20.08.2010 Die Pokalhelden erledigen auch das Alltagsgeschäft erfolgreich von Peter Strahl
präsentiert:
SC Victoria – Niendorfer TSV 2:0 (0:0)
SC Victoria: Ludewig – Theißen, Bajramovic, Asante, Kim – Schulz (69. Hamurcu), Trimborn, Stilz (79. Kaba), Lauer (89. Kement) – Geist, Rahn Niendorfer TSV: Tholen – Maurer (68. Saaba), Heysen, Kocadal, Griesch – Natusch, Prange, Semtner, Möbius – Schwoy, Dönmez (75. Yilmaz) Tore: 1:0 Theißen (56.), 2:0 Rahn (68.) Schiedsrichter: Adrian Höhns (TuS Dassendorf), war nicht besonders auffällig, seine Leistung folglich zufriedenstellend Beste Spieler: Schulz - Griesch Zuschauer: ca 300
Für Victoria Trainer begann die eigentliche Arbeit eigentlich erst am Montag. Denn nun war er gefordert, seine am Tage zuvor so erfolgreiche Mannschaft wieder auf den Boden der Tatsachen, sprich die Spiele der Hamburger "Stadtliga", zurückzuführen. Denn das ist klar, der Erfolgscoach denkt nicht nur an den Weg nach Berlin, sondern auch in kleineren Kategorien, nämlich den erneuten Meistertitel in der Hansestadt.
Das scheint ihm dann auch gut gelungen zu sein. Seine Auswahl, der die sonntäglichen Strapazen durchaus noch anzusehen sind, beginnt die Partie betont ruhig und scheint vor allem bemüht, den Ball in den eigenen Reihen halten zu wollen. Die Niendorfer aber vermögen nicht die Gunst der Stunde zu nutzen, und durch eine kampfbetonte Einstellung das Vorhaben des Meisters zu durchkreuzen. So vermögen sie zwar ordeentlich mitzuhalten, aber auch nicht mehr. Dennoch taucht nach elf Minuten SCV-Neuzugang Sergej Schulz nach einem langen Ball gefährlich vor André Tholen auf, allein der Keeper kann sich noch in dessen Schussbahn werfen. Bereits zwei Minuten später muss der sympathische Kasache auf der eigenen Torlinie aushelfen, wo es ihm gelingt einen Niendorfer Ball nach vorherigem Eckstoß noch unschädlich zu machen. Nach und nach beginnt das Spiel auf beiden Seiten ungenauer zu werden, und veranlasst Bert Ehm, sich die Haare zu raufen, insbesondere in der 31. Minute, als sich der Ex-Luruper Jan Geist bei der Ballannahme als zu umständlich erweist und eine gute Möglichkeit verstreichen lässt. Fünf Minuten danach eine scharfe Hereingabe von erneut Schulz, aber drei Blau-Gelbe verfehlen. Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff nochmals Jan Geist in aussichtsreicher Position, doch Tim Heysen kann dessen Schuss noch durch entschlossenen Einsatz zum Eckball abfälschen, der nicht einbringt.
Auch im zweiten Abschnitt gelingt den Gästen nur Weniges. Deren beiden Angreifer erweisen sich als Totalausfälle. Marcus Schwoy, - was für eindrucksvolle Condor-Partien sind dem Schreiber noch in Erinnerung, genau so wie die Bliemeister-Worte von vor fünf, sechs Jahren "mein größtes Talent" – und Tamer Dönmez erweist sich nur als Fummler ohne jedwede Wirkung. Anders hingegen die Triple-Champions. Nach knapp einer Stunde und einem Eckball gelingt dem sträflich ungedeckten Dennis Theißen das 1:0. In Minute 68 kommt Geist, da er von Dönmez nicht attackiert wird, in Ballbesitz und zu einer mustergültigen Flanke auf Stephan Rahn, der ihn ebenso vorschriftsmäßig auf der rechten Seite mit der Brust annimmt und sie in linken oberen Winkel weiterleitet. Die Erwähnung eines Geist-Alleinganges mit Tholen-Abwehr kurz vor dem "final whistle" ist dann nur noch Chronistenpflicht.
Während die Victorianer erst einmal dem morgigen Abend und der Pokalauslosung bei SKY entgegenfiebern, wartet der Schreiber mit Interesse, aber auch mit Geduld, auf den Zeitpunkt, zu dem er von den Niendorfern mal das zu sehen bekommt, was eigentlich in der Mannschaft stecken müsste. Unter den gegebenen Umständen hätte heute mehr drin liegen müssen.
Wen noch sicherlich interessante Bilder von diesem Spiel interessieren sollten, der sei ab Sonnabend auf folgenden Link hingewiesen: http://www.wgenat.de
Punktspiel-Statistikaus der Sicht des Gastgebers seit 1919: 13 Spiele – 10 Siege – 3 Remis – 0 Niederlagen – 29:10 Tore
Stimmen:
Carrel Segner (Trainer SV Niendorfer TSV): Nicht jede Woche ist Pokalspiel. Deshalb war das Ganze auch heute nicht so brisant. In der ersten Halbzeit haben wir wirklich gut mitgehalten. Dann aber haben wir durch dumme Fehler noch verloren. Wir hatten uns mehr vorgenommen, doch wir sind in der Offensive einfach nicht durchschlagkräftig genug. Überdies hat uns der rot gesperrte Pedroso-Bussu gefehlt, und so ist es uns, genau wie Rot-Weiß Oberhausen nicht gelungen, ein Tor zu erzielen.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Wir hatten heute eine schwere Aufgabe, sie aber mit viel Geduld souverän gelöst. Dass Niendorf Fußball spielen kann, wissen wir. Besonders in der ersten Halbzeit haben sie es auch gezeigt. Wir haben es dann in der zweiten Halbzeit auch geschafft, mehr Druck zu machen. Das erste Tor war sicherlich ein wenig glücklich nach der Flanke von Bajramovic. Der zweite Treffer aber war dann traumhaft herausgespielt. Das hat mich besonders für Jan Geist, den ich heute sehr bemüht gesehen habe, gefreut. Er wird sicherlich auch das noch bringen, was wir von ihm erwarten, nämlich Tore. Lob an meine Mannschaft, dass sie es nach dem Pokalspiel geschafft hat, wieder in die normale Runde zu kommen.
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