13.05.2010 Der Condor erweist sich als ein Phönix (aus der Asche) von Peter Strahl
präsentiert:
SC Concordia – SC Condor 0:3 (0:3)
SC Concordia: Garvs – Marx, Akbarzadah, Otto, Lemcke – Jernane (31. Steinhöfel), Drews (65. Markic), C. Kappler, Franz – Behrends (46. Karakas), Bambur SC Condor: Kleinschmidt - Twardawa, Lüdemann, Jakubowsky, Grudzinski (81. Alic) – Carlson, Abshagen (70. Yasar), Pawletta, Eren – Concilio (34. Raschidy), Gyimah Tore: 0:1 Abshagen (20.), 0:2 Raschidy (34.), 0:3 Twardawa (44.) Schiedsrichter: Ladiges (FC St Pauli), ohne Fehl Beste Spieler: keiner – Abshagen (fast wie einst in Altona), aber auch die übrigen 13 wussten gut zu gefallen Zuschauer: 300 (offiziell)
Wer in den letzten Wochen, wie der Schreiber, das Gedaddele der Condoraner des Öfteren mit ansehen musste, der kam an diesem Himmelfahrtstag nicht aus dem Staunen heraus. Stets in Bewegung und somit mehrheitlich im Ballbesitz, aggressiv bei den Zweikämpfen und durchaus gute Ansätze beim Zusammenspiel über mehr als zwei Stationen, waren Merkmale, die der neutrale Beobachter seit Langem nicht mehr bei den Gelb-Schwarzen zu sehen bekommen hatte. War es der am Dienstag bekannt gegebene Trainerwechsel von Mike Breitmeier auf Meik Ehlert, hatten nun auch die Oldenfelder Spieler den Ernst der Situation erkannt, waren die Platzherren so schlecht, oder ließen sie ihre Besucher vom Berner Heerweg allein aus nachbarschaftlicher Verbundenheit so gut aussehen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung aber müßig ist. Denn nach 90 Minuten konnte ein hoch verdientes und eindeutiges 0:3 den Ergebnissen im DFB-Netz hinzugefügt werden.
Bereits in den ersten Spielminuten zeigt das Spiel der Gäste deren eben gelobte Eigenschaften, allein die Cordi-Abwehr erweist sich zunächst als stabil. Erst in der 19. Minute brennt es lichterloh vor dem Tor der Platzherren, als Söhren Grudzinski John Gymiah einen Freistoß von rechts auf den Kopf legt, Keeper Björn Garvs jedoch glänzend zur Ecke abwehrt. Auch für die von dort kommende Kugel zeichnet Grudzinski verantwortlich, und der kleinste Mann auf dem Platz benutzt gleichfalls seinen Schädel gegen ihm gewährende Herumstehende, um den Führungstreffer zu markieren. Eine Viertelstunde später beweist dann der Neucoach sein glückliches Händchen. Ein langer Ball von Gene Carlson landet bei dem just eingewechselten (Marco Concilio war nicht ganz fit) Kaveh Raschidih und es steht 0:2. Auf der anderen Seite fast der Anschlusstreffer. Aber der ebenfalls erst später auf den Platz gekommene Kai Steinhöfel findet kein Mittel, um aus kürzester Entfernung an Sascha Kleinschmidt vorbeizukommen. Statt dessen fast mit dem Pausenpfiff der dritte Treffer durch Heiner Twardawa nach einer Grudzinski-Flanke.
Daniel Sager gönnt seinen Schutzbefohlenen lediglich sechs Pausenminuten. "Mehr haben sie heute nicht verdient" lautet seine Begründung. Doch statt sich am Ofen und mit heißem Tee aufwärmen zu dürfen, müssen sie nun geduldig auf ihre Kontrahenten und das Gespann warten, welche die zulässige Regenerationszeit voll ausschöpfen. Allerdings überstehen sie diese zehn Minuten erstaunlich gut. Partie und Chancenverteilung präsentieren sich nun ausgeglichener, aber weder Abshagen und zweimal Ugur Yasar drüben noch Steinhöfel, Kevin Franz sowie Dejan Markic hüben können die sich ihnen bietenden Gelegenheiten der besseren Art nutzen.
Die Sager-Elf muss nun alles daran setzen, um die heute aus "Hinschendörpen" entschwundenen drei Punkte am kommenden Dienstag im Nachholspiel aus der 26. Runde gegen den TSV Uetersen zu vereinnahmen, dessen Relegation nunmehr feststeht. Doch zuvor steht ein Besuch an der Hoheluft beim (noch?) amtierenden Meister auf dem Plan. Endgültige Klarheit über den Verbleib der einstigen "Marienthaler" aber wird es erst nach Pfingsten geben, wenn sie ihre beiden Heimspiele gegen Wedel und Niendorf absolviert haben. Vicky und Wedel sind es auch, die über das Schicksal der nunmehrigen Ehlert-Elf zu entscheiden haben zugleich aber auch über ihr eigenes. Dritte im Bunde derer, die mit Freud oder Leid konfrontiert werden, ist übrigens die Hüllmann-Auswahl des USC Paloma. Die werden nämlich am Sonntagmorgen Condor empfangen und am Schlusstag in Halstenbek zu Gast sein, wo sich möglicher Weise erst nach 90 Minuten Spielzeit herausstellen wird, ob ihre Heimsuchung zum Gratu- oder Kondolieren erfolgte.
Stimmen:
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Das waren drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Wir haben heute fast alles richtig gemacht, deshalb gibt es auch nur wenig Kritikpunkte.
Daniel Sager (Trainer SC Concordia): Glückwunsch an Condor, die vernünftig aufgetreten sind. Wir haben nicht das geschafft und umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ich könnte jetzt noch viel analysieren. Dazu habe ich aber keine Lust. Condor war uns in allen Belangen überlegen und hat am Ende verdient gewonnen.
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