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01.05.2010
Die Gläubigen werden erhört von Mirko Schneider




SV Curslack-Neuengamme – SV Lurup 1:0 (0:0)

SV Curslack-Neuengamme: Nennhaus – Wulff, Blättermann, Figge, Kock – Papke (50. Mahrt), Többen, Theetz (77. Khalili), Khastoo (59. Sander) – Spill, Reincke
SV Lurup: Kindler – Sivcak, Czech, Bohn, Kantekin – Ribeau, Carallo – Geist (73. Kialka), Kaladic – Strömer (77. Helmel), Rohrberg (88. Timm)
Tor: 1:0 Spill (90.)
Schiedsrichter: Braun (Niendorfer TSV) – souveräne Spielleitung.
Beste Spieler: Reincke, Figge, Kock – Kindler, Bohn
Zuschauer: 135

Viele Religionen erklären irdische Güter grundsätzlich betrachtet für Tand. Die wahre Erlösung für die gepeinigte Seele liegt im Jenseits. Vorher gilt es meist, eine Menge Qualen und Verzweiflung zu überwinden. Doch so schlimm es auch kommt, so sind doch hinten die Enten fett, wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder sagen würde, oder um das Schlaraffenland nicht gar zu sehr zum neuen Schlemmer-Himmel zu erklären: Alles wird gut!

Fußballerisch betrachtet könnten sie also in Curslack, lässt man die Sache mit dem Diesseits und Jenseits weg, bald mal ein Werk schreiben, welches sich eingehend mit den vielen wunderbar erlösenden Momenten beschert, die Christian Spill den Fans vom Gramkowweg in schöner Regelmäßigkeit beschert. Neben seinen nicht seltenen schlicht überragenden Spielen leiden sie ebenfalls nicht selten so oft an und mit ihm. Weil er kaum zu sehen ist (keine Offenbarung), dickste Chancen nicht nutzt (furchtbare Offenbarung) oder gegen Ende der Begegnung mit sich hadert (von den guten Geistern verlassen). Doch im entscheidenden Moment ist er da, hält irgendein Körperteil hin, der Ball zappelt im Netz – und schwuppdiwupp ist er der Held, der aus dem Nichts kam.

So war es auch heute wieder gegen eine spielstarke Mannschaft aus Lurup. Nach eher langweiliger Anfangsphase ging es ab Minute 20 chancentechnisch richtig rund, wobei Spill nur einmal ins Geschehen eingriff. Völlig freistehende scheiterte er am sehr starken Marcel Kindler (40.). Genau wie Matthias Reincke (29., 35.), dessen erster Versuch zuvor nur knapp am Winkel vorbeigesegelt war (20.). Die Gäste ihrerseits hatten ihre erste große Einschussgelegenheit nach einer zwar vorhersehbaren, jedoch schicken Freistoßvariante. Matthias Ribeau lief gefühlte 10 Sekunden Richtung „langer Fünfer“, Gian-Pierre Carallo bediente ihn aus dem Halbfeld, und Len Strömer verpasste, bedrängt vom sehr aktiven Christopher Kock, nur um Haaresbreite das Führungstor für den SVL. Dies taten auch Strömer und Jurek Rohrberg kurz vor der Pause (42.), als sie knapp vor dem gegnerischen Fünfer ernsthaft zu einem Doppelpassspielchen ansetzten, anstatt den Ball einfach in eine der beiden Ecken zu hauen (Andreas Klobedanz: „Strömer ist noch sehr jung, aber von Rohrberg muss ich in so einer Szene mehr erwarten können.“). Rohrberg hatte dies zehn Minuten zuvor nach einem gelungenen Zusammenspiel aus ähnlicher Distanz versucht, in Rücklage aber nicht für Gefahr sorgen können.

In Hälfte zwei schien sich dann zu bestätigen, dass Christian Spill heute nichts Himmlisches auf die Reihe bekäme. Erst nutzte er einen kapitalen Fehler von Kindler unglücklich nur zu einem Pfostenkopfball (48.), dann machte Lurup mobil. Strömer (51.) und Rohrberg zielten bei ihren starken Aktionen nur haarscharf vorbei (52.). Curslack scheiterte seinerseits an dem seinen Fehler sofort abschüttelnden Kindler (Reincke, 70./Sander 81.) und schoss einmal knapp vorbei (Sander, 86.).

Und dann kam der Moment, in dem alle Hoffenden verzweifelten. Reincke schickte Spill in den Lauf und dieser tauchte zentral in bester Position vor Kindler auf. Der Ball tickte schön auf und konnte nun nach Herzenslust ins Netz gedroschen werden. Doch Spill berechnete den Ball schlecht und bewegte sein Bein völlig falsch. Seine Rückgabe mit dem Knie entlockte Kindler nur ein müdes Lächeln (89.). Just in diesem Moment prophezeite aber wegen Platzverweisgefahr ausgewechselte Marco Theetz, wie sein Trainer Torsten Henke später erzählte, was gleich passieren würde: „Gleich kriegt er noch einen schweren – und den macht er dann.“

Und in der Tat: Kock flankte in den letzten Sekunden aus dem Halbfeld circa auf Brusthöhe und der seitlich zum Ball stehende Spill ging in die Hocke und köpfelte die Kugel mit viel Gefühl in die lange Ecke. Dem großen Moment der Erlösung folgte ein paar Minuten später ein zweiter, nämlich der Abpfiff. Eine Überzeugung darf eben durch nichts zu erschüttern sein, um wahre Wunder zu vollbringen. Oder wie es Henke ausdrückte: "An Spill glaube ich immer.“


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