Das einzige Samstagsspiel in der Hammonia-Staffel zwischen dem SV Rugenbergen und dem SC Egenbüttel stand unter ganz besonderen Vorzeichen. Nicht nur die örtliche Nähe verbindet die beiden Klubs miteinander, sondern auch die Vergangenheit einiger Protagonisten. In der Winterpause der zurückliegenden Saison verließ Trainer Ralf Palapies den SCE und heuerte nur wenig später beim SV Rugenbergen an. Ihm folgten gleich mehrere Spieler nach Bönningstedt, die dort unter „Pallas“ Regie Teil einer Spitzenmannschaft wurden. Der SC Egenbüttel, der seit Saisonbeginn von Holger Podein und Olaf Ohrt trainiert wird, läuft hingegen seinen Ansprüchen hinterher und dümpelt im Mittelfeld der Liga herum.
Zu Beginn des Derbys, das mit leichter Verspätung von Schiedsrichter Arlioglu angepfiffen wurde, standen mit Stefan Steen, Dominik Lange, Hossein Zolfaghari und Torben Behrens vier ehemalige Palapies-Schützlinge im Aufgebot des SCE. Palapies selbst schickte mit Dennis Schmidt lediglich einen Ex-Egenbütteler ins Rennen. Auf der Bank waren hingegen gleich fünf Spieler zu finden, die vor nicht allzu langer Zeit noch das Trikot der „Moorwegler“ überstreiften.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der beide Mannschaften bemüht waren im Offensivspiel Akzente zu setzen, brachte Henning Hülsebusch die Hausherren aus kürzester Distanz in Front (26). Der Führungstreffer beflügelte den SVR und sorgte für eine zwischenzeitliche Lähmung der Gäste. Zunächst war es wieder „Hülse“ (29.) und danach Sebastian Obe (31.), die den Doppelschlag in aussichtsreichen Schusspositionen knapp verpassten. Die 1:0-Halbzeitführung ging somit vollkommen in Ordnung, denn Rugenbergens Torhüter Yalcin Ceylani musste nicht einmal ernsthaft ins Spielgeschehen eingreifen.
Zur zweiten Halbzeit brachte Palapies Jan Knoefel für Maik Grabow ins Spiel und wollte damit die Angriffsmaschinerie noch mehr ins Rollen bringen. Sein Schachzug funktionierte exzellent, es ergaben sich jetzt fast Chancen im Minutentakt. Der glänzend aufgelegte SCE-Keeper Steen präsentierte sich jedoch hellwach, bewies des Öfteren ideales Timing beim Herauslaufen und vereitelte somit gleich mehrere vielversprechende Gelegenheiten der Bönningstedter. In Minute 66 war Steen jedoch machtlos, als sein Vordermann Zolfaghari einen Handelfmeter verursachte und Christian Dirksen eiskalt einnetzte.
Während sich der Tabellenzweite im Auslassen der Torchancen in der Folge selbst übertraf (meist wirkte der eingewechselte Knoefel äußerst unglücklich vor dem Tor), wagten sich auch die Gäste hin und wieder in die gegnerische Hälfte. Die guten Ansätze des letzten Aufgebots von Podein und Ohrt – die Auswechselbank bestand aus einem Spieler der zweiten Mannschaft und dem Trainer der A-Junioren – blieben aber meist im Verteidigungsverbund des SVR hängen.
Sechs Minuten vor Schluss meldete sich dann wieder Rugenbergens Mann der Woche zu Wort. Nachdem Dirksen bereits im Nachholspiel am Dienstag bei der SV Lieth (4:0) den Sieg mit einem Doppelpack perfekt gemacht hatte, schlug der Spieler mit der Rückennummer 19 nun erneut in zweifacher Ausführung zu und avancierte somit zum Held des Bönningstedter-Chancenfestivals.
Stimmen:
Holger Podein (Trainer SCE): Wir haben gut dagegen gehalten mit dem Rest von unserer Truppe. Durch den Handelfmeter, den man nicht unbedingt geben muss, war das Spiel natürlich entschieden. Steen war für mich der beste Mann auf dem Platz, er hat sensationell gehalten.
Ralf Palapies (Trainer Rugenbergen): Erstmal muss ich mir widersprechen. Egenbüttel hat gut gespielt, aber wir hätten höher gewinnen müssen. Einzig Torhüter Steen hat sie vor einer Reihe von Gegentoren bewahrt. Wir haben zunächst schwer ins Spiel gefunden und sind nicht in den Rhythmus unserer letzten Auftritte gekommen. Insgesamt war es ein Arbeitssieg.
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