11.05.2010 Cordi schafft den Sprung über den Limes von Andreas Killat
präsentiert:
SC Concordia – SV Halstenbek-Rellingen 3:1 (0:1)
SC Concordia: Garvs – Marx, Akbarzadah, Otto, Paulsen – Karakas, C. Kappler – Jernane (73. Behrends), Franz – Aydin (90. Galica), Bambur (65. Steinhöfel) SV Halstenbek-Rellingen: Langner (40. Pidde) – Warnick, Hermanowicz, Marquardt, Diederichsen (88. Cetinkaya) – Rußbüldt, Wroblewsky – Eta, Bräuer, Arslan (59. Richert) – Ude Tore: 0:1 Rußbüldt (18.), 1:1 Karakas (68., FE), 2:1 Franz (85.), 3:1 Aydin (89.) Gelb-Rot: Wroblewsky (HR, 68./71. Foul/Foul) Rot: Ude (HR), nach dem Schlusspfiff wegen Schiedsrichterbeleidigung Besondere Vorkommnisse: HR-Keeper Tim Langner musste verletzt mit dem Krankenwagen abtransportiert werden (36.), die Partie war für mehrere Minuten unterbrochen Schiedsrichter: Sebastian Born (SV Bergstedt): War häufig überfordert, verzettelte sich mit vielen kleinen Fehlentscheidungen (Ecken, Freistöße, Zweikampfbeurteilungen). Der Elfmeter war hart, aber vertretbar, ebenso Gelb-Rot gegen Wroblewsky Beste Spieler: Karakas – Bräuer (1. Hz) Zuschauer: 140
Nein, für Fußballfeinschmecker war das heute nichts in Hinschenfelde, da waren sich die Kiebitze Marco Krausz, Matthias Bub, Mike Breitmeier (alles Ex-Oberliga-Trainer) und Jörg Franke (Scout beim VfB Lübeck) hinterher einig. Doch bei der Tabellenkonstellation (15. vs. 16.) war das eigentlich auch nicht zu erwarten, sondern harter Abstiegsfight angesagt.
Diesen zeigten jedoch zunächst nur die Gäste, die schon nach wenigen Minuten fünf bis sechs Ecken zu verzeichnen hatten und in der ersten Halbzeit eindeutig spielbestimmend waren. Belohnt wurden die Bemühungen mit dem frühen 1:0 durch Fabian Rußbüldt, der kurz vor der Strafraumgrenze flach ins rechte Eck abzog (18.). Weitere Chancen oder gar schöne Spielzüge waren jedoch ansonsten Mangelware, beide Teams wirkten seltsam gehemmt.
Cordi fand erst nach über 30 Minuten besser in die Begegnung und hatte durch Christian Paulsen, dessen Kopfball Sören Warnick an die Latte lenkte, sogar etwas wie eine Ausgleichschance (36.). Bei dieser Aktion verletzte sich HR-Torwart Tim Langner, der heute den Rot-gesperrten Dennis Schultz vertrat, leider schwer am Knöchel, als er nach dem Luftkampf unglücklich auf dem Boden aufkam, umknickte und mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. So kam Kreisliga-Keeper Andreas Pidde aus der zweiten Mannschaft zu seiner Oberliga-Premiere – und blieb fast 20 Minuten völlig beschäftigungslos. Die Hausherren verstanden es nicht, die Gästeabwehr bzw. den „kalt“ aufs Spielfeld gekommenen Torhüter unter Druck zu setzen.
Nach der Pause entschied sich die Partie innerhalb von fünf Minuten. Oliver Wroblewsky bedrängte im Strafraum Christian Kappler, der ließ sich dankbar fallen (wie einst Rudi Völler im WM-Finale 1990) und Schiri Born entschied auf Strafstoß und Gelb für den Sünder. Cihad Karakas verwandelte eiskalt (68.). Von nun an hatten sich die HR-Spieler auf den Referee als Schuldigen allen Übels eingeschossen, jede Aktion wurde kommentiert und es verwundert nicht, dass ausgerechnet Wroblewsky nur drei Minuten nach seiner Elfmeter-Attacke erneut hart in den Mann ging und dafür Gelb-Rot kassierte (71.).
Einen Sturmlauf startete Cordi jedoch nicht, im Gegenteil, auch in Unterzahl sorgte HR durch Benjamin Eta und Yannick Bräuer vorne für einige Unruhe, allerdings ohne nennenswerte Torgefahr zu verbreiten. Auch auf der anderen Seite blieb Pidde im Tor faktisch arbeitslos, in der Kreisliga wird er wahrscheinlich mehr zu tun haben. Doch fünf Minuten vor dem Ende ein folgenschwerer Blackout des Keepers, den sich neben den Pfosten senkenden Kopfball von Kevin Franz hätte Pidde halten müssen, zeigte aber fast keine Reaktion und „begleitete“ den Ball quasi über die Linie (85.).
Nun hatten die Hinschenfelder Oberwasser, HR ließ die Köpfe hängen, haderte immer noch mit dem Elfmeterpfiff und der Hinausstellung und ließ sich in der Schlussminute durch Christoph Aydin zum 1:3 auskontern (89.). Nach dem Schlusspfiff bildeten die Concorden eine großen Jubelkreis und sogar Coach Daniel Sager tanzte munter mit, wann hat man das je gesehen?
13 Punkte aus den letzten fünf Heimspielen und noch vier weitere Partien auf heimischen Grund in der Hinterhand – für Cordi ist wieder Land in Sicht, zumal Lurup mit nunmehr 33 Punkten wieder eingeholt wurde (und das mit einer Partie weniger). Zum SC Condor beträgt die Differenz auch nur noch drei Treffer und die Raubvögel sind am Vatertag der nächste Gast im Sportpark, jedoch ohne Mike Breitmeier, der gestern Abend von seiner Demission erfuhr (siehe Pressemitteilung: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4001) und heute kurz vor Schluss auf der Anlage erschien, wo er so lange erfolgreich Trainer beim TSV Wandsetal war.
Für die Halstenbeker muss man hingegen schwarz sehen, die positive Auswärtsbilanz (zuletzt sieben Punkte aus drei Partien) konnte nicht fortgesetzt werden, die chronische Heimschwäche ist bedenklich und heute gleich drei Spieler verloren. Sollte zudem Torhüter Dennis Schultz für seine Rote Karte aus dem Meiendorf-Spiel länger gesperrt werden, wird es wohl ein echtes „Himmelfahrtskommando“ am Donnerstag gegen Lurup.
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