HEBC: S. Wolgast – Prostran (75. Schirra), Martini, T. Wolgast, Förster – Ferck, Ryziotis – Kopp (70. Avarello), Müller, Ismaili (70. Gramsch) – Raptis Altona 93: Hinz – Ucan, Kappler, Savelsberg, Ansorge – Leuthold, Nadj, Sall, Rodrigues Oliveira (63. Hadid) – Mus (82. v. Wensierski), Jurkschat (86. Bergmann) Tore: 0:1 Jurkschat (4.), 1:1 Raptis (27.), 1:2 Leuthold (68.), 1:3 Bergmann (93.) Gelb-Rote Karte: Sall (26., wegen Meckern) Besondere Vorkommnisse: HEBC ab der 80. Minute mit zehn Mann, da Raptis verletzt ausschied Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge), souveräne Spielleitung Beste Spieler: Ferck, Ryziotis – Leuthold, Jurkschat, Nadj Zuschauer: 450, davon 313 zahlende
Viel hatten sich die Mannen von Coach Tom Woltemath vorgenommen, doch nach nur vier Minuten war der Schlachtplan vorerst über den Haufen geworfen. Quasi mit dem ersten Angriff erzielte Mario „Harry“ Jurkschat die frühe Führung für die Gäste. Nach einer Flanke von Tobias Leuthold konnten die Hausherren den Ball nur gen Mitte abwehren und fanden in Jurkschat einen dankbaren Abnehmer.
Dieser frühe Rückstand war Gift für das geschundene Seelenleben der Lila-Weißen, die nach dem verkorksten Saisonstart ihren Anhängern einen Pokalfight liefern wollten. Allerdings zeigte sich insbesondere die Defensive in der Folge überaus nervös, und verhinderte somit einen geordneten Spielaufbau. Mehrfach griff Coach Woltemath lautstark von der Seitenauslinie ein und forderte seinen Defensivverbund zu mehr Kommunikation untereinander auf. Altona hingegen vertraute auf seine individuelle Stärke und war sich bewusst irgendwann den nächsten Treffer nachlegen zu können. Allerdings machte die Partie in der 26. Minute eine komplette Kehrtwende. Nach einem leichten Foul von Andreas Kappler an Christos Raptis entschied der Unparteiische Christian Henkel auf Freistoß für die Gastgeber. Hierüber echauffierte sich Abdou Sall dermaßen lautstark, dass Henkel ihn innerhalb einer Minute erst den gelben und anschließend den gelb-roten Karton zeigte. Den fälligen Freistoß netzte Raptis zudem sehenswert per Kopf zum überraschenden Ausgleich in die Maschen.
Jetzt wurde den 313 zahlenden Zuschauern endlich der erwartete Pokalfight geboten. HEBC kämpfte und grätschte um jeden Zentimeter des Reinmüllers. Insbesondere der Aggressive Leader Thorsten Wolgast ging nunmehr als wahrer Kapitän voran, und forderte seine Jungs zum aggressiven Zweikampfverhalten auf. Ein typisches Reinmüller-Spiel entwickelte sich sozusagen. Altona zeigte sich durchaus imponiert und verlor kurzzeitig die Ordnung, und somit die Kontrolle über das Spiel. Mit einem unter dem Strich gerechten Unentschieden ging es dann zum Pausentee.
Coach Thomas Seeliger schien in der Pause jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannen spielten wieder wesentlich disziplinierter und glichen hierdurch die numerische Unterzahl aus. Insbesondere nach Standardsituationen brannte es im HEBC-Sechzehner lichterloh. Somit war es nicht weiter verwunderlich das eine solche Standardsituation für den Führungstreffer sorgen sollte. Nach einem Freistoß von Jurkschat war Tobias Leuthold eine Schuhspitze eher am Ball als sein Gegenspieler und überwand Sven Wolgast zur Führung. Keine drei Minuten später war der Doppelschlag fast perfekt, jedoch bugsierte Mustafa Hadid einen weiteren Freistoß von Jurkschat mit der Hacke nur an das Lattenkreuz. Woltemath ging nun aufs Ganze und wechselte weitere Offensivkräfte ein, jedoch war der Kräfteverschleiß vorher zu groß gewesen und die Hausherren kamen zu keiner richtigen Torchance mehr. Altona auf der anderen Seite nutze den letzten Konter zur Entscheidung durch den eingewechselten Mirco Bergmann.
Unter dem Strich bleibt ein verdienter Sieg der Gäste stehen, denen der HEBC allerdings viel abverlangte. Altona weiß um seine Stärke und spielt im sicheren Vertrauen irgendwann den entscheidenen Treffer zu machen. Die Lila-Weißen hingegen haben das Chaos vom letzten Freitag, wie in der Stadionzeitung angekündigt, wieder vergessen gemacht. Mit einer solchen Leistung sollte am Sonntag der erste Dreier eingefahren werden können. Es bleibt nur zu hoffen das die Niederlage nicht noch einen faden Beigeschmack bekommt. Goalgetter Raptis musste zehn Minuten vor Ende der Partie den Platz mit dem Verdacht einer Knieverletzung verlassen.
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