Hamm United FC: Koch – Buchholz (85. Simon), M. Barlak, D. Barlak, Müller (75. Yilmaz) – Harrsen, Marschall, Aykurt, Kunkel – Weber, Arlioglu VfL Lohbrügge: Boll – Braun, Hamdan, Stritzke, Bernstein – Schumann (87. Ohle), Sander, Basdar, Oldag (75. Seibert) – Khastoo (78. Nüchterlein), Braesen Tore: 0:1 Schumann (56.), 1:1 M. Barlak (89.) Schiedsrichter: Okun (BSV 19): Eine strittige Elfmeterszene, insgesamt aber gut. Beste Spieler: keiner – Schumann, Khastoo Zuschauer: 230
15 Minuten waren am Quellenweg gespielt und die Gäste aus Lohbrügge hätten schon deutlich führen können. Von Beginn an zeigte der Absteiger warum man in der neuen Saison noch ungeschlagen ist und man diesen Zustand auch lange halten will. Schon nach wenigen Spielminuten traf Lohbrügges Abwehrspieler Adam Hamdan mit einem guten Schuss die Latte (4.). Kevin Schumann scheiterte kurz darauf an Uniteds Schlussmann Marco Koch und der Nachschuss von Jurij Braun ging knapp über das Tor (7.). Braun war es auch, der es wenig später wagte aus über 30 Metern sein Glück zu versuchen (13.). Immerhin hatte der Verteidiger in der Vorsaison gegen Altona mal von der Mittellinie getroffen – doch diesmal verfehlte er. Gerade diese Chancen waren es aber, denen Coach Sven Schneppel nach Spielende nachtrauerte. „Das ist wahnsinnig ärgerlich. Wir hätten hier schon Frühzeitig die Entscheidung herbeiführen können und nutzen einfach unsere Chancen nicht, die reichlich vorhanden waren.“
Die Gastgeber waren ihren Gästen in der ersten Hälfte deutlich unterlegen. Leichte Ballverluste und ungenau Anspiele ermöglichte es dem VfL immer wieder die schnellen Stürmer Marco Braesen und Homan Khastoo in Szene zu setzen. Nur das Tor wollte nicht fallen. Dabei hat Lohbrügge in den ersten drei Spielen schon zehn Mal jubeln können. Alleine Braesen hat bereits vier Treffer auf dem Konto – mehr als die gesamte Hammer Mannschaft zusammen. Aber auch Braesen scheiterte mit seiner besten Chance, als er frei auf Koch zulief, diesen aber nicht überwinden konnte (28.).
Ewig aber konnte das teilweise fahrlässige Abwehrspiel von United aber nicht gut gehen. So war es letztlich Kevin Schumann, der auf seiner rechten Seite ein ums andere Mal völlig frei stand und nach gutem Anspiel durch Sebastian Sander zum 0:1 traf (56.). Schumann hätte kurze Zeit später sogar seinen zweiten Treffer machen können, schob den Ball aber aus ähnlicher Position wie beim Tor an eben diesem vorbei (62.).
Erst dann kam der Vorjahres-Dritte. Devran Barlak nach einem Freistoß (60.) und Bülent Arlioglu (70.) hatten die bis dahin besten Chancen für ihr Team, ohne das diese wirklich gefährlich waren. Uli Schulz musste mehr Risiko gehen und brachte mit Serdar Yilmaz einen Stürmer für Verteidiger Sebastian Müller. Doch besser oder gar gefährlich wurde das Spiel von Hamm nicht. Sven Schneppel aber sah das Unheil kommen. „Das einzige, mit dem United noch einmal in Szene gesetzt werden konnte war durch eine Standardsituation und dann foulen wir da so doof im Mittelfeld.“
Tatsächlich zog sich der VfL in der Schlussphase zu sehr zurück und hielt die Gastgeber durch Standards am Leben. In der 89. Minuten passierte dann, was passieren musste. Sidnei Marschall trat den Freistoß in den Strafraum und Mekan Barlak nutzte die Unordnung in der Abwehr zum Ausgleichtreffer.
Während Lohbrügges Trainer fassungslos ob des Ergebnisses war, klang United Trainer Schulz gar nicht unzufrieden. „Ich würde sagen, das war ein verdienter Punkt. Lohbrügge war sicherlich in einigen Phasen besser aber insgesamt ist das ok“ befand er nach dem Spiel und fügte lachend hinzu „Immerhin haben wir Platz zwölf gehalten.“ Auch die Saisonziele will Schulz trotz des schwachen Starts (noch) nicht ändern. „Qualität wird sich am Ende durchsetzen. Wir haben eine junge Mannschaft, mit einigen neuen Spielern. Das muss sich erst finden. Ich bleib da ruhig. Im Frühjahr wird die Situation ganz anders aussehen.“ Dafür aber wird sich Hamm noch um einiges steigern müssen und vor allem mal gewinnen.
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