11.05.2010 Nien- und Bergedorf trennen sich unentschieden von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
Niendorfer TSV – FC Bergedorf 85 1:1 (0:0)
Niendorfer TSV: Tholen – Maurer, Kocadal, Prange, Griesch – Pornhagen (68. Avarello), Semtner (68. Dönmez), Schwoy, Natusch (65. Yilmaz) – Jakobs, Saaba FC Bergedorf 85: Braun – Pettersson, Leinroth, Sobczyk, Keklikci - Carolus, Mansour, Iscan – Gürel (65. Kalma), de la Cuesta - Landau Tore: 0:1 Landau (50.), 1:1 Yilmaz (72.) Rote Karte: de la Cuesta (89., der junge Mann nahm sich seinen Trainer zum Vorbild, und sagte über den Referee offenbar einige unpassende Worte, die dessen Assistent vernommen hatte) Schiedsrichter: Averhoff (TSV Seestermühe), leitete die Partie besser, als es der Bergdorfer Coach zeitweilig wahrhaben wollte Beste Spieler Tholen, Griesch - Landau, de la Cuesta Zuschauer: 68 (davon bestimmt 19 Bergedorfer)
Ungewöhnliche Temperaturen in der zweiten Mai-Dekade stellten die 22 Akteure vor die Wahl, sich entweder Einen abzuklappern oder aber Lauf- und Einsatzbereitschaft zu zeigen und damit die wenigen Plusgrade zur Abkühlung zu nutzen. Zur Freude der wenigen Schaulustigen entschieden sich die Spieler Gott sei Dank für die zweite Möglichkeit, und so blieb auch dem Gespann unter der Aufsicht des Schiedsrichterbeobachters Christian Soltow (Germania Schnelsen) gar nichts anderes übrig, als gleichfalls ein erhebliches Laufpensum hinter sich zu bringen.
Nun wenige Zeigerumdrehungen nach dem Anpfiff erhält 85-Keeper Tobias Braun bereits Beschäftigung bei einem Kopfball von Ole Natusch und in Minute elf streift eine Hereingabe von Michael Saaba das Quergebälk. Ein Konter der Gäste landet drei Minuten später bei Sascha de la Cuesta, der die Kugel von rechts am herausstürzenden André Tholen vorbeischiebt, aber auch am langen Pfosten. Danach ein Eck- von Matthias Pornhagen und ein Freistoß von Markus Schwoy auf den unmittelbar vor Spielbeginn für Timo Gehrcke aufgestellten Daniel Prange, doch der Substitutiar kommt in Tornähe mit seinem Scheitel nicht an die gut gemeinten Dinger heran. Auf der anderen Seite scheitert Jan Landau zweimal an Tholen, und auch Saaba weiß in aussichtsreicher Position seine Chance nicht zu nutzen.
Kurz nach Beginn der Halbzeit II geschieht auch endlich das, was schließlich den Sinn und Reiz eines Fußballspiels ausmacht. Dem Schreiber wird gerade seine georderte "Krakauer" übergeben, als er Landau und das Spielobjekt in Begleitung zweier Niendorfer Defensivkräfte von außen nach innen streben sieht. Aus 20 Metern zieht der "Landauer" unbedrängt ab und der NTSV-Keeper ist gegen das aus seiner Sicht links unten einschlagende Geschoss machtlos. Die Platzherren, nun die achte Rückrunden-Niederlage befürchtend, beginnen ihre zuvor gezeigte tatkräftige Contenance zu verlieren, und die von den Sander Tannen scheinen nun zu versuchen. die Führung sutje heimwärts schaukeln zu wollen. Doch Carrel Segner hat einen guten Einfall, indem er den kleinen Tahsin Yilmaz einwechselt. Der ist es nämlich, der das von Mike Griesch in den Strafraum beförderte Leder volley unerreichbar für Goali Braun zum Ausgleich in die Maschen setzt. Auf der Bank der Mountainer kommt nun Hektik auf. Fast jede Entscheidung des Referees aus der Seestermüher Marsch wird von dem sonst so überlegt und bedacht handelnden "Manni" Nitschke mit nahezu wütenden Kommentaren bedacht, fast scheint es so, als stünde der Bergedorfer Abstieg oder schlimmer noch, die Fusion mit GSK, unmittelbar bevor. Seine Aufregung legt sich auch nicht, als er sehen muss, wie sein Landau, den aus dem Kasten herausstürzenden Tholen weit außerhalb des Strafraums ausspielt, sein Schlenzer aber noch auf der Linie von Özden Kocadal zur Ecke abgewehrt wird. Kurz vor dem Ende muss Nitschke dann gar noch einen Freistoß der Seinen, ausgeführt von Abdullah Kalma, an die Latte mit ansehen. Doch mit dem Schlusspfiff zeigt er wieder sein wahres Gesicht (siehe Trainerstimmen). Fußball ist wahrlich alles im Leben.
Den Niendorfern bleibt auch nach diesem einen Punkt die "Rote Laterne" in der Rückrundentabelle (hinter H-R und Uetersen) vorbehalten, allein 39 Punkte insgesamt und Platz neun verschaffen Planungssicherheit für die nächste Oberliga-Spielzeit. Das gilt auch für die Bergedorfer, die mit 45 Zählern das zentrale Mittelfeld des Tabellariums anführen
Stimmen:
Manfred Nitschke (Trainer Bergedorf): Das war heute von mir leider übertrieben, das muss ich ehrlich sagen. Der Schiedsrichter hat seine Sache ordentlich gemacht. Ich denke auch, dass es eine gerechte Punkteteilung war. Damit sollte alles in Ordnung sein. Man muss sich bisweilen auch nicht so wichtig nehmen.
Carrel Segner (Trainer Niendorf): Es war ein richtig interessantes Spiel. Es ging rauf und runter, Torchancen hüben wie drüben, und insofern ist das Unentschieden völlig gerecht.
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