07.05.2010 Niendorfs unglücklicher K.O in der AJK von Henrik Diekert
Altona 93 – Niendorfer TSV 3:1 (1:0)
Altona 93: Schau – Ansorge, Sall, Savelsberg, Kappler – Bugrov, Clausen – Harms, Nadj (72. Hadid), Algan (46. Bektas) – Jurkschat (76. Von Wensierski) Niendorfer TSV: Tholen – Maurer, Kocadal, Gehrke (82. Yilmaz), Griesch – Pornhagen, Prange, Schwoy, Avarello (54. Natusch) – Jakobs, Saaba (65. Dönmez) Tore: 1:0 Clausen (18.), 2:0 Jurkschat (49.,FEM), 2:1 Saaba (55.), 3:1 Bektas (77.) Schiedsrichter: Steffen Ludwig (Rostock): Machte ganz viele unnötige Fehler, verlor deshalb im zweiten Durchgang die Kontrolle. Beste Spieler:Ansorge, Clausen, Harms – Tholen, Pornhagen, Schwoy Zuschauer: 275
Nach 90 Minuten gab es trotz Schmuddelwetters und winterlicher Temperaturen viele glückliche Menschen auf dem Acker in der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Ronald Lotz war glücklich, weil er in der Halbzeit erfahren hatte, dass eine Regionalliga-Reform wohl unmittelbar bevor steht. Thomas Seeliger war glücklich, weil seine Mannschaft mitten in die Drangphase der Gäste aus Niendorf hinein das entscheidende 3:1 erzielt hatte, und weil zwei Spieler trafen, die sonst eher als Chancentod verschrien sind. „Sebastian Clausen hätte in dieser Saison schon zehn Tore machen können. Für ihn und Onur Bektas freuen mich die Tore besonders“, so der Coach nach dem Abpfiff. Überhaupt nicht glücklich war hingegen Altonas Spielmacher Berkan Algan. Den wechselte Seeliger zur Pause aus, was „Berki“ nicht ganz verstehen konnte: „Er hat gesagt, dass ich schlecht gespielt habe. Er ist der Trainer, das muss ich akzeptieren. Aber ich kann diese und einige andere Entscheidungen von ihm nicht nachvollziehen.“
Tatsächlich hatte Algan mindestens eine hervorragende Aktion in den ersten 45 Minuten. Er erkämpfte den Ball kurz hinter der Mittellinie, wurde bei der Flanke vor das Tor hart gefoult. Der Ball fand dennoch seinen Weg zu Sebastian Clause, der durch die Niendorfer Innenverteidigung rannte wie scharfes Messer durch warme Butter und im Nachschuss zur AFC-Führung traf (18.). Acht Minuten vorher hatte Harry Jurkschat bereits über das Tor geköpft. Nach dem Gegentor spielte der NTSV zwar gefällig bis zum Strafraum, allein zwingende Chancen waren eine Seltenheit. Die beste vergab Gerrit Jakobs, als er Christian Schau aus 25 Metern prüfte. Altonas Ersatzkeeper, Olli Hinz war die Woche über Krank, parierte im zweiten Versuch (42.).
Die zweite Halbzeit bot deutlich mehr Unterhaltung als die erste, beinahe wurde einem angesichts des spannenden Oberliga-Fußballs sogar ein bisschen warm. In der 49. Minute foulte Timo Gehrke Clausen wohl im Strafraum, Jurkschat verwandelte den fälligen Elfmeter. Danach waren vor allem die Gäste wie verwandelt: Frank Saaba traf nach Doppelpass mit Markus Schwoy nur den Pfosten (50.). Fünf Minuten darauf machte er es nach dem gleichen Spielzug besser, ließ Schau beim Anschlusstreffer keine Chance. Zwischenzeitlich hatte Andre Tholen allerdings die Vorentascheidung durch den eingewechselten Onur Bektas verhindert (52.).
Schlag auf Schlag ging es weiter: Ein Flatterball von Steffen Harms drehte sich am Torwinkel vorbei (61.), genauso wie ein Distanzschuss von Schwoy auf der anderen Seite (66.). Dann gab ein ganz übler Aussetzer der Abwehr den Gästen den Todesstoß. Kasper von Wensierski schlug den Ball mit seiner ersten Aktion hoch und weit nach vorne, die NTSV-Verteidiger guckten bestenfalls interessiert zu, wie Bektas den Ball ungehindert im Tor unterbrachte (77.).
Kurz vor Schluss änderten weder Thasin Yilmaz, dessen Schuss von Schau auf der Linie entschärft wurde (85.), noch ein letzter Versuch von Bektas, den Tholen großartig parierte (90.) etwas am Endergebnis.
„Die Jungs haben geackert und letztendlich die Tore gemacht“, strahlte Thomas Seeliger nach dem Abpfiff. Und auch Carrel Segner mochte seinen Niendorfern nicht so recht böse sein: „Wir waren dem 2:2 sehr nahe und haben uns durch haarsträubende Schnitzer um den Lohn gebracht. Das tut mir richtig weh, weil die Jungs toll gekämpft haben und sich dann am Ende selbst bestrafen.“
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