker gewinnt das Heimspiel gegen den SC Europa deutlich mit 3:0 und ist mit sechs Punkten Vorsprung Tabellenführer. Die junge Mannschaft um das Trainerteam Schäfke und Heeschen scheint nach 20 Spielen ohne Niederlage die Meisterschaft bereits sicher zu haben. Ein Ergebnis, dass kaum jemand erwartet hatte. Nur zwei Wochen später scheint die Welt in Billstedt schon eine ganz andere zu sein. Durch die Niederlage im Topspiel gegen Bramfeld am vergangenen Spieltag ist das Titelrennen wieder spannend geworden. Vorwärts zwar noch immer mit drei Punkten vorne, doch die Stimmung weit unten. „Ich war schon ein bisschen erschrocken, dass einige hier schon Untergangsstimmung verbreitet haben. Vielleicht hat das auch etwas auf die Mannschaft eingewirkt“ beschreibt Andreas Heeschen die Situation vor dem Spiel gegen Rahlstedt.
Tatsächlich wirkte die Mannschaft von Beginn an nicht gewohnt spielfreudig, sondern gehemmt und vor allem in der Abwehr anfällig. Gleich der erste Angriff der Gäste saß. Ein hoher Ball auf Manuel Demir, der von V/W Keeper Kruschewski unsanft vom Ball getrennt wurde – der wiederum Michael Scholtan vor die Füße fiel (2.). Nur langsam erholten sich die Gastgeber von diesem Rückstand. Immer wieder wurde versucht mit langen Bällen nach vorne für Gefahr zu sorgen, doch der Ausgleich fällt erst nach einem schönen Kurzpass-Spielzug. Yannic Reichenbach legt per Hacke auf Peter Iwosa, der sieht den am Strafraum frei stehenden Hakan Demirici. Dessen Schuß kann Stanislaw Lenz noch parieren, aber Juro Julardzija drückt den Ball letztlich über die Linie (20.). Als Billstedt mit dem Halbzeitpfiff durch Unterstützung der Gäste und dem Tor von Demirici sogar in Führung geht (45.), scheint das erneute Unglück noch einmal abgewendet.
Doch dann zeigt Billstedts Hintermannschaft Auflösungserscheinungen und Rahlstedt nutzt diese durch geschicktes Spiel. Sowohl beim 2:2 (57.) als auch beim 2:3 (62.) hat Scholtan Platz und Zeit den alten Kollegen zu zeigen, dass sein Weggang für Vorwärts-Wacker ein Fehler war. Ohne Frage kam auch die Qualität der Rahlstedter diesen Treffen zugute.
Beim dritten Gegentor vermuteten die Gastgeber eine Abseitsposition von Scholtan, die Schiedsrichter Henkel nicht ahndete. Spätestens von da an, sah sich der Unparteiische dem Unmut der Spieler und Fans ausgesetzt. Die Unzufriedenheit mit dem Spiel und dem Schiedsrichter mündete schließlich in der gelb-roten Karte für Damian Kopec (66.). Auch diese Aufregung wusste Rahlstedt geschickt für sich zu nutzen. Demir erhöhte auf 2:4 (67.). Das Spiel war damit entschieden. Aufregung gab es nur noch, als sich auch Torschütze Julardzija zu verbaler Schiedsrichterkritik hinreißen ließ und dem Kollegen Kreutzer Gesellschaft leisten durfte (86.).
Die Tabellenführung für Billstedt ist vorerst dahin. Punktgleich mit Bramfeld steht man aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf Platz zwei. Noch kann die Saison für Billstedt ein glückliches Ende nehmen. Nimmt man aber die Stimmung im Verein als Gradmesser, siehts eher düster aus. Gefreut hat sich hingegen einer ganz besonders. Drei Treffer gegen den alten Verein sind sicher auch für Michael Scholtan etwas ganz besonderes. Doch Trainer Peter Martens denkt mannschaftlicher: „Ich muss heute wirklich das gesamte Team sehr loben. Vor allem, dass sie sich nicht von der Aufregung haben anstecken lassen.“
Stimmen:
Andreas Heeschen (Co-Trainer SC Vorwärts Wacker): „Wir haben auch schon bis zur Führung nicht besonders gut gespielt. Die Fehler zogen sich dann in die zweite Halbzeit und sind bestraft worden. Vier Tore dürfen wir nicht kassieren. “
Peter Martens (Trainer Rahlstedter SC): „Leider haben wir es versäumt, bereits vorzeitig das 2:0 und 3:0 zu erzielen. In der ersten Hälfte haben wir Vorwärts/Wacker noch zu viel Raum geboten. Das haben wir dann besser gemacht, die Tore herausgespielt und hinten sicher gestanden. Das war heute sicher für mich und die Mannschaft ein Spiel auf das man sich besonders freut und ich denke, wir haben hochverdient gewonnen.“
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